Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Lothar Kühen / Bernd Richter: Die katholischen Kirchen von Görlitz; St. Benno Verlag Leipzig 1993; 80 Seiten; ISBN: 3-7462-1063-1


    Görlitz heißt eine Stadt in der schlesischen Oberlausitz. Die deutsch-polnische Grenzstadt gehört damit zu Sachsen. Die Stadtt an der Neiße ist zugleich Hauptort des gleichnamigen katholischen Bistums.


    Ergänzt durch Fotos von Angelo Kotter und Zeichnungen von Rudi Wünsche werden hier die St. Wenzeslaus - Kirche, die Pro-Kathedrale St. Jakobus d. Ä., die St. Hedwigs-Kirche und St. Hedwigs-Kapelle sowie die St. Bonifatius-Kirche vorgestellt, um nur einige Beispiele zu nennen. Da den jeweiligen Kirchen immer nur ein paar Seiten zugestanden werden, konzentrieren sich die Autoren auch immer nur auf die Geschichte der Kirche und deren Innenausstattung. Die Ausführungen sind kurz, knapp, informativ und anschaulich.


    Direkt zu Beginn der Publikation werden einige (zumindest religiös) wichtige Daten über die Stadt Görlitz benannt. Dies erfolgt in tabellarischer und chronologischer Natur. Auch das Hedwigslied ist angegeben.

  • Frank Maier-Solgk: Alte Synagoge Essen Haus jüdischer Kultur; Stadtwandel Verlag Berlin 2010; 24 Seiten; ISBN: 9783867111591


    Die Alte Synagoge Essen liegt in unmittelbarer Nähe zum örtlichen Rathaus und in fußläufiger Entfernung dem Hauptbahnhof. Im Jahre 1913 eingeweiht und lediglich 25 Jahre als jüdisches Gottesdienststätte genutzt, ist das Gebäude heute ein Museum. Es soll nicht nur an die Greueltaten während des Dritten Reihes erinnern, sondern den Besucher auch in das jüdische kulturelle Leben einführen.


    Dies hier ist die Nummer 164 der Neuen Architekturführer, die von dem Verlag aus Berlin herausgegeben werden. Sie sollen nach Verlagsangaben "in einer Jackentasche Platz finden. SIe sind gut zum Mitnehmen, aber auch zuhause oder im Büro immer griffbereit für kompakte Informationen." Diese Information ist sicherlich zutreffend. Das Format ist auf jeden Fall bekleidungsgerecht. Die Information leidet zum Glück nicht darunter. Es gibt diverse Farbfotographien, die den Textteil ergänzen.


    Doch welche Inhalte werden hier geboten? Die Geschichte des Gebäudes wird hier natürlich vorgestellt, aber auch die Dauerausstellung. Daß dabei auch auf die Architektur eingegangen wird, ist dabei wohl selbstverständlich - die Raum- und Gebäudegestaltung beeinflußt schließlich die Möglichkeiten, Informationen zu präsentieren.


    Das Heft ist auf jeden Fall gut lesbar, weil verständlich geschrieben und informativ. Die Gegenwart steht im Vordergrund, was eine gewisse Oberflächlichkeit beinhaltet. Publikationen im Westentaschenformat können eben nicht besonders viel Tiefgang aufweisen. Dafür muß der Leser dann andere Lektüre in die Hand nehmen.

  • Helmut Fußbroich: St. Heribert in Köln-Deutz; Neusser Druckerei und Verlag 2011; 24 Seiten; ISBN: 978-3-86525-072-7


    St. Heribert ist eine katholische Kirche im rechtsrheinischen Teil (der "schäl Sick") von Köln. Heft 535 der Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" stellt sie vor. Diese Schriftenreihe wird bekanntlich vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz herausgegeben.


    Der Inhalt stellt - der Tradition der Schriftenreihe folgend - Pfarr-, Orts- und Baugeschichte, Innenausstattung sowie Architektur vor. Zahlreiche Abbildungen sowie Farbfotos illustrieren den Textteil.


