Petra Durst-Benning: Die Champagnerkönigin

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Ein unerwartetes Erbe und ein großes Versprechen 1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. „Einfach umwerfend! Dieser Roman ist fesselnd und traumhaft schön - ich schwelge immer noch!“ Natalie Lumpp, Deutschlands Weinexpertin Nr. 1


    Autorin (Quelle: amazon)
    Petra Durst-Benning ist eine der erfolgreichsten und profiliertesten deutschen Autorinnen. Seit über 15 Jahren laden ihre historischen Romane die Leserinnen ein, mit mutigen Frauenfiguren Abenteuer und große Gefühle zu erleben. Auch im Ausland und im TV feiern ihre Romane große Erfolge. Petra Durst-Benning lebt mit ihrem Mann bei Stuttgart.


    Allgemeines
    Erschienen am 13.09.2013 als Hardcover bei List, 528 Seiten
    Zweiter Band der "Jahrhundertwind"-Trilogie über drei junge Frauen zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende (1898/1899)
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive der Protagonistin Isabelle Feininger
    42 Kapitel und Anmerkungen der Autorin


    Zum Inhalt
    "Die Champagnerkönigin" schließt inhaltlich an den ersten Band der Trilogie, "Solang die Welt noch schläft" an. Die privilegierte Fabrikantentochter Isabelle Herrenhus hatte gegen Ende des Vorgängerromans gegen den Willen ihrer Eltern den Radrennfahrer Leon Feininger geheiratet und war ihm in die Pfalz gefolgt. Das vermeintliche "Weingut" seiner Eltern hat sich zu ihrem Entsetzen als eine Art von Bauernhof entpuppt und Isabelle ist in dem kleinen Dorf, in dem es kein gesellschaftliches Leben gibt, sehr unzufrieden. Da kommt es ihr gerade recht, dass Leon von seinem verstorbenen Onkel Johann/Jacques Feininger, der in die Champagne ausgewandert war, ein Weingut, das diese Bezeichnung wirklich verdient, erbt. Hoffnungsvoll macht sich das junge Ehepaar auf den Weg, doch schon bald sehen sich die Eheleute unerwarteten Problemen gegenüber. Leon würde das Gut am liebsten verkaufen und sich vollkommen dem Radrennsport widmen, doch Isabelle ist vom Prozess der Champagnerherstellung fasziniert und arbeitet sich in die Materie ein. Die unterschiedlichen Pläne führen zu Konflikten zwischen Isabelle und Leon. Als Isabelle von einem harten Schicksalsschlag getroffen wird, ist sie auf sich selbst gestellt. Sie hat sich im Dorf zwar einige Freunde gemacht, auf die sie zählen kann, und auch ihre beiden Jugendfreundinnen Josefine und Clara aus Berlin unterstützen sie nach ihren Möglichkeiten, aber sie hat in der Chefin des Guts Trubert, der intriganten Henriette Trubert, eine mächtige Konkurrentin, die nichts unversucht lässt, um das Feininger´sche Weingut in ihren Besitz zu bringen, selbst vor der Einschleusung eines Saboteurs schreckt sie nicht zurück...


    Persönliche Beurteilung
    Nachdem sich der erste Band der Trilogie mit Josefine als Protagonistin der Thematik des Einstiegs von Damen in den Radrennsport befasste, steht hier eine Frau (Isabelle) als Besitzerin und Geschäftsführerin eines Weinguts in der Champagne im Mittelpunkt.
    Die Autorin hat vor Ort intensiv recherchiert, dadurch ist sie in der Lage, sehr viele detaillierte und äußerst interessante Informationen über die Arbeit auf einem Weingut und den langwierigen Prozess der Champagnerherstellung einzuflechten. Darüber hinaus erwartet den Leser eine fesselnde Erzählung über ein Frauenschicksal, das von Höhen, aber auch von Schicksalsschlägen und Tiefen geprägt ist. Die Charakterisierung der Protagonistin ist gelungen: Sie ist keine perfekte Superheldin, sondern hat auch menschliche Schwächen. Nach dem ersten Schicksalsschlag gibt sie sich ungehemmt dem Selbstmitleid hin. Erst ihren beiden Berliner Freundinnen gelingt es, sie aus ihrem Elend zu holen und sie wieder für ihr ehrgeiziges Ziel, die Kreierung eines unübertrefflichen Champagners für die Feier zur Jahrhundertwende 1899/1900, zu motivieren. Dieses (relativ kurze) Wiedersehen mit Josefine und Clara ist sehr erfreulich, der Leser erinnert sich an die Vorgeschichte und in Bezug auf Claras Leben deutet sich eine Veränderung an, die Vorfreude und Spannung auf den dritten Band (geplanter Erscheinungstermin im Frühjahr 2015) weckt.
    Sprachlich ist dieser Roman - wie auch die bisherigen Bücher der Autorin - sehr flüssig zu lesen, der Erzählstil ist anschaulich und vermittelt dem Leser ein lebhaftes "Kopfkino".
    In den "Anmerkungen" zählt die Autorin einige bedeutende Winzerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts auf, die als Witwen eigenständig und sehr erfolgreich Weingüter leiteten und sich in der Champagner-Produktion einen Namen machten. Diesen tatkräftigen Frauen ist der Roman gewidmet.
    Schließlich sollte die sehr geschmackvolle Gestaltung des Romans gewürdigt werden: Im vorderen und hinteren Einband sind Weinranken und Trauben abgebildet, der Fließtext ist wiederholt mit thematisch angepassten Illustrationen aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert versehen.


    Fazit
    "Die Champagnerkönigin" ist ein fesselnder Roman wie ein süffiger Champagner, sehr ansprechend aufgemacht und weckt Vorfreude auf den abschließenden Band der Trilogie. Ein Muss für die Leser/innen, denen der erste Band gefallen hat! Die Kenntnis des Vorgängerbandes ist nicht zwingend erforderlich, aber von Vorteil.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

    Einmal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • Vielen Dank, €nigma ! Das hört sich gut an.
    Der erste Band liegt bei mir noch auf dem SUB.
    Eigentlich wollte ich noch warten bis obiger 2. Band als TB erscheinen ist und hintereinander weglesen (mache ich am bei Reihen immer gern zeitlich nah) aber wenn dieser, so entnehme ich das Deiner Rezi, nicht so ganz bedingungslos an den ersten Band gekoppelt ist, werde ich mir den ersten Teil demnächst doch schon mal vornehmen :study:

  • Vielen Dank für deine Rezi! Das macht doch gleich Lust auf das Buch! Ich hoffe ich kann es bald lesen. Gerade habe ich "Solang die Welt noch schläft" beendet, mir hat es gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es nun weitergeht. Vorallem weil Isabelle kein so einfacher Charakter ist, bin ich gespannt wie sie sich weiterentwickelt.


    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich schaue hier eben noch mal so rum und um Gottes Willen, sorry, für mein Kauderwelsch oben ! Ich kann es leider nicht mehr editieren.
    Man sollte nicht telefonieren und nebenher tippen. :pale:

  • Ich habe die Rezension jetzt nicht wirklich gelesen, weil ich erst gerade begonnen habe mit dem Buch.
    Ich hatte die Gelegenheit, den ersten Teil als Hörbuch zu tauschen. Das ist zwar nicht das gleiche wie das richtige Buch, aber inhaltlich denke ich, es hilft schon wenn man Josefine, Clara und Isabelle von ihrem Hintergrund her schon etwas kennt.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


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    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Cover:
    Zeigt im Hintergrund eine bezaubernde, verträumt wirkende Weinberglandschaft am Flussufer. Im Vordergrund wird eine junge und zarte, aber auch selbstbewusste Frau gezeigt, welche auf die Landschaft blickt. Für mich wirkt diese Person wie die Protagonistin Isabelle, doch leider stimmen weder Haarfarbe noch Haarstruktur überein. Ansonsten ist das Cover passend. Es geht um eine junge und hübsche Frau, die aus ihrem goldenen Käfig ausbricht und der Welt beweisen will, was in ihr steckt, egal welcher Aufwand und welche Hürde hierbei es zu bewältigen gilt. Und genau so wirkt die abgebildete Person.


