Klappentext:
In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.
Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.
Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen. (Quelle: Verlagswebsite)
Autorin:
Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. (Quelle: Verlagswebsite)
Aufbau/Allgemeines:
„Die Verschworenen“ ist der zweite Teil einer Trilogie.
Der erste Teil heißt „Die Verratenen“.
„Die Verschworenen“ umfasst 464 Seiten und ist in 38 Kapitel gegliedert.
Inhalt:
Ria und ihre Freunden können sich in der Stadt unter der Stadt verstecken. Nur wenige wissen, dass sie sich in den dunklen Gänger unter der Stadt aufhalten. Ria begibt sich auf die Suche nach Jordans Chronik, während sich Aureljo und Dantorian auf das Einschleusen in eine nahegelegene Sphäre vorbereiten. Das stetige Leben in der Dunkelheit mit der Ungewissheit, warum sie getötet werden sollen, schlägt allen fünf Freunden stark auf das Gemüt. Die morgendlichen Ausflüge an das Tageslicht und die Freundschaft zu Sandor machen Ria die Zeit erträglich. Doch plötzlich fühlt sich Ria gezwungen Aureljo und Dantorian in die Sphäre zu begleiten, um dort Antworten auf all ihre Fragen zu finden.
Meine Meinung:
Die erste Hälfte des Buches spielt in den verworrenen Gängen unterhalb der Stadt. Trotz des begrenzten Handlungsraums gelingt es Ursula Poznanski jede Seite lesenswert zu gestalten. Die Geschichte wird weiterhin aus der Sicht der Protagonistin Ria erzählt, der man auch in diesem Buch wieder sehr nahe kommt. Gedanken, Gefühle und Handlungen werden dem Leser plausibel näher gebracht. Der Charakter festigt sich und man kann jeden ihrer Schritte nachvollziehen. Dank Rias Fähigkeiten in der Mimik und Gestik die Emotionen anderer Personen zu lesen, stet man den anderen Figuren ebenso nahe wie Ria selbst. Charaktereigenschaften, die schon im ersten Band hervorragend herausgearbeitet wurden, werden in diesem Teil noch intensiviert. Neben den fünf Freunden spielen hier auch verschiedene Clanmitglieder und Quirin, als Bewahrer, eine zentrale Rolle.
Die zweite Hälfte des Buches spielt zum größten Teil in einer Sphäre, in die sich Ria, Aureljo und Dantorian mit einer falschen Identität einschleusen. Dies ist sehr riskant, da die Sphäre einem Überwachungsstaat gleicht und zudem sehr skrupellos ist. Die Gefahr, dass die drei Freunde auffliegen oder gar erkannt werden, begleitet den Leser auf jeder Seite.
Durch die beiden verschiedenen Handlungsräume entsteht ein interessanter Kontrast. Auf der einen Seite steht die dunkle Einsamkeit, verbunden mit der Unfähigkeit wirklich aktiv handeln zu können. Hier können nur Pläne geschmiedet und in der vergangenen Geschichte der Städte/Sphären/Clans geforscht werden. Auf der anderen Seiten die überwachte Sphäre, die jeden Schritt und Tritt verfolgt. In der man aber endlich die Pläne umsetzen und somit selbst aktiv werden kann.
Poznanski schafft es kontinuierlich Spannung zu erzeugen und erhält diese in jedem einzelnen Kapitel. Die Angst und Gefahr entdeckt und getötet zu werden, schwebt wie ein dunkler Schatten über der gesamten Geschichte. Jederzeit bereit, wie ein mächtiges Zelt über alle niederzufallen. Der Leser wird ein Teil dieser Zukunftswelt, der den verratenen Lieblingen zur Seite steht. Fragen, die im ersten Teil auftauchen, werden zum größten Teil beantwortet. Der Leser erlangt neue Erkenntnisse, die sich Teilchen für Teilchen zusammensetzen lassen. Doch es werden auch neue Fragen aufgeworfen, die die Geschichte wieder in eine ganz andere Richtung lenken und am Ende unbeantwortet bleiben. Poznanski schafft es, den Leser immer wieder aufs Neue zu überraschen. Das Ende bietet dem Leser einen befriedigenden Abschluss für den Mittelband dieser Trilogie und präsentiert natürlich einen gekonnten Cliffhanger, der sehr neugierig auf den letzten Band dieser Reihe macht.
Fazit:
Fesselnd – facettenreich – energiegeladen – Wer den ersten Band der Trilogie mochte, wird den zweiten Band lieben!