Marktmacht der Onlinehändler

  • Wenn man als Verlag seine Bücher über die "großen" Großhändler den Buchhandlungen zugänglich machen möchte, muss man ca. 50 - 57% Abgaben zahlen.
    Der normale Buchhändler bekommt davon dann nur noch 30-35%, der Rest wird von den Großhändlern einbehalten.
    Ich komme aus dem Handel und ich weiß daher dass es unüblich ist, dass Großhändler so große Handelsspannen haben.
    Üblich sind 2-5% und nicht 20-27%.


    Durch die gezwungenen hohen Abgaben an die Großhändler müssen viele Buchhandlungen schließen, es werden Menschen entlassen und die ganze Wirtschaft leidet darunter.
    Man hat auch keine wirklich Wahl, weil es nur wenige Großhändler gibt die alle Buchhändler beliefern.
    Entweder will man verkaufen und muss die hohen Gebühren zahlen oder man hat Pech gehabt.
    Autoren bekommen auch aus diesem Grunde wenig Geld für Ihre Werke, es sei denn sie haben gute Verkaufszahlen.


    Aus meiner Sicht liegt hier eine Kartellbildung vor und dagegen gibt es ein Heilmittel: Die deutsche Kartellbehörde.
    Wer möchte, kann dieser Hinweise geben und die Lage aus seiner Sicht erklären:
    http://www.bundeskartellamt.de…rtellrechtsverstoesse.php


    Nur so kann sich die Sitation ändern, in der sich Verlage, Buchhandlungen und Autoren momentan befinden.
    Wenn wir damit zu lange warten, gehen immer mehr Buchhandlungen bankrott und das schadet uns allen!


    Mark80

  • Wer möchte, kann dieser Hinweise geben und die Lage aus seiner Sicht erklären

    Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: ich kann aus meiner Sicht keine deiner Behauptungen nachvollziehen, da mir die nötigen Informationen fehlen. Selbst wenn ich das alles als gegeben hinnehmen möchte, kann ich nichts davon beweisen. Und somit werde ich auch keine - und schon gar keine anonymen und somit eher unglaubwürdigen - Hinweise an irgendwen schreiben.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: ich kann aus meiner Sicht keine deiner Behauptungen nachvollziehen, da mir die nötigen Informationen fehlen. Selbst wenn ich das alles als gegeben hinnehmen möchte, kann ich nichts davon beweisen. Und somit werde ich auch keine - und schon gar keine anonymen und somit eher unglaubwürdigen - Hinweise an irgendwen schreiben.


    Ich kann Hirilvorgul nur zustimmen.
    Als Endverbraucher hat man kaum eine Ahnung welche Abgaben an wen zu zahlen sind. Wer in dieser Angelegenheit die Kartellbehörde aufmerksam machen müsste, wären meines Erachtens die Verlage und Autoren, die ja deiner Meinung nach den Schaden von dieser "Vormachtsstellung" der Großhändler haben.

    Life isn't about waiting for the storm to pass.....
    it's about learning to dance in the rain!


    2018 gelesene Bücher 45 :study: 20122 Seiten
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  • Ich muss Hirilvorgul und Magic Eye zustimmen. Auch wenn dieser Aufruf durchaus einem guten Zweck dient, ist er hier wohl an der falschen Adresse. Wir als Leser bzw Endverbraucher können die von dir aufgeführte Problematik nur mit Mühe nachvollziehen und erst recht keine Schilderung "aus unserer Sicht" anfertigen.
    Dennoch wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. :wink:

    "In Büchern liegt die Seele aller vergangener Zeiten" (Thomas Carlyle)



    :study: Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch:study:



    Sub: 368

  • Hallo Mark80,


    grundsätzlich stimme ich Dir zu, das der einzelne Autor und auch der Verlag schlucken muss, wenn um die 55% erstmal an den Buchhandel gehen und selbst nur 5-15% übrigbleiben. Der Rest sind ja schließlich die Produktionskosten.


    Eine einfache Lösung wäre es z.B. wenn die Buchhandlungen direkt auch mit den Verlagen ins Geschäft gehen. Die Buchhandlung bekommt 35% und es dem Verlag und auch dem Autor bleiben dann mehr übrig. Dann wäre der Wettbewerb gegeben und die Preise würden sich reduzieren, wenn das denn möglich ist.


    Hier sperren sich aber die Buchhandlungen aus verschiedenen Gründen. Die Grossisten liefern sofort (innerhalb eines Tages); es müssen nicht mit allen möglichen Verlagen Verträge abgeschlossen werden; der Grossist liefert jedes Buch, das spart Verwaltungsaufwand;


    Im Onlinehandel gibt es ja mittlerweile schon einige Alternativen. Z.B. gibt es die Online-Plattform "Amrun-Markt" (http://amrun-markt.de/). Da können insbesondere auch Selfpublisher und Kleinstverlage verkaufen und die Konditionen sind super. (Ich las etwas von ca. 30%)


    Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch alle Gründe sind. Kennt jemand eine Buchhandlung und weiß aus erster Hand, wieso sich die Buchhandlungen so gegen Verträge mit Verlagen wehren?

  • Da können insbesondere auch Selfpublisher und Kleinstverlage verkaufen und die Konditionen sind super. (Ich las etwas von ca. 30%)


    Klingt für den Verkäufer super - nur wer kennt diese Plattform? Ich bis eben jedenfalls nicht....
    Und andere Händler kennen nunmal mehr Leute...

  • Ich denke, man kann das alles nicht so schwarz-weiß sehen. Natürlich nehmen die Barsortimente einen großen Stellenwert ein, allein weil es nun mal nur wenige große gibt. Dennoch ist das nicht nur ein Nachteil. Bei der Menge an Neuerscheinungen und Backlist-Titeln kann sich kaum ein Verlag leisten, seine Bücher ausschließlich selbst zu liefern. Das wäre viel zu teuer, weil man im Prinzip ganz Deutschland beliefern muss. Und auch kleine Buchhandlungen profitieren von den Barsortimenten, sei es wegen dem umfangreichen Katalog oder der Tatsache, dass sie auch in das letzte Kaff liefern. Natürlich lassen sich die Großhändler das gut bezahlen, das ist klar. Dennoch haben sie nun mal jede Menge Vorteile. (Das findet übrigens auch der Börsenverein, der den Zwischenbuchhandel als wichtige Schnittstelle bezeichnet.)


    Und seien wir mal ehrlich: Lieferung über Nacht will der Kunde nun mal haben. Wenn nicht, dann folgt die Aussage: Dann bestelle ich eben online! Ein Verlag kann das ohne Barsortimente nicht leisten.

  • Kurz zur Info: Die Richtigkeit der genannten Zahlen kann hier niemand überprüfen. Wenn dazu noch konkrete Namen genannt werden, welche diese Konditionen angeblich führen sollen, ist dies mehr als bedenklich.
    Ich habe mir daher die Mühe gemacht, die Namen aus entsprechenden Passagen rauszueditieren und Beiträge, die man nicht umschreiben konnte, zu entfernen. :wink:


    Auch glaube ich, wie Hirilvorgul, dass uns als Endkunden einfach die Einblicke fehlen, das Ganze tatsächlich zu beurteilen.


    Bitte verzichtet in der weiteren Diskussion also auf konkrete Namen von Händlern und Co.! :!:


    Liebe Grüße :winken:


    Mario


    PS: Da wir leider keine Threads dauerhaft "überwachen" können, ob - wie hier - wieder Namen genannt werden, wird der Thread nach drei Wochen Inaktivität, in denen also keinerlei neue Antworten mehr geschrieben wurden, geschlossen. :wink: