Christian Buder - Die Eistoten

  • In Hinterecker Wald im Allgäu ist die 11-jährige Alice mit ihrem Freund Tom einen Tag vor Weihnachten unterwegs. Dabei stolpern die beiden über eine Mädchenleiche. Bevor sie die Polizei informieren, möchte Alice sich als Ermittlerin allein auf die Suche nach dem Mörder begeben. Dabei soll ihr Wittgenstein hilfreich zur Seite stehen, der ihr in ihren Visionen erscheint. Bei ihren Nachforschungen findet sie heraus, dass es mehrere Tote gibt und auf einen Serienmörder hinweist. Die Polizei glaubt ihr nicht und ihr eigener Vater würde sie am liebsten in die Psychiatrie einweisen lassen, denn alle halten Alice für verrückt. Auch der Pfarrer, der anscheinend durch das Beichten des Mörders von den Toten weiß, verweigert die Unterstützung. Einzig und allein Tom steht Alice noch bei. Und während Alice immer weiter den Spuren nachgeht und dem Täter so langsam auf die Schliche kommt, gerät sie selbst ins Visier des Täters und bringt sich in Gefahr.


    Christian Buders Roman „Die Eistoten“ ist ein Thriller mit einem Kind als Ermittlerin. Der Schreibstil ist eingängig und gut zu lesen. Die Spannung wird langsam aufgebaut und hält auch bis kurz vor Schluss des Romans. Hauptprotagonistin Alice ist neugierig, humorvoll und scharfsinnig, aber auch altklug und unberechenbar, was nicht gerade sympathisch war. Sie hat Visionen, die sie bei den Erwachsenen als verschroben bzw. verrückt erscheinen lassen. Leider waren es genau diese Visionen, die für den Leser einfach nur unglaubwürdig waren, und das Buch zeitweilig auch als langatmig und albern erscheinen ließen. Durch diese Episoden litt die Story doch erheblich. Leider war auch der Schluss des Romans schon lange vorhersehbar, so dass das Buch am Ende doch enttäuschte, zumal auch einiges wie zusammengesetzt wirkte. Als Krimi- oder Thrillerleser möchte man den Täter nicht schon so frühzeitig präsentiert bekommen, denn ist doch das Miträtseln eine der Hauptfaktoren beim Krimikonsum. Deshalb ist dieses Buch auch nur bedingt lesenswert.


    Von mir gibt es dafür leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Es gibt eine neue Ermittlerin im Krimi-Bereich: Alice, eine 11jährige Hochbegabte mit der (zweifelhaften?) Gabe, tote Philosophen zu sehen und sich mit ihnen unterhalten zu können. Insbesondere Wittgenstein gesellt sich immer wieder an ihre Seite. Doch statt philosophische Gespräche zu führen, ist Alice auf der Suche nach einem Serienmörder in ihrem kleinen beschaulichen Dorf im Allgäu, in dem der Stumpfsinn regiert. Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Tote im Winter, die man erfroren auffindet. Auch Alices Mutter gehörte dazu, doch wie in allen anderen Fällen ist die Polizei davon überzeugt, dass es sich um einen Unfall handelte. Doch Alice glaubt daran nicht: Als sie gemeinsam mit ihrem Freund Tom ein erfrorenes Mädchen im Wald entdeckt, machen sie sich auf die Suche.
    Es ist wirklich eine andere Art von Krimi: Alice, die schlaue und auch altklug daherkommende Elfjährige, amüsiert immer wieder mit ihren klasse Bemerkungen und stellt wiederholt die passenden, von den Erwachsenen jedoch unbeachteten Fragen. Immer wieder werden philosophische Betrachtungen dazwischen gestreut, jedoch nie unverständlich oder in übertriebenem Maße, sodass man beim Lesen nie Gefahr läuft sich plötzlich zu fragen, ob man vielleicht das falsche Buch in Händen hat. Und spannend ist das Ganze auch, wobei gelegentlich einige kleine Ungereimtheiten auftauchen (Weshalb ist die Polizei so blind? Und der Vater sooo taub?) Doch die fallen nicht allzu sehr ins Gewicht, zumindest nicht in den ersten Teilen.
    Doch damit ist es meiner Meinung nach spätestens im letzten Abschnitt vorbei. Ein Ende, das jedem Hollywood-Actionfilm Ehre machen würde; Erklärungen, die nicht nachzuvollziehen sind und schlicht Unlogiken, die einen nur den Kopf schütteln lassen. Schade, wirklich sehr schade, denn so bleibt ein eher fader Nachhall.
    Allerdings ist mir nach dem Lesen des Interviews mit dem Autor (im Anhang des Buches) klar geworden, weshalb die Story so abbaute. Originalzitat: 'Das Ende schreibe ich nur, um eines zu haben.' Kein Wunder, dass das Buch so abfiel. Nochmals: Schade, denn so ist aus einem zu Beginn durchaus starken Krimi nur noch Durchschnittware geworden. Vielleicht sollte Herr Buder seine Einstellung zum Ende noch einmal überdenken.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Inhalt:
    Alice ist 7 Jahre alt als ihre Mutter kurz vor Weihnachten stirbt. Jetzt ist sie 11 und immer noch überzeugt dass es Mord war und ihre Mutter keinen Unfall hatte. Doch ihr Vater hält sie für traumatisiert und glaubt ihr nicht. Da hilft ganz bestimmt auch nicht dass sie mit dem Philosophen Wittgenstein spricht. Das erzählt sie auch keinem. Doch er hilft ihr auch bei der Suche nach dem Mörder, als wieder ein Mädchen tot aufgefunden wird. Keiner will ihr glauben bis es fast zu spät ist…