    Inhalt:
    Isabelle, eine junge Frau aus gutem Hause, wird zum Heiraten erzogen und nicht zum Kartoffelschälen. Doch sie folgt eher ihrem Herzen anstatt den Heiratsplänen ihres Vaters und verlässt kurzum die Heimat um heimlich ihre Liebe Leon zu heiraten. Dieser hat ihr ausgiebig von seiner Heimat erzählt, den Weingut und den Weinfesten und dass sie leben würden wie englische Landgrafen, nur eben in der Pfalz. Dort angekommen, muss sie feststellen, dass die Realität stark abweicht und sie eher auf einem Bauernhof ohne Personal als auf einem prächtigen Landhaus mit Bediensteten gelandet ist. Ihr Wissen von der höheren Mädchenschule nutz ihr hier natürlich nichts, dafür versucht ihr die Schiegermutter das Kartoffelschälen bei zu bringen. Ihre eigenen Eltern - völlig enttäuscht von ihrem Verhalten – haben sich von ihr losgesagt. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich dem Schicksal zu beugen und auf dem Bauernhof zu leben und jeden Tag Kartoffeln zu essen, anstatt wie gewohnt in feinen Restaurants zu dinieren und auf diversen Bällen zu tanzen. Doch als ihr Mann ein Weingut in der Champagne erbt, sieht sie die Chance ihres Lebens. Endlich kann sie ihr Leben selbst bestimmen und zeigen, was in ihr steckt. Voller Euphorie reist sie mit Leon nach Frankreich, nur um wieder mal festzustellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Doch verliebt in die dortige Gegend will sie sich ihrem Schicksal stellen und es allen beweisen, auch wenn dies harte Arbeit von früh bis spät bedeutet.


