• Die Originalausgabe dieses Buches erschien im Jahr 2011 in Italien, zu einem Zeitpunkt also, als Berlusconi noch seine Machtspiele spielte und die Justiz zu einem Büttel seiner Politik zu machen suchte. Drei der besten und profiliertesten Kriminalschriftsteller Italiens, Andrea Camilleri, Giancarlo De Cataldo und Carlo Lucarelli haben je eine kurze Geschichte beigesteuert, in der jeweils ein Richter, bzw. Staatsanwalt im Mittelpunkt der Handlung steht.


    Die Geschichten spielen in unterschiedlichen Zeitepochen. Der Richter Surra etwa, von dem Andrea Camilleri erzählt, wird von Piemont nach Sizilien versetzt, Er soll dort die Rechtsprechung des eben vereinten Italiens durchsetzen. Bald schon bekommt er es mit der Mafia zu tun und entwickelt einen Mut, über den er selbst am meisten erstaunt ist.


    Carlo Lucarelli erzählt in „Die Bambina“ eine Geschichte aus der bleiernen Zeit der Roten Brigaden in Bologna in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sie handelt von einer jungen Staatsanwältin, die von Terroristen angeschossen wird, obwohl sie glaubte, mit Terrorismus nichts zu tun zu haben. Sie wird gerettet von einem Linksradikalen und in Sicherheit gebracht. Dort lernt sie, was das Leben in der Illegalität bedeutet.


    In der dritten Geschichte „Der dreifache Traum des Staatsanwalts“ erzählt Giancarlo De Cataldo von einem Staatsanwalt, der versucht, einem ihm schon seit Kindheit verhassten Feind mit strafrechtlichen Mitteln sein kriminelles Handwerk zu legen.


    Aufrecht und unbestechlich sind sie alle drei und sie stellen sich zu unterschiedlichen Epochen der Mafia und dem Verbrechen in den Weg. Sie werden von ihren literarischen Schöpfern wie leuchtende Ikonen geschildert, wie Hoffnungslichter in einer Gesellschaft, die durchsetzt ist von Mafia, Kriminalität und Korruption bis ganz nach oben und wo bekannterweise kriminelle Politiker immer noch bei Wahlen große Mehrheiten erzielen.


    Vielleicht kann die Lektüre dieser kurzen Geschichten der Auftakt sein, den neueren Büchern dieser drei Schriftsteller mehr Beachtung zu schenken. Ich kann sie allesamt empfehlen.








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