    Das Heft folgt dem gewohnt guten Niveau der Schriftenreihe. Es verdeutlicht die religiöse Bedeutung der rheinischen Metropole, die ja bekanntlich ein Bistum ist; gleichzeitig wird auch verdeutlicht, daß es in Köln mehr Kirchen gibt als den Dom.

  • Claudia Grund: Der Dom zu Eichstätt; Kunstverlag Josef Fink 2007; 40 Seiten; ISBN: 978-3-89870-293-5


    Eichstätt ist eine Stadt in Ostdeutschland. Die Stadt ist Bischofssitz und damit Hauptort eines Bistums. Der Dom zu Eichstätt ist die zentrale katholische Kirche der Region.


    Der Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Darin werden beispielweise Kirchen, Schlösser, Burgen und Museen vorgestellt.


    Grund ist promovierte Kunsthistorikerin. Sie arbeitet seit 1995 als Referentin für Kunst und Kultur beim Bischöflichen Ordinariat in Eichstätt - es schreibt also eine ausgewiesene Fachfrau.


    Das Heft folgt dem klassischen Aufbau von Kunstführern. Es gibt allgemeine Geschichte und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung. Der Textteil wird durch zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen illustriert. Die Ausführungen sind sachlich und faktenorientiert. Sie haben einen kunstwissenschaftlichen und kunsthistorischen Charakter.


    Das Gebiet der früheren DDR ist sicherlich einer der gottlosesten Gebiete Deutschlands, wenn nicht gar Europas. Wenn überhaupt ist dort der evangelische Glaube vorherrschend. Der Mut, hier ein katholisches Gotteshaus vorzustellen, ehrt sicherlich den süddeutschen Verlag

  • Sönke Lorenz: Waiblingen Eine Stadtgeschichte; Markstein Verlag für Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Filderstadt 2003; 486 Seiten; ISBN: 3-935129-13-0


    Waiblingen ist eine Stadt im württembergischen Teil Südwestdeutschlands. Sie kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Diese Geschichte wird in chronologischer Reihenfolge erzählt und durch viele Bilder illustriert.


    "Gemeinde im Wandel" heißt eine Schriftenreihe, die vom Institut für geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen herausgegeben wird. Dies hier ist deren Band 13/2.


    Sönke Lorenz ist nicht der einzige Autor des Buches. Leute wie Sonja-Maria Bauer, Alexander Behrens, Regina Keyler und Robert Kretschmar sollen hier stellvertretend für die übrigen Autoren genannt sein. Sie stammen alle aus einem universitär-akademischen Umfeld bzw. Archivwesen.


    Dies ist dem Textteil aber auch überdeutlich anzumerken. Die Fakten sind gründlich recherchiert und sehr umfangreich angegeben. Ein gewöhnlicher Heimatforscher ohne Zugang zu historischem Quellenmaterial hätte diese Arbeit nicht leisten können. So entsteht fast schon ein lokalgeschichtlich-wissenschaftliches Werk, das für den interessierten Laien aber trotzdem leicht verständlich und gut lesbar bleibt.

  • Matthias Gretzschel: St. Marien Dom in Hamburg; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2011; 64 Seiten; ISBN: 978-3-7954-2448-0


    Hamburg - das ist Hafen und die sündhafte Meile in St. Pauli. Zumindest in unserer Vorstellung. Oder? Daß es auch ein religiöses Leben gibt, zumal neben dem staubtrockenen Protestantismus, wird bei der Lektüre dieses Buches schnell deutlich.


    Der süddeutsche Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Großen Kunstführer" heraus. Dies hier ist deren Band 260. Es beschreibt die Domkirche als zentrales Gotteshaus des Erzbistums Hamburg, das in seiner heutigen Form erst 1995 neu gegründet wurde.