    Meine Meinung:
    Es handelt sich hier um das 2. Buch einer Trilogie. Natürlich ist es immer sinnvoll, mit Teil 1 zu beginnen. Doch auf für diejenigen, die noch nicht das vorherige Buch gelesen haben, sollte es kein Problem sein, sich in der Champagnerkönigin zurechtzufinden da die Autorin es sehr gut geschafft hat, die Zusammenhänge und Hintergründe so zu schildern, so dass der Leser einen guten Überblick über Vergangenes erhält. Hierbei wurde jeweils auch nicht zu viel verraten, wodurch die Spannung auf das vorangegangene Buch erhalten bleibt.
    Die Handlung im Buch ist recht einfach. Es gibt nur einen Haupthandlungsstrang, bei dem es um Isabelle geht. Nebenbei entstehen immer mal kurze Nebenstränge über andere Personen, die aber auch sofort wieder beendet sind, sobald sie auf den Hauptstrang treffen. Dies macht das Buch recht einfach zu lesen. Auch bei größeren Lesepausen gibt es auf Grund dessen überhaupt kein Problem, sich wieder herein zu finden. Doch sollte man nicht glauben, dass deswegen das Buch langweilig ist. Ganz im Gegenteil! Die Spannung entsteht hier nicht durch die verschiedenen Handlungen, sondern viel mehr durch das Geschehen selbst. Denn Isabelle wird immer vor neuen Aufgaben gestellt. Und immer wenn man denkt, jetzt läuft es, so kommt entweder ein Schicksalsschlag oder eine erneute Gemeinheit ihrer Widersacherin Henriette Trubert. Aber auch ihre Verehrer fordern Isabelle immer wieder aufs Neue heraus.
    Der Schreibstil der Autorin ist einfach und flüssig zu lesen. Geschrieben ist alles aus Sicht der dritten Person. Dennoch kann man sich wunderbar in die Gefühle und Gedanken von der Protagonistin Isabelle hineinversetzen. Hin und wieder wurden französische Begriffe oder Redewendungen mit verwendet. Dies verdeutlicht einem neben den Städtenamen und den traumhaften Landschaftsbeschreibungen, dass die Handlung in Frankreich stattfindet. Allerdings ist die Häufigkeit gering, so dass auch Leser ohne französisch-Kenntnisse sehr gut zu Recht kommen.
    Petra Durst-Benning hat es in ihrem Roman geschafft, die Champagne mit ihren Weinbergen und Dörfern sowie Städten so traumhaft zu beschreiben, dass der Leser regelrecht ins Träumen kommt. Ich konnte mir alles so bildlich vorstellen, die Sonne, die Landschaft, den ganzen Liebreiz und dazu einen prickelnden Champagner, so dass das triste Wetter vor dem eigenen Fenster fast vergessen war.
    Die Protagonistin selber war mir sehr sympathisch. So oberflächlich und arrogant sie am Anfang war, so bodenständig und kämpferisch wurde sie im Laufe der Zeit. Doch nicht jede Hürde hat sie alleine gemeistert, an so manchen Schicksalsschlägen wäre sie zerbrochen, wenn sie nicht Hilfe von ihren Freundinnen erhalten hätte. Und genau diese Schwäche machte sie realistisch, denn wer kann schon unentwegt kämpfen. Zum Schluss hin hatte ich allerdings schon fast Mitleid, da sie doch von nichts verschont blieb. Den einzigen Mangel an ihrer Person bzw. an die Autorin besteht hierin, dass Isabelle ursprünglich von Hausarbeit und Kochen keine Ahnung hatte und dann anhand ein paar Rezepte auf einmal für 60 Mann zur Weinlese ohne weiteres gekocht hat. Vor allem konnte sie auf einmal in kurzer Zeit jede Menge Kartoffeln schälen ?(


    Fazit:
    Rundum ein sehr gelungener harmonischer Roman zum Schmökern für verregnete Sonntage. Ich selber war so begeistert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Allerdings habe ich zuvor Teil I „Solang die Welt noch schläft“ gelesen, was ich sehr hilfreich fand, da man doch die Beziehung der drei Freundinnen besser verstehen und nachvollziehen konnte. Am liebsten hätte ich sogleich mit Band III weitergelesen. Umso entsetzter war ich, als ich in der Danksagung am Ende lese musste, dass es den letzte Teil erst 2015 geben wird.

  • Inhalt


    Im ersten Band der Jahrthundertwind Trilogie „Solange die Welt noch schläft“ handelte von den drei Freundinnen Josephine, Clara und Isabelle, die aus völlig unterschiedlichen Elternhäuser gemeinsam der Leidenschaft des Fahrradfahrens frönten. Während der Jahrhundertwind vorwiegend Josephine um die Ohren weht, handelt das vorliegende Buch „Die Champagnerkönigin“ von Isabelle, die ihren Weg als Winzerin und Geschäftsfrau einschlägt.
    Als reiche Fabrikantentochter wurde Isabelle auf ein Leben als eher dekorative Ehefrau an der Seite eines ebenfalls reichen Mannes vorbereitet. Doch sie verliebt sich in den charmanten Radrennfahrer Leon Feininger und verlässt für ihn ihre Familie, um mit Leon auf seinem Weingut in der Pfalz zu leben. Da Leon immer recht großspurig daher redete, erlebt Isabelle eine herbe Enttäuschung. Das Weingut, das sie sich in den schönsten Farben ausmalte, entpuppt sich als Bauernhof und sie wohnt mit Leon in einem Zimmer im Haushalt von Leons Eltern. Das abgelegene Dorf Nothzeit wirkt auf Isabelle in der trüben Winterszeit wie ein Gefängnis und schlägt ihr aufs Gemüt. Das Schicksal hält eine angenehme Überraschung für das junge Paar bereit. Leon erbt von seinem Onkel ein Weingut in Hautvilliers, einem Winzerdorf in der Champagne. So schnell wie möglich macht sich Isabelle mit Leon auf die Reise um ihren Traumchampagner zu kreieren. Doch nichts ist so einfach, wie es in den süßesten Träumen erscheint. Das geerbte Weingut ist ziemlich herunter gekommen. Die Kassen sind leer und der Champagner, der im Keller lagert will auch nicht den gewünschten Absatz finden. Als Isabelle von einem herben Schicksalsschlag getroffen wird, fällt sie in ein tiefes Loch. Sie muss sich entscheiden, ihren Traum ihres Jahrhundertchampagners aufzugeben oder zu kämpfen.




