Europa und die Welt - Eine Sammlung

  • Michel Pauly: Geschichte Luxemburgs; Verlag C. H. Beck München 2011; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-62225-0

    Luxemburg ist ein relativ kleines Großherzogtum im Herzen Europas. Seine staatliche Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück und ist dabei eng mit Deutschland verbunden.


    Pauly ist Professor für transnationale luxemburgische Geschichte an der Universität Luxemburg.


    Wie bekannt ist die Geschichte des Kleinstaates im deutschen Sprachraum? Wahrscheinlich nicht sehr ausgeprägt. So umfangreich und anschaulich wie möglich beschreibt Pauly sie. Politik und Wirtschaft stehen inhaltlich im Vordergrund; Themen wie Kultur, Sport, Religion oder Sozialwesen werden weitestgehend ausgespart.


    Das Buch kann zwar nur einen Überblick über die Landesgeschichte bieten, ist aber trotzdem gut gemacht (weil informativ).

  • Ingrid Pfluger-Schindlbeck: Aserbaidschan Land des Feuers Geschichte und Kultur im Kaukasus; Selbstverlag Berlin 2008; 294 Seiten; ISBN: 978-3-496-02820-8


    Die Ausstellung, nach der dieser Ausstellungskatalog bekannt wurde, fand im Jahre 2008 im Ethnologischen Museum Berlin mit Unterstützung der Kaukasusrepublik statt. Die Ausstellung selbst mag keine überregionale Resonanz und Bedeutung hervorgerufen haben; trotzdem lohn es sich auch Jahre später noch, einen Blick in das Buch zu werfen.


    Die Ausstellung selbst ist eher der Anlaß für die Erstellung des Buches; sie ist zwar auch enthalten (Farbbilder werden durch Begleittexte ergänzt), macht aber nur einen Teil des Seitenumfanges aus. In deutscher und englischer Sprache beschreibt der erste Teil des Buches Gegenwart (Politik, Wirtschafft, Religion, Kultur) und Geschichte Aserbaidschans. Das Buch ist zum Glück keine plumpe Werbung, wie man bei den Förderen meinen könnte. Die Ausführungen wirken schon sachlich, ausgewogen und informativ.


    Wer sich für unbekannte Ländern interessieren und begeistern kann, hält hiermit sicherlich spannende und gut gemachte Lektüre in den Händen. Hätte Karl May das Land gekannt, hätte er hier bestimmt eine Geschichte angesiedelt.

  • Martin Affolderbach / Ralf Geisler: Die Yesiden; Selbstverlag Berlin 2007; 26 Seiten; ISSN 0085-0357


    Die Yesiden stammen ursprünglich aus Kurdistan. Als eigenständige Religion, die vom Islam heftig verfolgt wird, haben sich die Yesiden inzwischen auch bei uns in Europa angesiedelt.


    Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen gibt die Schriftenreihe der "EZW-Texte" heraus. Dies hier ist deren Nummer 192.


    Sie vermittelt religiöses und kulturelles Grundlagenwissen. Die Ausführungen sind anschaulich und beschränken sich auf das Notwendigste. Ausufernde Inhalte sind hier also nicht enthalten.


    Über lange Zeit waren die Yesiden bei uns völlig unbekannt. Erst durch die Greueltaten des Islamischen Staates gerieten sie in die Blickpunkt der Öffentlichkeit.

  • Reinhold Vetter: Nationalismus im Osten Europas Was Kaczynski und Orban mit Le Pen und Wilders verbindet; Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017; ISBN: 978-3-7425-0082-5


    Nationalismus findet überall in Europa seine Anhänger, wo die Abwehr des und der Anderen als Patriotismus propagiert wird. Demokratische Kräfte werden als Gegner eines vermeintlich homogenen Staatsvolkes gebrandmarkt. Nationalisten suchen oft die Nähe zu extremen Kräften.


    Wo und warum gedeiht Nationalismus auch im Osten der Europäischen Union? Welche Rolle spielt das historische sozialistische Erbe? Woher kommt die vehemente Ablehnung geflüchteter Muselmanen? Welche Rolle spielt der russische Präsident Putin auf die öffentliche Meinung in Osteuropa?


    Fragen über Fragen, nicht wahr? Das vorliegende Buch ist Band 10082 der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung. Es versucht Antworten.


