Robert Preis - Graz im Dunkeln

  • Rückentext von nsb.ch
    In einem Grazer Einkaufszentrum wird Chefermittler Armin Trost Zeuge eines Amoklaufs. Wenig später checkt er zur Erholung in einem Wellnesshotel in der Oststeiermark ein. Doch erholsam ist dort wenig. Trost gerät immer tiefer in einen klaustrophobischen Fall rund um mysteriöse Frauenmorde bis er selbst um sein nacktes Leben rennt.




    Meine Meinung / Rezension
    Ich konnte nicht widerstehen, ich musste im Titel einfach den Rückentext vom Buch übernehmen:
    Mysteriös, finster, bedrohlich - ein ungewöhnlicher Kriminalroman.


    Besser beschreiben kann man dieses Buch nämlich nicht.


    Armin Trost wird Zeuge eines Amoklaufes in einem Grazer Einkaufscenter. Um die Situation zu deeskalieren, liefert er sich als Geisselopfer aus und hofft so, noch mehr Opfer zu vermeiden. Der Täter geht tatsächlich darauf ein und flüchtet mit Armin und seinem Fahrzeug. In einem Tunnel kommt es zum Eklat. Was geschah in dem Tunnel? Im Laufe der Ermittlungen werden sie es erfahren :-)


    Kurz darauf checkt Armin Trost in ein Hotel ein. Als "normaler" Gast wird er aufgenommen. Betreut wie alle anderen, nämlich als Burnout-Patient. Aber war das Attentat wirklich so schrecklich, dass Armin in eine Klinik muss? Und vor allem, was genau geht in dieser Anstalt vor sich? Keine Gäste an Vollmond? Eine magersüchtige Frau, die versucht, Armin dazu zu treiben abzureisen? Was genau verbirgt sich hinter den Fassaden dieses Hotels?


    Ein Buch, das mich fassungslos über den reellen Schreibstil, und mit viel Gänsehaut durch den Sonntag-Nachmittag gebracht hat. Ein Buch, dass ich nicht mehr weglegen konnte. Für Krimi-Liebhaber ein zu empfehlendes Buch - das muss einfach gelesen werden!

  • Akte X in der Steiermark - Armin Trost ermittelt


    Für den zweiten Band rund um Chefinspektor Armin Trost hat sich Autor Robert Preis ein ganz besonderes Fleckerl der Steiermark ausgesucht: Die Gegend um Vorau (in der Nähe von Hartberg, Oststeiermark), in der prähistorische Stollen sogenannte „Erdställe“ den Historikern allerlei Rätsel aufgeben. Und dort, wo man mit Wissenschaft nicht weiterkommt, blüht der Aberglaube …


    Doch zum Inhalt:

    Armin Trost gerät während eines Einkaufs im Einkaufzentrum Seiersberg in einen Amoklauf, lässt sich als Geisel nehmen und kann nicht verhindern, dass der Geiselnehmer ums Leben kommt. Aufgewühlt und angeschlagen glaubt er der ziemlich wirren Geschichte des Amokläufers, die vom Verschwinden seiner Freundin durch Außerirdische handelt.

    Also checkt er in jenem Wellnesshotel in der Nähe von Vorau ein, aus dem die junge Frau verschwunden ist.


    Doch was Armin hier vorfindet ist mehr als schräg. Ein fast leeres Hotel, einer Rezeptionistin, die gleichzeitige Animateurin ist und ein Hotelierehepaar, das an Außerirdische glaubt.

    Bei seinen Streifzügen in die Umgebung begegnet er Dolores, einer zurückgebliebenen Magd, die ihn eindringlich vor Unheil warnt.


    Dass dann dieses Unheil über Armin Trost hereinbricht ist klar. Wie es aussieht und welche Schlüsse er daraus zieht, lest bitte selbst.


    Meine Meinung:


    Wieder fesselt Robert Preis seine Fan-Gemeinde mit schrägen Charakteren. Das ist zum Ersten Armin Trost, der ja eigentlich mit sich selbst und seiner Umgebung nicht im Reinen ist und zusätzlich haben wir es hier mit einigen interessanten erstmals erscheinende Personen zu tun, die ebenfalls nicht ganz dicht erscheinen. Die Rezeptionistin z.B. die mit einem Wackelkopf beschrieben wird. Ich hatte beim Lesen immer wieder Sorge, dass dieser irgendeinmal abbricht. Oder die Hotelbesitzerin, die glaubt, dass UFOs und Außerirdische demnächst hier landen würden und ein Empfangskomitee brauchen.

    Eine interessante Rolle spielt auch Dolores – ein seltener Name in dieser Gegend wo die meisten Frauen Maria, Liesl oder Resi heißen. Schon allein der unübliche Name macht die Frau zu einem Unikum.


    Dass der Amokläufer letztlich mit seiner kruden Geschichte Recht behalten hat, wenn auch in anderer Art und Weise, erschüttert Armin Trosts Seelengebäude weiter. Bin schon gespannt, wie es mit ihm im nächsten, dem dritten Band weitergeht.


    Der Schreibstil ist wieder eine geniale Mischung aus Hochsprache und Dialekt, was wieder für ein schönes Lokalkolorit sorgt.


    Lediglich mit dem Titel bin ich nicht zu 100% einverstanden, spielt doch die Hauptstadt der Steiermark diesmal eine eher untergeordnete Rolle, wenn man von den Szenen in der Kanalisation à la „Drittem Mann“ absieht.


    Interessant sind die Einschübe über UFO-Sichtungen zu Beginn jedes Kapitels. Das war eine Zeit lang häufiges Thema bei Autoren und in den Gazetten. Auch ich habe mich in den 1980ern bzw. 1990ern damit beschäftigt und einige (Sach?)Bücher zu dieser Thematik gelesen.


    Fazit:


    Ein Krimi, der sich mit den Abgründen der menschlichen Seele beschäftigt. Von mir bekommt der außerirdisch spannende Krimi 5 Ufos.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Robert Preis: Graz im Dunkeln“ zu „Robert Preis - Graz im Dunkeln“ geändert.