    Meine Meinung


    Dieser Roman führt den Leser in die wunderbare Welt des Weinbaus und der Produktion von Champagner in einer herrlichen Region Frankreichs. Das Buch zeichnet sich aus durch viel Gefühl und Leidenschaft und besticht durch sehr viele Sachkenntnisse im Thema Weinbau.
    Die Beschreibungen der Landschaft, der Farben aber auch der verschiedenen Geschmacksnuancen beim Probieren des Weines machen richtig Lust, eine prickelnde Flasche zu öffnen.


    Die Hauptfiguren aus dem ersten Teil werden weiter ausgebaut, während dem natürlich Clara und Josephine nur eine untergeordnete Rolle spielen. Man merkt aber bei allen drei Frauen, insbesondere bei Isabelle, dass sie eine große Entwicklung durchleben, einerseits geprägt vom Zeitgeist, dem „Jahrhundertwind“, wie es die Freundinnen nennen, aber auch von ihren individuellen Schicksalen. Die neuen Figuren entstammen vorwiegend aus dem Umfeld der Champagnerproduktion sowie des Verkaufs dieses edlen Tropfens. Dabei gibt es sympathische wie unsympathische Figuren, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Eine ganz besonders interessante Figur ist ein Champagnerhändler aus Reims, bei ihm würde ich gerne mal eine Probe machen. Er lebt den Champagner förmlich und ich kann mir gut vorstellen, dass man solche Menschen wirklich trifft.


    Die Handlung ist recht spannend zu lesen, natürlich fehlt auch eine dezente Liebesgeschichte nicht. Obwohl ich die Geschichte insgesamt etwas absehbar fand, habe ich die Entwicklung der jungen, unerfahrenen Isabelle zur Weinkönigin sehr genossen. Die anschauliche, leichte und lockere Sprache erlaubt es einem wie auf dem Jahrhunderdwind durch das Buch zu fliegen. Mit einer Flasche Champagner ergibt das ein wunderschönes Geschenk. Das Buch macht nämlich auch optisch was her. Das geschmackvoll gestaltete Cover mit der Frau im Vordergrund und der zauberhaften, leicht diesigen Flusslandschaft mit Rebbergen lädt einem gleich ein, das Buch zur Hand zu nehmen. Im Innern ist das Buch mit einigen sehr passenden Illustrationen rund um die Herstellung von Champagner versehen.



    Mein Fazit


    Für die Fans von Petra Durst-Benning und für Liebhaber historischer Romane um die vorletzte Jahrhundertwende ein Muss. Der Band kann ohne Kenntnis des ersten Bandes gelesen werden, der volle Genuss ist natürlich nur bei Einhaltung der Serien Reihenfolge gegeben. Von mir eine Leseempfehlung mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Im ersten Band der Jahrhundert-Trilogie haben wir die drei Berliner Freundinnen Josefine, Clara und Isabelle kennengelernt. Während im ersten Teil das Hauptaugenmerk auf Jo und dem aufkommenden Radfahrsport lag, widmet sich der zweite Band nun ganz Isabelle. Nach ihrer Heirat mit dem gutaussehenden und verwegenen Radrennfahrer Leon Feininger haben ihre Eltern den Kontakt zu ihr abgebrochen. Isabelle ist mit Leon in seine pfälzische Heimat zurückgekehrt, in der Enge und Düsternis des dortigen Hofes fühlt sich die verwöhnte Unternehmertochter allerdings alles andere als wohl. Als Leon von seinem verstorbenen Onkel ein Weingut in der Champagne erbt, blüht Isabelle geradezu auf. Sie sieht sich schon als wohlhabende Gutsherrin und drängt Leon zum Umzug. In der Champagne angekommen, erwartet die beiden allerdings schnell Ernüchterung, denn die Champagner-Herstellung ist keine einfache Sache, das Weingut recht heruntergekommen und das Geld knapp. Doch die Landschaft verzaubert Isabelle und nach und nach lernt sie mit den neuen Anforderungen umzugehen. Trotz aller Schwierigkeiten scheint sich das Ganze dann doch gut zu entwickeln – bis sie ein fürchterlicher Schicksalsschlag trifft!


    Ich hatte den ersten Band extra noch vor diesem gelesen, zwingend nötig ist es aber nicht, die Reihenfolge einzuhalten. Die Freundschaft der drei Frauen spielt allerdings auch hier eine Rolle, so dass es sicher nicht schadet, wenn man den Vorgänger schon kennt.


    Isabelle mochte ich im ersten Teil nicht so besonders, sie war mir zu eingebildet und verwöhnt. Hier lernen wir sie nun besser kennen und sie macht auch eine erstaunliche Entwicklung durch. Aus dem verwöhnten Unternehmertöchterlein wird eine selbständige, zupackende Frau, die ihre wahre Liebe und Berufung gefunden hat – in der Herstellung von Champagner!


    Während im ersten Teil der Radsport eine große Rolle gespielt hat, geht es hier nun um die Produktion von Champagner, diesem einzigartigen Getränk. Petra Durst-Benning gelingt auch hier wieder das Kunststück, Leser wie mich zu begeistern und zu fesseln, die von der Thematik keine Ahnung und sich bisher auch nicht sonderlich dafür interessiert haben. Man merkt der Geschichte die intensive Recherche an und die immer wieder eingestreuten Abbildungen von historischen Stichen machen das Thema noch anschaulicher.


    Gut gefällt mir bei den Büchern der Autorin auch, dass manches nur angedeutet und am Ende somit der Phantasie und Auslegung des Lesers überlassen wird. Nicht jede Frage muss vom Autor bis ins letzte Detail aufgelöst werden, kleine Randepisoden können durchaus offen bleiben. Dennoch fand ich das Ende fast ein bisschen kurz, aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich gerne weiter in dieser Geschichte gelesen hätte und mich nun doch bis Anfang 2015 gedulden muss, bis der Abschlussband der Trilogie erscheint.

  • Klappentext:
    Ein unerwartetes Erbe und ein großes Versprechen 1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. „Einfach umwerfend! Dieser Roman ist fesselnd und traumhaft schön - ich schwelge immer noch!“ Natalie Lumpp, Deutschlands Weinexpertin Nr. 1


    Mein Fazit:
    Wie schon im Band 1 erwähnt, faziniert mich die Stärke diese drei heranwachsene (jetzt schon Damen) Frauen!
    Isabella die mit Ihrem Mann Leon, nach Frankreich reist um dort Ihr Erbe anzutreten, werden zu mehrere Schicksalschläge für Isabella. Sie ist nicht nur schön und aus gutem Elternhaus, sondern eine sehr Starke Persönlichkeit. Ihre Stärke, begeistert mich und ich bewundere sie. Sie lässt sich nicht unterkriegen, und fängt immer wieder auf`s neue an, sich aufzuraffen.
    Ich kann dieses Buch mehr als nur empfehlen, mitlerweile habe ich es richtig Lieb gewonnen. Umso mehr freue ich mich jetzt auf Band 3. ;-) Von mir ganze :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    :love: Liebe grüße :winken: ...
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    Bücher 2022; 30/9.506 Seiten