    Vetter ist Jahrgang 1946. Er hat Politikwissenschaft und Journalismus studiert und lange Zeit als Journalist aus Polen und Ungarn berichtet. Heute lebt er als freier Wissenschaftler und Journalist in Berlin und Warschau.


    Inhaltlich ist das Buch zweigeteilt. Zuerst gibt es sogenannte Länderanalysen aus Polen, Ungarn, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Kroatien, Slowenien und den baltischen Staaten. Hier wird politikwisseschaftlich Tagesaktualität beschrieben. Wer Zeitung liest und Nachrichten hört, wird möglicherweise noch ansatzweise und grob mitbekommen haben, wie die regierungsamtliche Politik in Polen und Ungarn aussieht; in diesen Kapiteln wird das Wissen noch einmal vertieft.


    Bei den anderen Staaten sieht es deutlich anders aus. Sie sind völlig aus der allgemeinen öffentlichen Berichterstattung verschwunden. Wissen über die dortige Politik kann also beim Leser nicht vorausgesetzt werden. Hier sind die Ausführungen eine Einführung bzw. Wiederbelegung und Vertiefung zeitgeschichtlichen Wissens.


    Der zweite, etwas kleinere Teil versucht dann, den osteuropäischen Nationalismus in einen gesamteuropäischen Kontext einzuordnen. Die Kapitel sind eine Auseinandersetzung mit der Politik von Deutschland und der EU. Dazu gehören auch Handlungsempfehlungen, wie Nationalismus politisch begegnet und bekämpft werden kann.


    Das Buch ist interessant zu lesen. Hier werden Themen angesprochen, die leicht übersehen werden.

  • Ralf Leonhard: Zentralamerika Porträt einer Region; Bundeszenrtale für politische Bildung Bonn 2017 / Christoph Links Verlag Berlin 2016; 247 Seiten; ISBN: 9783742500342



    Belize, Guatemala, El Salvator, Honduras, Costa Rice, Panama und Nicaragua heißen die Länder Mittelamerikas. Sie liegen alle auf der schmalen Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Der natürliche Reichtum, die ungleiche Verteilung von Reichtum und Lebenschancen sowie eine gemeinsame Geschichte mit gierigen und rücksichtslosen Eroberern verbinden sie.


    Herausforderungen und Probleme unterscheiden sie heute. Das Verhältnis zueinander ist dagegen nicht unbedingt ungetrübt.


    Dr. jur. Leonhard ist Österreicher - er wurde in Wie geboren, wo er auch heute (wieder) lebt. In den 1980er und 1990er Jahren war er Zentralamerika-Korrespondent beispielsweise der taz. Hier berichtet ein ausgewiesener Experte.


    Seit es ruhig geworden ist um Nicarague, ist Mittelamerika aus dem öffentlichen Interesse verschwunden. Ein Land wie Belize ist sogar völlig unbekannt. Formale, statistische Daten enthält das Buch keine. Es beschreibt stattdessen Geschichte, Gesellschaft und politische Zeitgeschichte der Landbrücke. Auch wenn leider Fotos fehlen, so sind die Ausführungen doch so anschaulich und lebendig, daß sich der Leser die Ausführungen gerne zu Gemüte führen wird. Man merkt schnell, daß der Autor eine emotionale Beziehung zu Mittelamerika hat.

  • Francois Muller: Strasburg Das Europaviertel; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2010; 32 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6901-6


    Straßburg liegt im Elsaß, also im deutsch-französischen Grenzgebiet. Mit dem Europarat und dem Parlament der Europäischen Union sind gleich 2 zentrale Einrichtungen der europäischen Einheit hier vertreten.


    Über Muller sind hier leide keine biographischen Daten vorhanden. Europarat und Europaparlament werden am Ende des Heftes mittels kurzer Zeittafel vorgestellt.


    Illustriert durch zahlreiche Farbfotos werden in dieser Publikation zahlreiche Gebäude von Rat und Parlament vorgestellt - sie liegen alle im sogenannten Europaviertel.


    Politische Inhalte gibt es hier keine; dafür muß andere Literatur herangezogen werden. Die Idee "Europa" bietet den Rahmen, die den Text zusammenhält. Die Architektur der Gebäude, ein wenig Geschichte und die Symbole Europas werden vorgestellt und stehen allein schon deswegen im Vordergrund.