    Meine Meinung:
    Die Eistoten ist eine vollkommen andere Art von Thriller. Interessant fand ich die Kurzbeschreibung auch weil es um eine Elfjährige geht die ermittelt.


    Als ich anfing zu lesen war aber recht schnell klar, dass es eine ganz besondere Geschichte ist. Sie kommt nur sehr langsam in Gang, aber sie ist sehr liebevoll und wunderschön geschrieben. Das Buch hat Züge von einem Thriller auch wenn man das am Anfang nicht wirklich vermutet. Zunächst lernt man Alice kennen.


    Alice ist ein altkluges Mädchen was sich unverstanden fühlt. Ihr e Lieblingsbücher handeln von Selbstmördern, einer ihrer Freunde ich Philosoph Wittgenstein. Da liegt es nahe das ihr Vater sie zum Psychologen schickt. Nur ihr Opa unterstützt sie in dem was sie tut und sieht mehr als das elfjährige Mädchen. Ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen dass sie ein Kind ist, denn von ihrer Art her würde ich einen sehr weisen Erwachsenen erwarten.
    Das sieht auch Alice Vater in ihr ein kleines Mädchen. Er glaubt ihr nicht und viel schlimmer er hört ihr auch gar nicht zu. Er war mir schon alleine deswegen unsympathisch. Er wirkt überfordert und anstatt seiner Tochter zu zuhören übergeht er sie uns schickt sie zum Psychologen.
    Dann ist da noch Alice Freund Tom. Er hilft ihr dem Mörder auf die Spur zu kommen und steht hinter ihr, auch wenn er es denke ich nicht so ernst nimmt wie Alice, sondern eher als Spiel sieht.
    Alice Opa ist auch recht präsent. Er lässt sie gewähren kauft ihr Bücher über Serienmörder und hört ihr zu auch wenn er ihre Theorie nicht bestätigt merkt man als Leser das er ihr Glauben schenkt.
    Alle Protagonisten sind mit viel Liebe und Tiefe beschrieben und man kann sich gut in sie hinein versetzen.


    Der Schreibstil ist trotz der etwas gehobeneren Sprache flüssig und nicht gestelzt. Der Text enthält immer wieder philosophische Teile und auch die sind gut zu verstehen und stören nicht den Lesefluss.
    Eine Spannung wird recht schnell aufgebaut. Sie ist nicht so knisternd wie ich das am liebsten mag, aber unterschwellig so dass man immer weiter lesen möchte. Am Ende konnte ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Zum Ende hin gab es viele mögliche Täter, viele Motive die ausschlaggebend hätten sein können und doch war die Auflösung sehr überraschend und ganz anders als erwartet. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ihr e Lieblingsbücher handeln von Selbstmördern,

    Nicht Selbstmörder, sondern Serienmörder wie Ted Bundy. :wink:


    einer ihrer Freunde ich Philosoph Wittgenstein. Da liegt es nahe das ihr Vater sie zum Psychologen schickt.

