Ein Reisebericht über 12 unterschiedliche Städte in einem Jahr - und ein Buch über die Luxusprobleme einer Single-Frau mit 50
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"Bei Jauch gewinnen, völlig frei sein, um die Welt gondeln. Wie ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen?
Sie wollte eigentlich bloß finanziell ein bisschen unabhängiger sein. Mehr dürfen, weniger müssen. Deshalb hat Meike Winnemuth bei "Wer wird
Millionär?" mitgemacht. Zu ihrer Verblüffung räumt sie groß ab: 500 000 Euro. Und nun? Einfach weitermachen wie bisher? Sie entscheidet sich, 12 Monate frei zu nehmen und um die Welt zu gondeln. Es wird ein unglaubliches Jahr. Eines, das ihr Leben umkrempelt. Und das Beste: das
viele Geld hätte sie dazu gar nicht gebraucht. Doch was passiert, wenn man wirklich alles darf? Weiß man dann, was man will? Wie
ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen? Meike Winnemuth erzählt von einer unglaublichen Reise in 12 Städte auf allen
Kontinenten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba,
Havanna. Mit Tempo, Humor und viel Gespür für die Besonderheiten der Städte und ihrer Bewohner beschreibt Meike Winnemuth ihre Erfahrungen."
Das Buch:
Die Autorin verpackt ihren Reisebericht in Briefe, die sie jeweils an eine ihr wichtige Person adressiert. Jeder Brief enthält einen Monat und somit auch eine Stadt. Die Adressaten sind Freunde, der Publikumsjoker aus Wer wird Millionär, frühere Liebhaber und auch sie selbst. Dies verleiht dem Buch eine sehr persönliche Note.
Zu den Städten und Ländern erzählt die Autorin mal mehr, mal weniger und
selten objektiv. Das ganze wird angereichert durch literarische Zitate
und Nachdenken über sich selbst.
Am Ende eines Kapitels folgt immer eine Zusammenfassung, "10 Dinge, die ich hier gelernt habe", die meist recht amüsant ist.
Ganz an Schluss gibt es noch ein Kapitel über ihre Zeit danach in Deutschland und auch ihre Reisevorbereitungen - was eine schöne Bereicherung ist.
Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, weil ich die Kolumne in der Süddeutschen Zeitung verfolgt habe und mich auf spannende Erlebnisse und Erkenntnisse gefreut habe. Vielleicht war meine Vorfreude zu groß, denn ich bin irgendwie enttäuscht. Von den Städtebeschreibungen ist bei mir nichts hängen geblieben, keine Erkenntnis, kein "da will ich auch mal hin". Manchmal fand ich die Städte sogar sehr fremd: meine London-Erfahrungen sind ganz anders, ebenso Barcelona.
Im wesentlichen geht es in dem Buch um die Luxusfragen einer Single-Frau: Wohnung in bester Lage mit Internetzugang, gutes Essen, gutes Trinken (im Buch fast ausschließlich Alkohol) und Gemeinschaft, damit man sich nicht ganz so einsam fühlt. Und das klingt für mich nach einem erschreckend leeren Leben - vielleicht ist das der Grund, warum ich enttäuscht bin. Die Autorin hat ihr Urlaubs-Jahr sehr genossen und es hat ihr Leben geprägt und verändert, die fühlt sich in Hamburg nicht mehr richtig wohl und will künftig weiter reisen. Ich gönne es ihr von Herzen - ich weiß bloß nicht, ob sie in der Fremde das findet, was sie sucht.
Zusammenfassung
Ein Reisebericht mit oberflächlichen Informationen über 12 Städte, einige Ansätze, über sich selbst nachzudenken und alles in allem recht unterhaltsam.
Daher gibt es von mir nur 3 Sterne; ich weiß, dass ich damit nicht die Meinung der Mehrheit treffen werde und lade dazu ein, diese Rezension zu ergänzen.