    Wer sich für Europa als politischer Einheit interessiert, hält mit diesem Heft einen guten Einstieg in die Thematik in den Händen.

  • George Hart: Das alte Ägypten Vergangenheit erleben - Kultur und Alltag im Reich der Pharaonen; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 2004; 64 Seiten; ISBN: 3-8067-5512-4


    Ägypten, das Land am Nil, ist uns heute als Land der Pyramiden bekannt. Und als Urlaubsziel beliebt.


    Als Bildband aus der Reihe "sehen staunen wissen" berichtet das Buch über den Bau der Pyramiden und Hieroglyphen genauso wie über Mumien, Religion, Kinderspielzeug, Kosmetik, die Tierwelt, Medizin sowie Essen und Trinken, um nur einige Beispiele zu nennen.


    Mit seiner Mischung aus Bild- und Textteil wendet sich das vorliegende Buch offensichtlich an Jugendliche so ab 14 Jahren. Auf anschauliche und leicht verständliche Art und Weise wird hier (schulische) Allgemeinbildung über ein historisches Thema vermittelt. Auch im Zeitalter der Digitalisierung dürfte ein solches Buch noch gut brauchbar sein, da Informationen leicht und schnell abrufbar sind.

  • Arthur Saliger: Dom- und Metropolitankirche St. Stephan in Wien; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2003; 48 Seiten; ISBN: 3-7954-5308-9


    Wien ist bekanntlich die Hauptstadt Österreichs. Sie ist aber nicht nur ein politischer Hauptort, sondern auch ein kulturelles Zentrum - wie beispielsweise die vielen (katholischen) Kirchen zeigen.


    Der Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Sie sollen Kirchen, Schlösser und Sammlungen "im europäischen Kulturraum" (was auch immer das sein mag) vorstellen. Dieser Band trägt die Nummer 1600.


    Inhaltlich folgt er dem gewohnten Aufbau. Zuerst gibt es eine Zeittafel mit den wichtigsten Daten zur Baugeschichte. Dann folgen umfangreiche Informationen zur Architektur und Innenausstattung. Umfangreiche farbige und Schwarzweißfotographien illustrieren die Ausführungen.


    Kunst- und Kulturwissenschaftlich ist das Niveau angelegt. Sachlich, neutral und informativ sind die Beschreibungen - populärwissenschaftlich sieht anders aus. Wer einen Zugang zum christlichen Glauben, regionaler Geschichte und Kulturwissenschaften hat, hält hiermit ein gut gemachtes Heft in den Händen.

  • Merian Vietnam; Jahreszeiten-Verlag Hamburg 2017; 132 Seiten; ISBN: 978-3-8342-1116-3 / ISSN: 0026-0029


    "Ho Ho Ho-Chi-Min" skandierten die protestierenden und demonstrierenden Studenden in den `60er JAhren. Heute ist Vietnam kein vom Krieg geschundenes Land in Südostasien mehr. Es verfügt auch über Touristenattraktionen.


    "Die Lust am Reisen" lautet der Untertitel der Monatszeitschrift. Dementsprechend gibt es am Ende des Heftes einen Teil, der "Kompass" heißt. Dort sind alle wichtigen touristischen Informationen zusammengefaßt.


    Und sonst? Landeskunde unter touristischen Gesichtspunkten stellen die jeweiligen Autoren vor. Der Charme anderer Ausgaben taucht hier nicht auf. Dafür fehlen Themenbereiche wie Geschichte, Kultur oder Lebensart. Es wirkt so, als hätte jemand nur einen oberflächlichen Blick auf das Land werfen können.

    1. Verlag: Jahreszeitenverlag, Vertrieb durch GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH


  • Dumont Bildatlas Island; DuMont Reiseverlag Ostfildern 2014; 118 Seiten; ISBN: 979-8-3-7701-9323-3


    Island heißt eine Inselrepublik ganz im Norden Europas. Auch wenn es sich dabei nicht um ein klassisches Reiseziel handelt, stellt das vorliegende Heft dennoch das Land vor.


    Informationsteile mit Kartenmaterial gibt es hier; dieser Teil bietet die klassischen Touristeninformationen. Ähnlich den bekannteren Merianen (als Monatszeitschriften) gibt es aber auch reichlich bebilderte Artikel, die sich mit Themen wie Natur, Walfang, Wirtschaft und Kultur beschäftigen.