    Die Freundschaft zu einem Philosophen ist an und für sich noch kein Grund, dass man zum Psychologen geschickt werden muss. Man sollte vielleicht ergänzen, dass Wittgenstein schon ein halbes Jahrhundert tot ist, was diese Freundschaft in einem anderen Licht erscheinen lässt. :mrgreen:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe "Die Eistoten" heute bereits ausgelesen, da ich viel Zeit hatte und der Krimi ab der zweiten Hälfte enorm spannend wurde.
    Da zum Inhalt schon einiges gesagt wurde, komme ich gleich zu meinen Eindrücken:


    Eine ungewöhnlich intelligente Elfjährige als Ermittlerin, das hat mir gefallen, weil es eine neue Konstellation ist. Alice ist mir trotz ihrer außergewöhnlichen Altklugheit und Besserwisserei sympathisch und hat mir mit ihren respektlosen Reden inkompetenten Erwachsenen gegenüber und ihrer schonungslos klaren Sichtweise ihrer Umwelt (Heuchelei, Bigotterie im bayerischen Kleinstkaff) so manches Schmunzeln entlockt. Ihre "Gespräche" mit dem verstorbenen Philiosophen Wittgenstein fand ich interessant. Auch der Clown, der ihr "erscheint" und sie auf neue Wege führt, bietet Anlass zu Diskussionen, selbst wenn ich als rational ausgerichteter Mensch mit solchen Visionen meine Probleme habe.
    Sehr gut gefallen hat mir der Erzählstil, die kalte, düstere Atmosphäre des in Schnee, Eis und Hinterwäldlertums eingeschlossenen Ortes Hintereck wird sehr eindringlich und eindrücklich geschildert. Nachdem die Krimihandlung etwas schleppend in Gang kommt, nimmt sie ab dem dritten Teil Fahrt auf und wird sehr spannend.


    Mit der Auflösung, zu der ich hier natürlich nichts verraten kann, bin ich bei allem Unterhaltungswert jedoch nicht einverstanden. Sie erscheint mir schlichtweg unglaubwürdig, sowohl von den dargestellten Fakten als auch unter dem psychologischen Aspekt betrachtet. Das Motiv des Mörders kann ich nicht nachvollziehen.
    Insgesamt vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne, den nächsten Fall mit Alice möchte ich gern lesen und hoffe für sie und für den Leser, dass ihr bornierter Vater seinen Tellerrand etwas erweitert. :wink:

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    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nicht Selbstmörder, sondern Serienmörder wie Ted Bundy. :wink:


    Die Freundschaft zu einem Philosophen ist an und für sich noch kein Grund, dass man zum Psychologen geschickt werden muss. Man sollte vielleicht ergänzen, dass Wittgenstein schon ein halbes Jahrhundert tot ist, was diese Freundschaft in einem anderen Licht erscheinen lässt. :mrgreen:

    Okay warum ich selbstmörder anstatt Serienmörder geschrieben habe ist mir gerade ein Rätsel ;-) Danke


    Das mit Wittgenstein war mir so selbstverständlich das er schon so lange tot ist das ich es nicht extra erwähnt habe

  • Seitenzahl: 384


    Autorenportrait:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)


    Christian Buder wurde 1968 in Memmingen geboren. Er studierte erst Betriebswirtschaft und dann Philosophie in Marburg, Paris und Chicago. Als freier Autor und Journalist schrieb Christian Buder Artikel für "Die Zeit" und andere Zeitschriften. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Berlin. „Die Eistoten“ ist sein erster Roman.


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)


    Eine Mädchenleiche, die aufrecht mitten im Wald steht.
    Ein Mörder, der seit Jahren unerkannt tötet.
    Ein elfjähriges Mädchen mit einem besonderen Helfer: Wittgenstein, einen toten Philosophen.
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    Alice ist elf Jahre alt, sehr intelligent und das, was man in ihrer Allgäuer Heimat als besserwisserisch bezeichnet. Und sie hat eine besondere Gabe: Sie spricht mit dem Philosophen Wittgenstein, der 1951 gestorben ist. Er taucht auf, wo sie es am wenigsten erwartet, und verschwindet auch ebenso geheimnisvoll. Als Alice in ihrem Dorf die erfrorene Leiche eines Mädchens findet, ist sie überzeugt, dem Mörder auf der Spur zu sein, der vor Jahren auch ihre Mutter getötet hat. Gemeinsam mit Ludwig Wittgenstein beginnt sie zu ermitteln. Doch niemand schenkt den Vermutungen einer Elfjährigen Gehör, bis auf einen und der will sie zum Schweigen bringen.


