Klappentext:
Es ist 1969 und James Bond steht kurz davor, solo zu laufen, unbedacht motiviert durch Rachsucht.
Als ein erfahrener Veteran des Geheimdiensts wird 007 losgeschickt um allein einen Bürgerkrieg zu beenden in der kleinen westafrikanischen Nation Zanzarim. Unterstützt von einer wunderschönen Komplizin und behindert durch die örtliche Miliz macht er eine tief verletztende Erfahrung, die ihn dazu bringt, Ms Befehle zu ignorieren in der Verfolgung seiner eigenen Interpretation von Gerechtigkeit. Bonds rebellische Handlungen führen ihn nach Washington D.C., wo er ein Spinnennetz geopolitischer Initrigen und entdeckt und Zeuge neuer Schrecken wird.
Selbst wenn Bond es gelingt, seine Rache zu bekommen, wird ein Mann mit zewei Gesichtern jeden seiner wachen Momente begleiten.
Eigene Beurteilung:
Nun, der letzte Satz des Klappentexts ist doch ziemlich kryptisch.
Afrika ist William Boyds Spezialgebiet, das er bereits in vielen seiner Thriller bearbeitet hat und viele der Probleme und Mechanismen, die er hier für das rein fiktive Zanzarim beschreibt – und auch die kolonialhistorischen Hintergründe – sind ein hervorragendes Modell für Konflikte und Probleme, die man seit der Dekolonialisierung in vielen ehemaligen afrikanischen Kolonien oder Protektoraten sehen konnte – und heute auch immer noch weiter in den Nachrichten verfolgen kann. Dabei gelingt es Boyd ziemlich gut, all diese Informationen harmonisch mit dem Handlungsverlauf zu verknüpfen, so dass man nur ganz selten den Eindruck vermittelt bekommt, dass einem hier etwas beigebracht werden sollte,
Sprachlich und auch von der Charakterisierung her ist Boyds Bond nicht eine 1:1-Anpassung von Flemings Schöpfung, sondern tatsächlich in der Sprache eine Verbesserung und in der Charakterisierung eine Aktualisierung des geschätzten Vorbilds. Darum bezieht sich Boyd auch in der Altersfrage bewusst auf Bonds Nachruf aus Flemings letzten Roman „You only live twice“. Nicht nur für Bondfans eine herzliche Leseempfehlung.