    Ein Band wie dieser ist schon eine echte Alternative zu den Merianen. Dies betrifft nicht nur die inhaltlich engere Ausrichtung am Tourismus, was einen sachlicheren Schreibstil beinhaltet. Das Heft teilt Island in 5 Gebiete auf, die in jeweils eigenständigen Kapiteln vorgestellt werden. Dies erlaubt einen genaueren Blick auf die touristischen Verhältnisse vor Ort, ohne das Land als ganzes aus den Augen zu verlieren.

  • Dumont Bildatlas Dänemark; DuMont Reiseverlag Ostfildern 2014; 118 Seiten; ISBN: 978-3-7701-9208-3


    Dänemark ist ein Königreich. Wer die Klatschpresse verfolgt, ist natürlich bestens informiert über den nördlichen Nachbarn Deutschlands. Dieser Reiseführer ist eine sehr gute, gelungene Basis für Menschen, die touristische an dem Land interessiert sind.


    Der Bildatlas unterteilt das Land in 7 Regionen und stellt sie getrennt voneinander vor. Kartenmaterial gibt es genauso wie Informationsblöcke. Genauso interessant sind aber die reichlich bebilderten Artikel. Sie beschäftigen sich mit dem Königshaus genauso wie mit Kultur, Natur und Kindern (Legoland, Tivoli), um nur einige Beispiele zu bringen.


    Werbung macht das Heft für Dänemark, klar. Dies geschieht aber so unaufdringlich, daß beim Leser Interesse und Neugierde geweckt wird, zumal auch die Farbfotographien erstklassig gelungen sind.

  • Merian Kanada; Jahreszeiten Verlag Hamburg 2016; 154 Seiten; ISBN: 978-3-8342-1304-4 / ISSN 0026-009


    Kanada ist ein riesiges Land in Nordamerika. Bekannt ist es vor allem durch den Eishockey-Sport.


    Getreu dem Untertitel der Monatszeitschrift ("Die Lust am Reise") gibt es am Ende des Heftes den "Kompakt"-Teil. Dort werden alle touristisch wichtigen Informationen geboten.


    Im reichlich bebilderten Artikel-Bereich werden Land und Leute vorgestellt. Kultur, Geschichte und Landeskunde werden hier dargestellt. Die Themenauswahl hätte aber durchaus größer sein können. Bereiche wie Sport, Gastronomie oder Persönlichkeiten fehlen völlig.


    Ohne behaupten zu wollen, das das Heft schlecht gemacht sei: Inhaltlich hätte mehr aus dem Thema gemacht werden können.

  • Simon James: Das alte Rom Kultur und Alltagsleben einer faszinierenden Epoche; Gerstenberg Verlag Hildesheim 2003; 64 Seiten; ISBN: 3-8067-4580-3


    Rom war das erste Weltreich der (europäischen) Geschichte. In seiner Glanzzeit reichte es von Nordafrika über Westeuropa bis nach Britannien und die heutige Türkei (zumindest grob gesprochen). Dieser Band aus der Reihe "sehen staunen wissen" berichtet beispielsweise, wie die Römer ihr Weltreich errichteten, wie siegreiche Feldherren geehrt wurden und weshalb die Kaiser Lorbeerkränte statt Kronen trugen.


    Das Buch folgt dem üblichen Aufbau dieser Kinder- und Jugendbildbandreihe. Themen wie Eßkultur, Handwerkskunst, Götterwelt, Kultur (z. B. Baukunst, Theater, gesellschaftliches Leben, Religion) werden i. d. R. in Blöcken von jeweils 2 Seiten behandelt. Es gibt mehrere kurze, informative Texte pro Seite, denen immer ein farbiges Bild zugeordnet ist. So entsteht ein lebendiger und anschaulicher Eindruck.


    Ein Buch wie dieses kann gut als Ergänzung zum schulischen Geschichtsunterricht dienen.

  • Marie-Janine Calic: Südosteuropa Weltgeschichte einer Region; Verlag C. H. Beck München 20016 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017; 704 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0020-5


    Rumänien, Bulgarien, die Moldau und die Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien machen einen Großteil Südosteuropas aus.


    Welche Völker, Räume, Akteure und Gruppen gibt es dort? Welche Erfahrunen und Beziehungen verbinden, trennen und prägen sie? Gibt es eine gemeinsame Identität?


    Calic ist Professorin für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie versucht hier Antworten.