    Meine Meinung:


    Dieser Roman ist zwar ein Krimi im klassischen Sinne: Verbrechen - Ermittler - Täter, doch eher ungewöhnlich besetzt. Das Verbrechen ist sonderbar und hat eine interessante Idee dahinter, die Ermittler in diesem Fall auch keine gewöhnliche, oft langweilige Kommissare: Diese Rolle wird zunächst von einem Kind übernommen, das auf Grund seines wachen Verstands die Vorstellungen der Erwachsenen in Bezug auf die Morde, nicht akzeptieren kann. Täter - nun ja, auch die Täter in diesem Roman sind gewöhnungsbedürftig.
    Die Idee ein elfjähriges Mädchen die Hauptrolle in der Geschichte und in der Ermittlungen zu übernehmen fand ich gelungen. Ich mag es sehr gerne, wenn die Schriftsteller besondere Kinder, Kinder, die nicht dem Durchschnitt angehören, auftreten lassen. Denn meist bleiben solche Kinder am Rande: unverstanden, ungehört, nicht ernst genommen, von daher für mich ist es immer wieder eine willkommene Abwechslung. Wie gesagt, ich fand die Idee gut.


    Außerdem haben mir besonders gut die Ausführungen über Philosophie gefallen, wie auch das Auftreten des imaginären Freunds der Protagonistin Ludwig Wittgenstein, mit dem Alice immer wieder Rücksprache hält und Gedanken austauscht. Der Bezug auf Wittgenstein war ein fester Bestandteil des Romans, was ich besonders erfrischend für einen Krimi fand.
    Wenn "Die Eistoten" einfach einer der typischen Krimis, die in der Regel auf mich eher trocken wirken, gewesen wäre, hätte ich es wahrscheinlich langweiliger gefunden.
    Und so war es für mich eine nette Unterhaltung, die gegen Ende noch richtig spannend wurde.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet

  • Ein wirklich ganz tolles Buch. Auch wenn es mich verwirrte, dass Alice nicht (mehr) extistierende Gestalten sieht und ich manchmal dachte sie wäre nicht mehr ganz dicht.


    Der Schreibstil ist flüssig. Ich habe das Buch angefangen und das Gefühl ehe ich mich versah war es auch wieder vorbei. Der Autor konnte mich sher oft in die Irre führen und den Verdacht immer wieder auf eine andere Person lenken.


    Ich freue mich schon auf den 2. Teil :)


    Ich gebe dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

  • Hallo zusammen!


    Nun auch noch meine Meing... :uups: , was lange währt, wird endlich gut :pale:


    Ich habe bei Büchertreff.de an einer Verlosung zu einer Autorenbegleiteten Leserunde mitgemacht, bei der man Freiexemplare gewinnen konnte und ich hatte Glück.


    Diese Buch ist der Auftakt einer Serie um die in dem Band 11jährige Alice
    Sie ist anders als ander Kinder in ihrem Alter, sie liest nicht Herr der Ringe oder Pipi Langstrumpf sonder Bücher über Serienkiller oder Wittgenstein.
    Auch ist sie eine kleine Miss Marple und als sie zusammen mit ihrem Freund eine Leiche im Wald findet, versucht sie erst allein zu ermitteln.


    Ihre Mutter ist vor mehreren Jahren, angeblich durch einen Unfall, ums Leben bekommen. Das hat sie nie glauben wollen, aber ihr Vater, seines Zeichen Polizist, ihre ältere Schwester aber nicht glauben.
    Einzig ihr Großvater hüllt sich in Schweigen und hört sich Alice Gedanken an.
    Alice hat mich etwas an den Charakter von Flavia de Luce erinnert, aber der Autor meinte er hätte eher Alice im Wunderland als Vorbild genommen.


    Mir hat bei dem Buch der Schreibstil gut gefallen und was mir bei der LR auch sehr positiv aufgefallen ist, dass der Autor sehr gut recherchert hatte und konnte jegliche Kritik, Bedenken oder Unglaubwürdigkeiten durch zuverläßige und interessante Quellenangaben belegen.