    Wie in Kunstführern so üblich, beschreibt das Buch allgemeine (katholische) Kirchengeschichte vor Ort. Daß damit auch lokale Geschichte verbunden ist, muß wohl nicht extra erwähnt werden. Und natürlich werden auch Architektur und Innenausstattung. Erwähnt. Farbfotos und Zeichnungen ergänzen den Textteil. Die Ausstattung mit Bildern ist hier sehr üppig. Man kann schon fast den Eindruck gewinnen, daß hier ein Bildband vorliegt, bei dem die Ausführungen etwas in den Hintergrund treten.


    Der Informationsgehalt ist trotzdem ausreichend. Der Leser bekommt alles erforderliches Wissen geboten, um die Kirche kennenzulernen. Was die Wortwahl anbelangt, wendet sich das Buch natürlich an katholische Leser. Gleichzeitig bleiben die Ausführungen aber so allgemein verständlich, daß ihnen auch ein durchschnittlicher Leser folgen kann. Der wissenschaftliche Ansatz, der solchen Schriften üblicherweise innewohnt, verblaßt hier.


    Allein schon durch die vielen Fotos gefällt das Werk. Es bietet nicht nur was für den Verstand, sondern auch etwas für das Auge.

  • Berliner Gaswerke (Hrsg.): Chronik der Berliner Gaswerke AG 2006 - 2010; Selbstverlag Berlin 2011; 104 Seiten; ISBN: 978-3-00-034664-4


    Die Berliner Gaswerke sind ein Privatunternehmen, das quasi aus den Stadtwerken der Bundeshauptstadt heraus entstanden ist. Das Unternehmen ist natürlich in Berlin verwurzelt und kann daher auf eine viel längere Geschichte zurückblicken. Diese Unternehmensgeschichte wurde bereits in anderen Chroniken vorgestellt. Diese hier vorgestellte Publikation ist quasi eine Fortsetzung dieser Unternehmens-Chroniken.


    Warum macht sich ein Unternehmen überhaupt die Mühe und gibt eine solche Veröffentlichung im Brochürenformat heraus, zumal nur einige wenige Jahre abgedeckt werden? Diese Frage ist nicht ganz unberechtigt. Es soll wohl hergeleitet werden, wie sich das Unternehmen positioniert und für die Zukunft aufstellt.

  • Dr. Ulrich Hartmann: Der Kreis Ludwigsburg; Konrad Theiss Verlag Aalen / Stuttgart 1977; 456 Seiten; ISBN: 3-8062-0168-4


    Der Kreis Ludwigsburg liegt im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg. In seiner heutigen Form ist er ein Kind der kommunalen Gebietsreform der 1970er Jahre. Die Städte Ludwigsburg und Kornwestheim sind sicherlich die bekanntesten Orte, die dem Landkreis angehören.


    Dies ist ein Band der Buchreihe "Heimat und Arbeit". Verschiedene Autoren haben Texte beigesteuert. Bürgermeister sind unter den Autoren, Vertreter von Wirtschaft und Landesverwaltung. Sie nutzen die Gelegenheit, um Themenbereiche wie Landschaft und Natur, Geschichte, Kultur, Mitgliesstädte und Gemeinden, sowie Wirtschaft und soziales Leben vorzustellen.


    Die hohe Seitenzahl läßt es erahnen: Dies geschiet nicht im Hochglanzformat. Das Buch ist gewissermaßen eine Bestandsaufnahme dessen, was amtlicherseits erwähnenswert erscheint.


    Sehr genau, umfangreich und um Anschaulichkeit bemüht sind die Ausführungen. Auch aufgrund der am Ende des Buches beigefügten Schwarzweißbilder bietet es Vergleichsmöglichkeiten. Wie sah es früher aus? Wie sieht es heute in den Ortschaften aus? Haben sie sich im Guten oder Schlechten verändert? Würde den Stadtoberen auch heute noch die gleichen Akzente setzen? Der 50. Geburtstag des Landkreises wäre eine gute Gelegenheit, offizielle Zwischenbilanz zu ziehen.