  • Inhaltsangabe:
    1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.(Quelle: Amazon)


    Der 2. Teil der Jahrhundertrilogie von Petra Durst-Benning dreht sich hauptsächlich um die verwöhnte Berliner Fabrikantentochter Isabelle. Diese ist mit ihrem Mann Leon durchgebrannt und soll nun ihr Dasein in einem kleinen Pfälzer Kaff fristen. Doch da erbt Leon Feininger überraschend das Weingut seines Onkel in der Champagne. Isabell glaubt, daß nun all ihre Träume in Erfüllung gehen, als sie mit ihrem Mann das Gut übernimmt. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihr, die sie immer wieder vor schwere Aufgaben stellen und sie fast daran verzweifeln lassen. Doch dank der neuen Nachbarn und auch ihrer beiden Freundinnen aus Berlin, Josefine und Clara, fasst sie immer wieder Mut um für ihre Träume zu kämpfen.


    Meinung:
    Mir gefällt der 2. Teil sogar noch besser als der Erste. Es war seit langem mal wieder ein Buch, bei dem ich beim abendlichen Lesen die Zeit übersehen habe, um dann am nächsten Tag total übernächtigt aufzuwachen. Aber die schönen Bilder, die durch das Buch im Kopf entstehen, fühlt man sich trotzdem wach und zufrieden. Frau Durst-Benning lässt die Champagne hier so wunderbar vor einem erstehen, als wäre man selbst dort. Und der armen Isabelle würde man am liebsten helfend unter die Arme greifen.


    Fazit:
    Ein wunderbares Buch zum schwelgen, hoffen und bangen. Von mir gibt es dafür :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße von Heleflo


    Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)


    :study:

    Blind Date von Joy Fielding


    :musik:

    Schwesterherz von Kristina Ohlsson

  • Dieses Buch gefiel mir wie schon sein Vorgängerroman "Solang die Welt noch schläft" sehr gut, was übrigens auf alle bisher gelesenen Bücher dieser Autorin zutrifft. WIe besagter Vorgänger ist es in sich abgeschlossen und einzeln verständlich. Während uns der erste Teil von der radfahrenden Josephine erzählte (diese Tätigkeit war damals für Frauen äusserst ungewöhnlich), beschäftigt sich dieser Band hier mit Isabelle, der zweiten Freundin des Dreierbundes, die gegen den Willen ihrer vermögenden Eltern, die doch sogar in Hofkreisen zu verkehren pflegen, einen französischen Luftikus und folgt diesem zu allem Überfluss auch noch in seine Heimat, das Land des "Erbfeindes" Frankreich. Das erwartete Wohlhabenheit ausstrahlende Weingut findet Isabelle dort nicht vor, im Gegenteil, sie muss ungewohnt hart arbeiten, um das Schlimmste zu verhüten. Zum Glück stehen ihr die Freundinnen Josephine und Clara brieflich mit Rat und Tat zur Seite. Sie besuchen siue sogar, als sie Witwe wird. Mehr sei hier über den Inhalt nicht verraten, ausser: Er gefiel mir gut, denn die Entwicklung der Titelheldin ist schlüssig und wird vor fulminanter Kulisse spannend erzählt. Vielleicht waren einzelne Begebenheiten etwas zu zufällig, manchmal auch vorhersehbar, vielleicht kam das Ende auf einmal viel zu schnell und ließ die eine oder andere Frage offen - eingebettet in eine tolle Gesamtkomposition überzeugt auch dieses Buch wieder und lässt einen zufriedenen Leser zurück, welcher ganz nebenbei auch noch viel rund um den Champagner erfahren konnte.
    Das Coverbild ist ansprechend (wenn auch leicht irritierend, da im Text oft Bezug auf die rotblonden Haare der Protagonistin genommen wird, aber eine dunkelhaarige Dame abgebildet wurde). Auch die innere Gestaltung mit passenden Bildern und Weinblättern ist wieder sehr gut gelungen.