    Der fachwissenschaftliche berufliche Hintergrund der Autorin ist unübersehbar. Sehr umfangreich und gründlich schlägt sie einen historischen Bogen von Rom / Byzanz bis heute. Tagesaktualität steht also nicht im Vordergrund, eher Themen wie Politik, Religion, Kultur, Wirtschaft und vieles mehr.


    Dies ist Band 10020 der Schriftenreihe der Bundeszentrale; in der vorliegenden Form ist dies eine Lizenzausgabe eines Buches aus dem Beck-Verlag. Zahlreiche Karten und Abbildungen sind hier illustrierend vorhanden.


    Was ist von dem Buch zu halten? Es ist sicherlich informativ. Wer sich für geschichtliche Themen interessiert, hält auf jeden Fall ein sehr gut gemachtes Werk in den Händen. Ein Impuls sei aber gegeben. Aus dem Gesichtspunkt der Lesefreundlichkeit heraus wäre es vielleicht besser gewesen, das Buch nach (heutigen) Ländern / Regionen zu untergliedern. Dies hätte zu einer besseren Struktur und damit leichteren Lesbarkeit geführt.

  • Benoit van den Bossche: Straßburg Das Münster; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2001; 208 Seiten; ISBN: 3-7954-13877


    Straßburg liegt im deutsch-französischen Grenzgebiet und ist einer der wichtigsten Orte des Elsaß. Dort ist nicht nur das Europaparlament vertreten. Mit dem Straßburger Münster hat der Ort, der einst im Kaiserreich zu Deutschland gehörte, auch einen kirchlich interessanten Ort.


    Das vorliegende Buch gehört mal nicht zu den beiden Kunstführer-Reihen des süddeutschen Verlages. Als Übersetzung aus dem Französischen handelt es sich vielmehr um ein eigenständiges Werk. Dies ist dem Buch auch überdeutlich anzumerken.


    Inhaltlich stellt es Architektur und Innenausstattung in den Vordergrund. Themen wie allgemeine und Baugeschichte werden weniger berücksichtigt.


    Viele Bilder illustrieren das Buch. Die Fotographien sind oft großformatig und in schwarzweiß. Was hier allerdings nicht zum Nachteil gereicht. Der künstlerische Anspruch der Fotos als solcher ist hoch, die wichtigen Details, die dem Motiv zugrundliegen, werden ansprechend herausgearbeitet.


    Informativ, sachlich, neutral und dennoch auch an Allgemeinverständlichkeit orientiert ist der Textteil. Hier wird schnell deutlich, daß ein Fachmann das Werk erstellt hat.


    Über Van den Bosschge sind hier leider keine biographischen Daten enthalten. Es wäre schon interessant gewesen, seinen persönlichen und beruflichen Hintergrund zu kennen, um seine Herangehensweise besser einschätzen zu können.

  • Merian Südafrika; Jahreszeiten Verlag Hamburg 2017; 138 Seiten; ISBN: 978-3-8342-2409-5


    Die Republik Südafrika ist vielen von uns noch als rassistisches Apartheidssystem vertraut. Das Land hat sich aber offensichtlich in den vergangenen 2 Jahrzehnten gewandelt und ist touristisch interessant geworden.


    "Die Lust am Reisen" lautet der Untertitel der Monatszeitschrift. Dementsprechend gibt es am Ende den kompass-Teil. Er beitet viele nützliche Informationen und Tipps.


    Geschichte und aktuelle Politik, Natur + Kultur + Reiseempfehlungen machen den journalistischen Teil mit seinen Artikeln aus. Der unbedarfte Leser lernt so - reichlich bebildert - ein freundliches, modernes und doch auch traditionelles Afrika kennen.


    Hinsichtlich Themenauswahl und Aufmachung gefällt das Heft. Es zeigt eine unbekannte Seite der Südspitze Afrikas und macht neugierig auf einen Besuch in Südafrika.

    1. Verlag: Jahreszeitenverlag, Vertrieb durch GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH


  • Merian Türkei Schwarzes Meer; Jahreszeiten - Verlag Hamburg 2014; 122 Seiten; ISBN: 978-3-8342-1403-4


    Die heutige Türkei ist aus dem Osmanischen Reich hervorgegangen. Im Grenzgebiet zwischen Europa und Asien / Arabien gelegen, wird das Land auch von den Fluten des Schwarzen Meers umspült.


