Rolf von Siebenthal - Schachzug

  • Inhalt


    Liestal im Baselland. Ein präziser Schuss aus 600 Metern Entfernung reißt Marcel Laval, einen aufstrebenden Manager, aus dem Leben. Der Journalist Max Bollag, der Schwager des Toten, macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Er hofft auf neuen Schwung für seine stockende Karriere und die kriselnde Ehe. Bei seinen Recherchen stößt Bollag auf einen Gegner, der eine Mission zu erfüllen hat - und keine Gnade kennt.
    (Quelle: Verlagstext)

    Autor


    Rolf von Siebenthal, Jahrgang 1961, ist ausgebildeter Sprachlehrer. Er arbeitete viele Jahre bei einer Tageszeitung und im Schweizer Verkehrsministerium, heute ist er selbstständiger Journalist und Texter. Er lebt mit seiner Familie in der Nordwestschweiz.


    (Quelle: Verlagstext)



    Inhalt in meinen Worten


    Der Manager von Rail Cargo Switzerland, Marcel Laval, wird durch einen Schuss aus 600 m Distanz getötet. Laval ist der Spross einer sehr finanzkräftigen Basler Privatbank. Sein Schwager, der Journalist Max Bollag sitzt beruflich gerade in einem Tief und nimmt auf Anfrage seiner Fast-Exfrau Natalie Nachforschungen auf zum Mord an ihrem Bruder.


    Die wirtschaftliche Situation des Güterwaggonherstellers Thommen aus Pratteln hängt an einem seidenen Faden. Wenn das Unternehmen den Zuschlag zu einem Millionenauftrag von Rail Cargo Switzerland nicht erhält, steht das Traditionsunternehmen vor dem Aus. Bei Bremstests eines neuen revolutionären Bremssystems, von dem sich Thommen die Rettung erhofft, kommt es zu einer Beinahekatastrophe. Doris Lüthi, eine langjährige Mitarbeiterin von Thommen entdeckt Unregelmäßigkeiten bei den Testresultaten, die darauf hindeuten, dass sie manipuliert wurden. Sollten Züge mit diesen Bremsen dennoch zum Einsatz kommen, sind Menschenleben in Gefahr. Würde ihr Chef wirklich soweit gehen, um die Firma vor dem Ruin zu retten?
    Marcel Laval ist als Manager von RCS an entscheidender Position für die Zukunft der Firma Thommen.


    Heinz Neuenschwander von der Kantonspolizei Baselland ist der leitende Ermittler beim Mord an Laval. Seine Ermittlungen kreuzen und ergänzen die Rechercheergebnisse des Journalisten Bollag und führen in die Niederungen von Korruption, weiteren Toten bis in die hohe Bundespolitik nach Bern.


    Meine Meinung


    Der Autor Rolf von Siebenthal, der viele Jahre bei einer Tageszeitung und im Verkehrministerium der Schweiz gearbeitet hat, lässt seine profunde Sachkenntnis in diesen Krimi einfließen. Die in Baselland verortete Handlung nimmt Bezug auf verschiedene wichtige und aktuelle Themen wie Korruption in der Wirtschaft, Ausbau des Schienengüterverkehrs und Elektrosmog. Lokale Eigenheiten sind glaubhaft und dezent eingebracht ohne das Leseverständnis zu erschweren.


    Der Krimi zeigt die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven. Durch die kurzen Kapitel und die klare Ausdrucksweise war mir immer gleich klar, über welche Schulter man gerade guckt. Der Leser ist sehr früh nah am Täter dran, der sich selber als „Jäger“ bezeichnet und seine Mission als große Schachpartie sieht. Da findet sich der Titel des Buches „Schachzug“ ebenso wie im roten Zug auf dem sehr ansprechenden Cover und in der Handlung. Man erfährt im Laufe des Buches immer mehr über die Vorgehensweise des Täters und seine Beweggründe und kann sogar fast etwas Verständnis für ihn aufbringen, aber nur fast.


    Die gute Mischung aus wörtlicher Rede und erzählender Handlung in Kombination mit der klaren und schnörkellosen Sprache macht das Buch schön flüssig lesbar. Die Hauptfiguren sind durch ihre Handlungsweise anschaulich charakterisiert. Mir fehlt zum Teil noch etwas die optische Vorstellung der Figuren, aber da es sich hoffentlich um den ersten Band einer Serie handelt, würde das Buch durch mehr Beschreibungen leicht überladen wirken.


    Im letzten Drittel nimmt die vorher schon konstant spannende Handlung noch mal zunehmend an Fahrt auf, so dass sich der Krimi für mich zum wahren Pageturner gemausert hat. Ich konnte das Buch die letzten 100 Seiten kaum mehr weglegen. Das Ende wartet nochmal mit unerwarteten Wendungen auf.


    Mein Fazit


    Mir hat dieser Krimi mit Thrillercharakter sehr gut gefallen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, interessante Themen werden aufgeworfen und regen zum Weiterdenken und Diskutieren an.


    Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Felicitas18 ()

  • Der Autor, Rolf von Siebenthal, hat mit seinem Protagonisten Max Bollag einen überaus sympathischen Ermittler geschaffen. Die Besonderheit an Bollag ist, dass er Journalist ist.


    Mit kleinen witzigen schweizerdeutschen Ausdrücken bringt der Autor dem Leser die kriminalistische Welt in der Schweiz näher. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bislang noch keinen Krimi aus der Schweiz gelesen.


    Die Protagonisten und Örtlichkeiten sind völlig ausreichend beschrieben.


    Das Thema Elektrosmog sollte man wirklich ernst nehmen. Oder wird hier absichtlich, auch von Regierungszeit, nicht genügend informiert? Wissen wir, ob wir nicht auch darunter leiden? Ein sehr interessantes und durchaus ernstzunehmendes Thema.


    Fazit:


    Da mir das Thema des vorliegenden Buches sehr gefallen hat, bin ich schon sehr gespannt, was sich der Autor für den Nachfolgeband einfallen lässt.


    Ich kann diesen Krimi absolut empfehlen!