Das „Gladbecker-Geiseldrama“ der beiden kriminellen und polizeibekannten Initiatoren Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner im August des Jahres 1988 ist 25 Jahre her, bei dem drei Menschen ihr Leben lassen mussten. Diese furchtbare Geschichte ist in vermehrter Hinsicht in die Annalen der deutschen Geschichte eingegangen. Da waren zum einen die zu beklagenden Opfer, die aufsehenerregende Flucht der Täter, über die penetrante Mitteilungssucht der Medien auf allen Kanälen mit Live-Interviews der Täter und mit schrecklichen Bildern der ängstlichen Opfer, die mit einer Pistole am Kopf in die Kameras schauen mussten und mit der geradezu dilettantischen Polizeiarbeit, die in einer Katastrophe endete.
Passend zum Tag der Erinnerung wurde „Ein deutscher Sommer“ von Peter Henning herausgebracht. Nach einigen Interviews mit dem Autor im Radio und dem eigenen Interesse, die Aufarbeitung dieses dramatischen Ereignisses zu erfahren, dass man selbst zur damaligen Zeit durch Fernsehen und Zeitungen mitverfolgt hatte, war man gespannt, was das Buch nun an neuen Erkenntnissen offenbaren würde oder einfach nur mal die wahre Geschichte in ihrem Gesamtablauf zu lesen. Doch weit gefehlt!
Der Schreibstil ist einfach nur als abgrundtief schlecht und abgehackt zu bezeichnen. Der Autor ergeht sich sehr detailliert in sämtlichen Nebensächlichkeiten, die man sich nur vorstellen kann. Er erzählt mit seinen Schachtelsätzen so viele Einzelschicksale, dass man am Ende des Satzes den Beginn schon wieder vergessen hat. Was alle diese Personen wirklich mit dem eigentlichen Drama zu tun haben, erschließt sich dem Leser leider nicht. Man kann keinen Bezug zu diesen Menschen herstellen, weil sie irgendwie nicht echt wirken, da ist nichts herausgearbeitet, sondern einfach nur lieblos aufgezählt. Warum man Personen dazu erfinden muss, wenn man eine wahre Geschichte erzählen will, ist auch nicht ersichtlich. Sicher hätte es über die Beteiligten und vor allem über die Opfer Wichtigeres zu berichten gegeben.
Dieses Buch hätte ein gutes sein können, wenn man sich an das eigentliche Thema gehalten hätte. So ist es nur sterbenslangweilig und leider überflüssig.
Hierfür gibt es maximal . Mehr geht einfach nicht.