  • Barbara Ohm: Führt Geschichte einer Stadt; Jungkreuz - der Verlag Fürth 2007; 392 Seiten; ISBN: 978-3-9208686-7


    Fürth ist eine Stadt in Mittelfranken, also im nördlichen Bayern. Der US-amerikanische Politiker Heinrich "Henry" Kissinger ist wohl einer der bekanntesten Söhne der Stadt. Als Stadt kann Fürth wohl auf eine über 1000jährige Geschichte zurückblicken. Reichlich bebildert und illustiert wird die Geschichte der Stadt in chronologischer Hinsicht erzählt, von ihren Anfängen an bis heute.


    Ohm hat 15 Jahre als Stadtheimatpflegerin gearbeitet. In dieser Zeit hat sie Führungen, Vorträge u. v. m. durchgeführt.


    Dies ist dem Buch auch wohltuend anzumerken. Die Ausführungen sind sehr anschaulich und mit vielen Beispielen gespickt, so daß sich auch ein Leser, der sich in Fürth überhaupt nicht auskennt, leicht in die Stadtgeschichte hineinversetzen kann. In der vorliegenden Form macht es Spaß, sich mit kommunaler Vergangenheit zu beschäftigen-

  • Eberhard Zahn: Die Basilika in Trier; Römisches Palatium Kirche zum Erlöser; Selbstverlag Trier 2003; 88 Seiten; ISBN: 3-923319-18-5


    Die Basilika in Trier ist ein evangelisches Kirchengebäude in der rheinland-pfälzischen Stadt.


    Im Auftrag der örtlichen Kirchengemeinde entstanden, bildet diese Publikation die Nummer 6 der Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier. Sie stellt die Geschcihte der Basilika, ihre Architektur und Innenausstattung vor, so wie man es von anderen Kunstführern auch gewöhnt ist.


    Und dennoch ist der eigenständige Charakter des Buches offensichtlich. Sichtbarstes Beispiel: Textteil und Abbildungen (in Form von Zeichnungen und einigen wenigen Fotos) sind strikt voneinander getrennt; zuerst gibt es den sprachlichen, dann die visuellen Informationen. Bei den Ausführungen ist der Informationsgehalt zwar hoch; ihr Ansatz ist aber nicht unbedingt kunst- und kulturwissenschaftlich gehalten. Das Buch ist eine Heransführung an das Gebäude; ohne ein Reiseführer zu sein, kann es auch von Besuchern genutzt werden, die erklärt bekommen möchten, was sie zu sehen bekommen.

  • Peter Pfister (Hrsg.): Das Zisterzienserkloster Fürstenfeld; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 1998; 96 Seiten; ISBN: 3-7954-1159-9


    Der Zisterzienserorden kann 1998 seinen 900. Geburtstag feiern. Im Jahre 2016 kommt der Rückblick auf über 750 Jahre Abteikirche Fürstenfeld hinzu. Grund genug (für mich), in unseren heutigen Tagen kurz auf diese Publikation einzugehen.


    Der Verlag aus Bayern, wo Fürstenfeld gleichfalls liegt, gibt die Schriftenreihe der "Großen Kunstführer" heraus. DIes hier ist deren Nummer 39. Autoren wie Peter Pfister, Renate Wedl-Bruognolo, Brigitte Volk-Knüttel, Anna Bauer-Wild, Klaus Wollenberg und Brigitta Klemenz steuern Beiträge dazu bei.


    Sie beschäftigen sich, wie in Kunstführern so üblich, mit der Geschichte des Gebäudes, Architektur und Innenausstattung. Hier wird aber mehr geboten. Themen wie die örtliche Musikgeschichte, Spiritualität sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Klosters werden ebenfalls angesprochen. Umfangreiches farbiges Bildmaterial, vieles davon großformatig, illustriert und ergänzt den Textteil.