    Getreu dem Untertitel "Die Lust am Reisen" gibt es am Ende den kompakt-Teil. Hier werden Reiserouten vorgestellt und Reisetipps gegeben.


    Interessanter ist aber der journalistische Teil. Natur und Essen, Geschichte und Kultur bestimmen die Themenvielfalt, die touristisches Interesse wecken soll. Im Jahre 2014 war das ja auch noch einfach, weil für deutsche Staatsbürger ungefährlich, in die Türkei zu reisen.


    Das Heft ist reichlich bebildert und inhaltlich guter Durchschnitt, so wie wir es von den Merianen gewohnt sind.

  • Martina Miethig / Jürgen Richter: Zypern Badespaß und antike Schätze; DuMont Reiseverlag Ostfildern 2017; 122 Seiten; ISBN: 978-3-7701-9470-4


    Zypern heißt eine Insel im Mittelmeer. Sie ist in einen türkisch besetzten und einen international anerkannten griechischen Teil aufgeteilt. Das Land kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis in die Zeitenwende zurückreicht.


    Das Heft ist als Bildatlas angelegt und ist Teil eine Bildbandreihe, die überwiegend europäische und einige wenige außereuropäische Reiseziele vorstellt. Großformatige, teilweise doppelseitige Farbfotos sollen einen Eindruck von Land, Leute, Kultur und Natur vermittelt. Die Motive sind ansprechend gelungen und haben durchaus auch werbenden Charakter.


    Der sprachliche Teil liefert Zusatzinformationen zu den Abbildungen sowie touristisch relevante Daten und Fakten.


    Unter optischen, visuellen Gesichtspunkten ist das Heft durchaus gelungen. Zypern ist zwar kein klassisches Reiseziel für Touristen; vielleicht kann ein solches Heft aber Interesse wecken.

  • Robert Fischer: St. Peter in Rom Eine Handreichung zur Führung oder zum Selbsterkunden der Basilika; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2011; 120 Seiten; ISBN: 978-3-7954-2469-5


    Der Petersdom ist die Zentrale des Vatikans und damit der Nabel der katholischen Welt. Hier zelebriert der Papst seine Messen.


    Das vorliegende Heft ist eine Art Reiseführer durch das Gebäude. Die allgemeine und Baugeschichte des Gotteshauses wird hier genauso vorgestellt wie seine Architektur sowie Innenausstattung. In dieser Hinsicht liegt hier auch ein Kunstführer vor.


    Reichlich bebildert ist das Heft; die kunstgeschichtliche Sachinformation steht im Textteil inhaltlich im Vordergrund. Am Ende gibt es eine Übersicht über die deutschen Päpste.


    Das Heft gefällt. Es ist gut und leicht verständlich geschrieben. Auch wenn man körperlich nicht vor Ort im Vatikan anwesend ist, erhält man doch einen anschaulichen Eindruck von den Verhältnissen.

  • Klaus Kreiser / Christoph K. Neumann: Kleine Geschichte der Türkei; Verlag Philipp Reclam jun. Stuttgart 2003; 519 Seiten; ISBN: 3-15-01054-4


    Die Türkei liegt heute als Staat zwischen Europa und Arabien. Sie ist vielen von uns bekannt, sei es als Urlaubsziel, durch von dort stammende Nachbarn oder aus der Tagespresse. Das Land kann aber auch auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurückblicken.


    Ergänzt und illustriert durch Tabellen, Karten und Zeittafeln beschreibt das vorliegende Buch die Geschichte der Türkei. Die Politik steht dabei im Vordergrund; Themen wie Kultur, Religion oder Sozialwesen bilden eher Randbereiche.


    Das Wort "Kleine" (im Titel) ist hier eher eine Untertreibung. Die Beschreibung umfaßt einen Zeitraum von über 1.000 Jahren. Die Ausführungen sind sehr gründlich und umfangreich. Das Buch erhält damit einen Tiefgang, der über das Wissen, das für die tägliche Allgemeinbildung erforderlich ist, hinausgeht.


    Kreiser ist Jahrgang 1945. Nach seinem Studium der Orientalistik, Geschichte und Archäologie in Köln und München hat er akademisch gearbeitet.


    Neumann wurde 1962 geboren. Auch er hat nach seinem Studium akademisch gearbeitet; publizistische Tätigkeiten kommen hinzu.