Andreas Eschbach - Todesengel

  • Ich mag Eschbach sehr. Eigentlich. Es sind oft sehr gut recherchierte Bücher, die neben Spannung auch ein wenig Wissen vermitteln und zum Nachdenken anregen. Das ist gut.
    Aber Todesengel ist nicht wirklich gut. Auch weil einiges vom oben gesagten fehlt. Mäßig spannend, Wissen vermittelt es fast gar nicht und groß nachgedacht habe ich auch nicht über das, was da erzählt wird. Aber geärgert habe ich mich, dass da über viele Seiten Selbstjustiz verherrlicht wird (auch wenn es am Schluss alles doch wieder stark zurückgenommen wird). Am Schlimmsten ist, dass eigentlich die Geschichte von Batman hier nochmal erzählt wird. So geht es nicht, finde ich.
    Was bleibt ist ein Stück nette Unterhaltungsliteratur, die dann demnächst in irgendeinem öffentlichen Bücherschrank verschwinden wird.
    Schade

  • Wie ich jetzt merke (wo mein Text angehängt wurde), war ich mal wieder zu blöd, mit der Suchfunktion diesen Thread zu finden. Habe also geschrieben, als sei ich der erste. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
    Ein wenig erschreckt bin ich über Reaktionen hier, die nahelegen, in Deutschland sei es für Kriminelle leichter als für Opfer. Dafür gibt es natürlich auch wirklich Beispiele, aber anhand solcher Beispiele aufs Große und Ganze zu schließen geht natürlich nicht. Das ist die Methode, die die Rechte momentan in starkem Maße nutzt um Stimmung zu machen. Ich empfehle hier sehr die Schriften des Bundesrichters Thomas Fischer (Ich empfehle die auch für alle anderen). Jedenfalls werden da niederste Instinkte angesprochen und das werfe ich Eschbach hier vor, da hängt er seine Fahne viel zu sehr in einen übelriechenden Wind. Insofern frage ich mich auch, wie man davon ausgehen kann, dass Eschbach hier gut recheriert hat, genau das denke ich überhaupt nicht. Die Beispiele sind teilweise hanebüchen.


    Gegen Ende scheint er sich ja auch selbst unheimlich geworden zu sein und zeigt dann noch schnell eine dunkle Seite der Selbstjustiz.
    - Mir reicht das nicht.

  • @Klaus V.
    Ich hab das Buch ganz anders empfunden. Ich fand, dass er dem Leser sehr offenhält, wie er dazu Stellung nehmen möchte.
    Manchmal muss man halt recht deutlich mit dem Finger auf etwas zeigen, damit es wahrgenommen wird. Ich fand das Buch zu dem Thema toll, denn ich finde, darüber hört man viel zu wenig