    Religiösität wird hier mit Kunst- und Kulturwissenschaften verbunden. Wer einen Zugang dazu hat, hält durchaus ein gelungenes Buch in den Händen. Inhaltlich kann man das Heft durchaus als anspruchs- und niveauvoll bezeichnen.

  • Christoph Helwig: Der Dom zu Güstrow; Deutscher Kunstverlag München Berlin 1993; 32 Seiten; ohne ISBN


    Güstrow heißt ein Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Mit seinem Dom kann er einen sehenswerten katholischen Sakralbau vorweisen.


    Das vorliegende und hier besprochene Heft ist der DKV-Kunstführer 413/9. Wie in dieser Literaturgattung so üblich, werden hier Geschichte, Architektur und Innenausstattung des Gotteshauses vorgestellt. Zum Teil großformatige Farbfotos illustrieren den Textteil.


    Also alles in allem wie gewohnt hinsichtlich Ausstattung, Inhalt und Niveau? Ja. Hefte wie dieses richten sich natürlich auch an heimatkundlich Interessierte. Doch auch Leser, die sich für (katholische) Kirchen begeistern können, kommen auf ihre Kosten. Der Informationsgehalt ist hoch. Gleichzeitig wid an das kulturelle Erbe Ostdeutschlands erinnert.

  • Albrecht Henkys: Die Berliner Nikolaikirche Gotteshaus - Denkmal - Museum; Verlag M - Stadtmuseum Berlin GmbH Berlin 2010; 80 Seiten; ISBN: 978-3-9812257-3-0


    Die Nikolai-Kirche von Dresden hat im Lauf der Wiedervereinigung Deutschlands eine wichtige Rolle gespielt. Doch auch in Berlin, der Hauptstadt des wiedervereinten Deutschlands, gibt es eine Kirche gleichen Namens. Und das seit rund 800 Jahren.


    Das hier vorliegende Werk ist der erste Band der Schriftenreihe "Museum in der Tasche". Franziska Nentwig, die Generaldirektorin des Stadtmuseums Berlin, ist die Herausgeberin der Schriftenreihe.


    In komprimierter Form werden hier Geschichte, Architektur und Innenausstattung der Kirche vorgestellt. Der Textteil wird durch Farbfotos und farbige Zeichnungen ergänzt. Der inhaltliche Ansatz ist eher populärwissenschaftlich. Der leichte Zugang zu den Informationen und eine verständliche Schreibweise stehen also im Vordergrund. Dazu paßt auch das kleine Glossar am Ende des Buches; in ihm werden einige Fachbegriffe zur Baugeschichte erklärt.

  • Peter Pfister (Hrsg.): Der Dom zu Unserer Lieben Frau in München; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2008; ISBN: 978-3-7954-2031-4


    Die Frauenkirche von München kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Seit dem Jahre 1821 ist sie nicht nur Pfarrkirche, sondern auch Kathedrale der Erzbischöre von Münschen und Freising.


    Der prominente Verlag aus Bayern gibt die Buchreihe der "Großen Kunstführer" heraus. Dies hier ist deren Nummer 235.


    Autoren wie Peter Pfister, Karl-Ludwig Mies, Susanne Kaup, Norder Jocher und Hans Ramisch stellen Kirchengeschichte, Architektur und Innenausstattung vor; dies geschieht nicht nur mittels Textteil, sondern auch anhand umfangreicher Farbfotos


    Der Informationsgehalt ist hoch und umfangreich, der Schreibstil sachlich und neutral - die Sache steht hier also im Vordergrund. Kann man die Vorgehensweise der Autoren kunst- und kulturgeschichtlich orientiert nennen? Ja, schon. Gleichzeitig wird aber auch auf Allgemeinverständlichkeit geachtet, so daß auch der interessierte fachliche Laie den Ausführungen folgen kann. In dieser Hinsicht ist das Buch jedenfalls gelungen.

  • Hermann Gombert: Das Münster zu Freiburg i. Br.; Verlag Schnell & Steiner MÜnchen 1977; 64 Seiten; ISBN: 3-7954-0593-9


    Freiburg liegt am Rande des Schwarzwaldes, also in Südwestdeutschland. Die Geschichte des Münsters läßt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen.


    Der Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Großen Kunstführer" heraus. Dieser Band trägt die Nummer 71.


    Die Publikation ist reichlich farbig und schwarzweiß bebildert. Auch wenn die Geschichte des Gebäudes und seine Architektur erwähnt werden, so geschieht dies aber eher am Rande. Die Innenausstattung und ihre künstlerisch-kulturhistorische Einordnung stehen inhaltlich im Mittelpunkt. Es sollen Sachinformationen vermittelt werden; ein gewisses Interesse an sakraler Architektur sollte also schon beim Leser vorhanden sein.

  • Ernst Schubert: Der Dom zu Naumburg; Deutscher Kunstverlag München Berlin 2008; 40 Seiten; ISBN: 392933092X


    Naumburg ist eine Stadt in Sachsen-Anhalt. Sie liegt an der Saale. Der Dom ist dort ein prominentes katholisches Bauwerk.


    Dies hier ist der DKV-Kunstführer 410/4. Wie in solchen Schriftenreihen so üblich, beschreibt das Heft Geschichte, Architektur sowie Innenausstattung des Gotteshauses. Einige wenige Schwarzweißbilder sowie diverse, zum Teil großformatige Farbfotos illustrieren den Textteil.


    Was Schreibstil und Informationsgehalt anbelangt, folgt das Heft demjenigen Niveau, wie es in solchen Schriftreihen üblich ist. Was ist also daran erwähnenswert?


    Professor Ernst Schubert gilt als Kenner des Naumburger Doms. Er hat dort schon 1961 - 1964 zusammen mit Gerhard Leopold archäologische Ausgrabungen und seit 1977 die Instandsetzung des Bauwerkes und die Restaurierung der Ausstattung geleitet.


    Ostdeutschland, das Gebiet der ehemaligen DDR, kann durchaus als einer der gottlosesten Teile Europas bezeichnet werden. Da ehrt es den Verlag schon, ein wichtiges kirchliches Gebäude, das man getrost auch als Denkmal bezeichnen kann, vorzustellen und nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen.

  • Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.): "Wer will des Stromes Hüter sein?" 40 Burgen und Schlösser am Mittelrhein; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2002; 148 Seiten; ISBN: 3-7954-1460-1


    Der Mittelrhein erstreckt sich zwischen Rüdesheim und Koblenz. In diesem Teil des Rheinlandes gibt es durchaus sehenswerte Schlösser und Burgen, von denen 40 in diesem Buch vorgetellt werden.


    Es gibt drei Gestaltungsmerkmale, die sich durch das Buch ziehen. Die Schlösser und Burgen werden mittels großformatigen Farbfotos, kurzen, farblich unterlegten, tabellarischen Daten zur Geschichte und einem Fließtext, der beispielsweise auf die Gegenwart und Ausstattung der Gebäude eingeht, vorgestellt. Die Ausführungen sind kurz und knapp. Das führt dazu, daß Sinn und Zweck des Buches nur eingeschränkt sichtbar sind.


    Ein Reiseführer liegt hier auf keinen Fall vor. Dafür fehlen formale Angaben wie Anschrift, Besichtigungsmöglichkeiten, Kontaktgelegenheiten u. ä.


    Der bayerische Verlag ist eigentlich für seine Kunstführer bekannt. Je nachdem, ob ein "Kleiner" oder "Großer" Kunstführer vorliegt, werden Schlösser und Burgen in unterschiedlichem Umfange vorgestellt - niemals aber so oberflächlich wie hier. Den Kunstführern ist das Buch also auch nicht zuzuordnen.


    In Stadtbüchereien (und KÖBs - Katholischen Öffentlichen Büchereien) ließe sich ein solches Buch vermutlich in der Heimatkunde finden. Die thematischen Bezüge dazu würden passen.

  • Heinz Hautzinger - Neckarbischofsheim Eine ehemalige Amtsstadt im nördlichen Kraichgau und ihr Einzugsgebiet; Selbstverlag Neckarbischofsheim 2005; 139 Seiten; ISBN: 3-921214-34-3


    Neckarbischofsheim ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.


    Der Heimatverein Kraichgau gibt mit diesem Buch die Sonderveröffentlichung Nr. 32 heraus. Der beschreibt darin Gegenwart und Geschichte, Stadtbild, die Infrastruktur, Bevölkerungsstruktur, Stadtbild und das Wirtschaftsleben. Schwarzweißfotos, Tabellen, Zeichnungen und vieles mehr ergänzen dabei die Ausführungen.


    Ein Leser aus der Region erhält sicherlich viele Informationen über den Ort. Wer sich dort aber nicht auskennt, hält eher ein unstrukturiertes Werk in den Händen. Für ein geschichtlich interessiertes Publikum sind die Informationen nicht tief genug. Für eine Hochglanzbroschüre sind die Informationen zu wirr angeordnet. Es fehlt irgendwie der "rote" Faden, der gut strukturiert Informationen zu ausgewählten einzelnen Themen (wie zum Beispiel der Stadtgeschichte) vermittelt. Ein solches Buch hätte durchaus besser gemacht werden können.

  • Hubertus Habel: Kleine Coburger Stadtgeschichte; Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2009; 152 Seiten; ISBN: 978-3-7917-2170-5


    Coburg ist eine Stadt im nördlichen Bayern, in Franken, um genau zu sein. Urkundlich erwähnt wurde die Stadt erstmals 1056. In chronologischer Reihenfolge wird hier die weitere Geschichte der Stadt erzählt. Die Politik steht dabei im Vordergrund; Themen wie Religion, Kultur, Sozialwesen oder Wirtschaftsleben werden nur erwähnt, wenn sie in diesem Zusammenhang wichtig sind.


    Das Buch ist zum Glück keine Bleiwüste; Schwarzweißfotos (warum eigentlich nicht in Farbe?) lockern den Textteil auf.


    Die Sachinformation steht in den angenehm lesbaren Ausführungen im Vordergrund. Dies beinhaltet, daß einzelne wichtige Persönlichkeiten oder Ereignisse in einzelnen Themenblöcken vorgestellt und behandelt werden.


    Vom Umfang und Tiefgang her kann das Buch schon nicht mehr als "klein" bezeichnet werden. Begriffe wie "umfangreich" oder "ausführlich" wären passender.

  • Martin Gosebruch: Der Braunschweiger Dom und seine Bildwerke; Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Köster Königstein im Taunus 1980; 80 Seiten; ISBN: 3-7845-4220-4


    Braunschweig ist eine Stadt in Niedersachsen. Überregional ist dieses Gotteshaus kaum bekannt. Grund genug, zu diesem Band aus der "Blauen Reihe" zu greifen.


    Formal ist das Buch zweigeteilt. Es beginnt mit dem Textteil. Ergänzt durch einige wenige Schwarzweißfotos werden dort die Geschichte des Gebäudes, seine Architektur und Innenausstattung dargestellt. Dieser Teil entspricht demjenigen Niveau, das wir aus anderen Kunstführern kennen.


    Es folgt der umfangreiche Bildteil. Die großformatigen Bilder nehmen in der Regel eine ganze Seite ein. Es gibt sie sowohl in Farbe wie auch in schwarzweiß. Der Betrachter erhält so einen visuellen Eindruck von dem Gebäude.


    Das Buch gefällt. Es bietet eine gut gemachte Einführung in die Thematik.