    Die Kriminalhandlung hätte etwas mehr Straffen erfahren dürfen, es hat sich gerade in der Mitte des Buches etwas gezogen, aber das Ende war dafür umsospannender und rundete gelungen diesen außergewöhnlichen Thriller ab.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Gruß Janina

  • Die 11jährige Alice ist sehr intelligent, besserwisserisch und hat ihren eigenen Kopf. Zudem interessiert sie sich sehr für Philosophie und unterhält sich mit Wittgenstein, einem 1951 verstorbenen Philosophen. Dieser taucht immer dann auf, wenn Alice am wenigsten damit rechnet.
    Als die 11-Jährige dann zusammen mit ihrem Freund Tom in ihrem Heimatdorf im Allgäu ein erfrorenes Mädchen findet, will sie den Mörder finden, da auch ihre Mutter vor ein paar Jahren starb und sie einen Zusammenhang zu erkennen glaubt.
    „Die Eistoten“ von Christian Buder ist der erste Fall für Alice.
    Ich bin zwiegespalten was das Buch betrifft.
    Alice ist besserwisserisch, vorlaut und ihre „Erscheinungen“ in Form von Wittgenstein oder Clowns war mir zu schräg. Dennoch mag ich Alice, da sie so anders ist und dadurch auch erfrischend. Eine angenehme Abwechslung zu vergleichbaren Krimis.
    Trotzdem war „Die Eistoten“ für mich kein Buch, das mich gänzlich fesseln konnte. Es ließ sich gut lesen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht.
    Aber ich habe es doch gerne gelesen, da die Atmosphäre sehr stimmig und teilweise düster ist, das verschneite Allgäu als Schauplatz passend, die Idee gut und die philosophischen Ansätze im Buch sehr zum Nachdenken anregten.
    Einen weiteren Fall mit Alice werde ich auf jeden Fall lesen!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Eine Mädchenleiche, die aufrecht mitten im Wald steht. Ein Mörder, der seit Jahren unerkannt tötet. Ein elfjähriges Mädchen mit einem besonderen Helfer: Wittgenstein, einen toten Philosophen. Alice ist elf Jahre alt, sehr intelligent und das, was man in ihrer Allgäuer Heimat als besserwisserisch bezeichnet. Und sie hat eine besondere Gabe: Sie spricht mit dem Philosophen Wittgenstein, der 1951 gestorben ist. Er taucht auf, wo sie es am wenigsten erwartet, und verschwindet auch ebenso geheimnisvoll. Als Alice in ihrem Dorf die erfrorene Leiche eines Mädchens findet, ist sie überzeugt, dem Mörder auf der Spur zu sein, der vor Jahren auch ihre Mutter getötet hat. Gemeinsam mit Ludwig Wittgenstein beginnt sie zu ermitteln. Doch niemand schenkt den Vermutungen einer Elfjährigen Gehör, bis auf einen und der will sie zum Schweigen bringen. Philosophisch, mystisch, spannend – ein Thriller der Extraklasse. (Kurzbeschreibung von amazon.de)


    Diese Kurzbeschreibung hatte mich sehr neugierig auf das Buch gemacht und es dann noch in einer Leserunde mit dem Autor lesen zu dürfen, fand ich sehr spannend. Leider konnte mich das Buch dann aber doch nicht überzeugen. Der Fall an sich ist spannend und die philosophischen Ansätze haben mir auch gut gefallen. Doch ich konnte mit der Figur Alice überhaupt nicht warm werden. Sie mag ja überdurchschnittlich intelligent sein, aber das gibt ihr noch lange nicht das Recht, von oben auf ihre Mitmenschen herab zu sehen. Dass man ihr keinen Glauben schenkt, mag ihrer Art geschuldet sein, wie sie auf die Menschen zugeht (oder eben auch nicht). Und mal ehrlich: wenn ich mein Kind überraschen würde, wie es vor dem ausgeschalteten Fernseher sitzt und Selbstgespräche führt, würde ich mir als Mutter auch Sorgen machen. Es kann ja keiner ahnen, dass ihr der längst verstorbene Herr Wittgenstein erscheint. Ja ja, der Wittgenstein... der ist auch nicht wirklich hilfreich. Er taucht hier und da auf, aber wenn Alice ihn braucht, ist er nie da.
    Was mich aber am meisten gestört hat, war die (vom Autor nach eigener Aussage beabsichtigte) schwarz-weiße Darstellung der Charaktere. Das Leben ist nun mal nicht schwarz-weiß. So haben die Figuren eigentlich keine Chance, sich zu entwickeln oder gar zu ändern.
    Nun ja - ein interessanter Ansatz ist die 11jährige Superheldin schon und die Kulisse des verschneiten Allgäu hat Charme. Die versprochene Mystik hab ich aber leider nicht finden können.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für ein Buch, das den Krimifan in mir durchaus unterhalten aber nicht gefesselt hat.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark