Thomas Mann - Doktor Faustus

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    Doktor Faustus
    T Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde OA 1947Form Roman Epoche Moderne
    In Anlehnung an das alte Volksbuch vom Doktor Faustus erzählt der Roman Thomas Manns eine exemplarische Künstlerbiografie, in der anhand kunstphilosophischer, in erster Linie musiktheoretischer Betrachtungen eine Analyse Deutschlands und der Deutschen, ihrer inneren Befindlichkeit und ihres politischen Schicksals im 20. Jahrhundert vorgestellt wird.
    Entstehung: Im Frühjahr 1943 begann Thomas Mann im kalifornischen Exil mit dem Roman, dem ein umfangreiches Quellenstudium vorausging. Wie der Erzähler Zeitblom im Roman beginnt Mann mit den Arbeiten am 23. Mai des Jahres und lässt sie am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation Deutschlands, enden. Zeitgleich mit gesellschaftspolitischen Aufsätzen Manns, vor allem Deutschland und die Deutschen (1945), in dem die Gleichsetzung von Faust, Deutschtum und Musik den gedanklichen Ausgangspunkt darstellt, wird Doktor Faustus in den ersten Jahren nach seinem Erscheinen vor allem als Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Faschismus verstanden, wobei die zum Teil kritischen Reaktionen jener Jahre mit Manns Zögern, nach Deutschland zurückzukehren, in eingem Zusammenhang standen.
    Inhalt: Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde, so der Untertitel des Romans, wird vom pensionierten Lehrer Dr. phil. Serenus Zeitblom erzählt, der seinem Jugendfreund als Librettist und Verwahrer seiner Manuskripte zur Seite stand. Beide stammen aus einem altdeutsch gezeichneten Umfeld in Thüringen, besuchten gemeinsam das Gymnasium und studierten mehrere Semester an der selben Universität, Leverkühn Theologie, Zeitblom klassische Philologie. Auch spätere Lebensstationen führten beide wiederholt zusammen, bis Leverkühn 1930 – in deutlicher Anlehnung an die Biografie von Friedrich R Nietzsche – eine Geisteskrankheit befällt und er die letzten zehn Lebensjahre in geistiger Umnachtung bei seiner Mutter verbringt.
    Leverkühn, mit faustischen Zügen gezeichnet, ist im Gegensatz zu seinem katholischen, humanistischen Prinzipien folgendem Chronisten ein menschenscheuer, zwischen Schwermut und Lachzwang schwankender hochmütiger Intellektueller, dessen radikale musikalische Arbeiten als exzentrische, die Magie einbeziehende Werke qualifiziert sind, wobei die schönbergsche Zwölftonmusik eine herausgehobene Rolle spielt. In dem zentralen Teufelsgespräch (25. Kap.), einem fantastischen kunsttheoretischen Selbstgespräch Leverkühns in einem der Mephisto-Szene nachgebildeten Dialog, erfolgt die – vom Teufel in Aussicht gestellte – Beschreibung der Inspiration als dämonischer Quelle künstlerisch schöpferischer Genialität, die gesellschaftspolitisch als Auslieferung an den europäischen Faschismus in einem krankhaften Rausch gedeutet wird (»Der Künstler ist der Bruder des Verbrechers«).
    Zeitbloms Beschreibung des Werde- und Untergangs seines Freundes sind im Ton eines Anteil nehmenden Beobachters gehalten, der von seinem Gegenstand mit einer Mischung aus faszinierter Bewunderung und sorgenvollem Schrecken berichtet – analog dem Blick Manns aus dem Exil auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts.
    Wirkung: Interpretiert als Künstlerroman, als Bildungs–, Musik–, Gesellschafts- und Zeitroman sowie als ein Romankunstwerk, das aufgrund seiner Montagetechnik mit Zitaten das besondere Interesse der Fachinterpreten gefunden hat, ist Doktor Faustus vom Publikum überwiegend als Thomas Manns literarische Auseinandersetzung mit Deutschland und dem Nationalsozialismus verstanden worden. Die Geschichte des zeitgenössischen deutschen Verhängnisses, dargestellt als ein aus Verblendung erfolgtes Teufelsbündnis, vor dem Hintergrund einer besonderen kulturellen Geschichte war insbesondere in Deutschland selbst die dominierende Sicht, die in den Nachkriegsjahren mit der Frage der inneren und äußeren Emigration verbunden wurde. 1982 wurde der Roman von Franz Seitz verfilmt.



    Das ist das erste Th. Mann Buch indem ich gar nicht hinein kam.
    Die Sprache war von Anfang an gigantisch, aber der Stoff offenbarte sich mir ins keinster Weise. Ich glaube, man sollte Musik-Theorie studiert haben, um den Ausschweifungen Manns folgen zu können.


    Wer hat das Buch gelesen und verstanden?

  • Hallo Heidi Hof!


    Ich hab grad deine Meinung gelesen - und bin erleichtert. Mir ging es nämlich genauso. Ich mag Tristan und Tod in Venedig zum Beispiel sehr, aber bei Doktor Fausus hab ich aufgegeben. Langatmig, die Geschichte hat mich einfach nícht angesprochen, und die Musik-Theorie hat mich nur dazu gebracht, meine Gedanken herumschweifen zu lassen. Es ist schön zu hören, dass es nicht nur mir so ging (das Buch ist nämlich der Grund, warum "Der Zauberberg" bei mir nur ein SUB-Dasein fristet). Deshalb ist es eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe, wenngleich eines meienr liebsten Zitate aus diesem Buch stammt: "Es gibt Menschen, die zu lieben nicht leicht, doch die zu lassen unmöglich ist" (ich glaub, so ging es.. :oops: )

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Hallo Azrael


    Mensch tut das gut, ich kam mir gestern abend so klein vor. Weißt du, ich habe von Th. Mann schon so viel gelesen, es war nie besonders leicht, das gebe ich zu, aber es hat immer Spaß gemacht mich damit auseinander zu setzen. Und die Sprache ist so genial!
    Du kannst aber den Zauberberg ruhig mal wieder auskramen, der ist nicht so, wirklich. Und demnächst im Winter liest der sich wirklich klasse, vielleicht möchtest du dann auch sehnlichst nach Davos, wer weiß :wink:

  • ich weiß nicht.. ich kann mich mit den manns einfach nicht anfreunden.. werder mit thomas, noch mit hermann.. natürlich muss ich sie aufgrund meines studiums beide einmal lesen.. aber.. bis jetzt hab ich mich immer davor gedrückt..


    bewunder immer leute, die die bücher lieben..