Rick Yancey - Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo/The Curse of the Wendigo/The Terror Beneath

  • Kurzmeinung

    wurm666
    Buch 2 der Reihe! Auch hier ist die Aufmachung des Buches wieder toll und allein schon deshalb eine Anschaffung wert!
  • Inhalt:


    Es ist alt.
    Uralt sogar.
    Und es kommt,
    dich zu fressen ...


    "Man nennt es Atcen ... Dejenu ... Wendigo ... Es hat ein Dutzend Namen in einem Dutzend Ländern, und es ist älter als die Berge, Will Henry. Es frisst, und je mehr es frisst, desto hungriger wird es. Es hungert sogar, während es sich den Wanst vollstopft. Und nichts kann diesen Hunger stillen. In der Sprache der Indianer bedeutet sein Name buchstäblich 'Der, der die ganze Menschheit frisst.'" Als Schüler von Dr. Pellinore Warthrop hat Will Henry sein Leben der Monstrumologie gewidmet: dem Studium von Monstern. Aber als Dr. Warthrop die Existenz des mythischen Wendigo beweisen will, gerät Wills Welt aus den Fugen. Will und der Doktor müssen die Einöden Kanadas durchqueren. Und dabei entdecken sie eine Wahrheit, die viel schrecklicher ist, als sie sich je hätten träumen lassen ...
    (Inhaltsangabe Amazon)


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    Autor:
    Rick Yancey ist ein amerikanischer Buchautor. Er erwarb einen B. A. in Englisch an der Roosevelt University in Chicago und arbeitete danach zunächst als Lehrer und Schauspieler. Später war er bei der amerikanischen Steuerbehörde IRS beschäftigt. Seit 2004 ist er hauptberuflicher Schriftsteller, beginnend mit der Veröffentlichung von Confessions of a tax collector, in dem er seine Arbeit als Steuerfahnder schilderte. In der Folge hat er mehrere Serien von Romanen für Kinder und Erwachsene veröffentlicht, die ihm unter anderem eine Nominierung für die Carnegie Medal einbrachten.
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    Rick Yancey Facebook


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    Meine Meinung:


    Kurz und knapp könnte ich einfach sagen: 'Ich bin begeistert und kann dieses Buch eigentlich jedem empfehlen.', aber wir wollen ja etwas weiter ausholen.


    'Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo' beginnt und endet auch dieses Mal wieder mit einem kleinen Pro- und Epilog ,der die Nachforschungen von Rick Yancey zu den Büchern des Will Henry erläutert.


    Der 2. Teil der Monstumologen Reihe ist nicht wie Teil 1, was etwas befremdlich, aber im Nachhinein betrachtet, genauso eine gute Entwicklung ist. Der Autor geht nicht den Weg einfach einen Folgeroman in den Handel zu werfen, nein, er überrascht den Leser mit etwas Neuem.


    Da wo Teil 1 noch direkt in die Geschichte springt und den Leser mit einer sehr detailreichen Beschreibung einer Autopsie schockt, beginnt Teil 2 sehr philosophisch und dem Zweifel Wills über sein Leben, seine Erfahrung und sein Sein. Auch der Doktor erscheint in einem anderen Licht. War er in Teil 1 noch etwas der Schusselige, zwar harte aber dennoch gerechte Meister, so nimmt er hier einen wesentlich stärkeren Charakter ein, der seinen Standpunkt mit aller Macht verteidigt. Zu Beginn gefiel mir seine 'neue' Art nicht, da er mir im vorherigen Teil wesentlich sympathischer war, aber im Verlauf der Geschichte erkennt man, dass es wichtig für die Handlung und auch für die Charakterentwicklung ist, dass es so ist wie es ist. Auch erfährt man gerade zum Charakter des Doktor Pellinore Warthorp einige neue, interessante Hintergründe. Was mir allerdings wirklich gefehlt hat, waren die recht merkwürdigen, auch komischen Gespräche zwischen Will und dem Doktor, wie sie noch in Teil 1 oft zu finden sind. Auch kommt der 'Mach fix Will Henry!' - Ausspruch nur noch sporadisch auf.
    Die Sprache und der Schreibstill im Buch ist wieder, wie auch in Teil eins, wunderbar rund und flüssig. Ich bin nur bei den lateinischen Begriffen etwas ins Trudeln geraten, der Rest der Geschichte hat sich herrlich flüssig gelesen.


    Die Geschichte in diesem Roman unterteilt sich dieses Mal in drei Abschnitte.
    Der erste Teil (Foliant 4) spielt hauptsächlich in der Nähe Rat Portage an Kanadas westlicher Grenze und behandelt eine Rettungsmission, die sich recht schnell in eine Überlebensmission wandelt.
    Teil zwei (Foliant 5) spielt dann, ebenso wie Teil drei in New York und ist recht unspektakulär, wenn auch nicht weniger interessant.
    Teil drei (Foliant 6) ist dann natürlich der Höhepunkt der Handlung.
    Alle Teile zusammen ergeben eine wunderbare Geschichte, wenn auch nicht so düster wie der erste Teil des Monstrumologen, nur Foliant 4 kann mit seiner düsteren, lebenswidrigen Umgebung punkten. Der Rest des Szenarios ist recht angenehm, wenn auch nicht weniger bedrohlich.


    Was mir besonders aufgefallen ist, dass dieser Teil der Reihe wesentlich philosophischer und literarischer geschrieben ist als der erste Teil. Teil 1 überzeugte noch mit seiner detaillierten Gewaltdarstellung. Dieser Teil brilliert durch das immer wieder kehrende Thema Liebe (nein , nicht auf eine schnulzige Art und weise) und die ständigen poetischen Einwürfe. (Es fällt mir schwer dies jetzt in genaue Worte zu fassen, aber ich will ja auch nicht zuviel des Guten verraten) Man hat das Gefühl, dass dieser Roman wesentlich erwachsener und ernsthafter geworden ist. Es kommen zwar immernoch genügend Leichen im Laufe der Geschichte vor und auch noch an der einen oder anderen Stelle schockierende Details der Verstümmelungen, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass das Grauen etwas in den Hintergrund gezogen ist und die Figuren und das Handeln im Vordergrund stehen.


    Dieser Teil der Romanreihe ist natürlich auch im Jugendbuchgenre angesiedelt, aber auch hier habe ich meine Zweifel. Zwar nimmt die Gewalt etwas ab, ist aber nicht unbedingt weniger schockierend, aber dafür tauchen neue Themen auf, moralische und philosophische Fragen, die auf junge Menschen etwas befremdlich wirken könnten und diese vielleicht sogar langweilen.



    Mein Fazit:
    'Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo' ist für mich ein sehr gutes Buch, auch wenn es nicht ganz so ist wie man es nach Teil 1 der Reihe erwartet hat, so ist es dennoch auf seine neue Art und Weise überzeugend. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten gefühlt, an keiner Stelle der Story habe ich mich gelangweilt und mir hat der etwas andere, neue, erwachsenere, philosophische Stil sehr gut gefallen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Inhalt (Amazon.de)


    "Man nennt es Atcen ... Dejenu ... Wendigo ... Es hat ein Dutzend Namen in einem Dutzend Ländern, und es ist älter als die Berge, Will Henry. Es frisst, und je mehr es frisst, desto hungriger wird es. Es hungert sogar, während es sich den Wanst vollstopft. Und nichts kann diesen Hunger stillen. In der Sprache der Indianer bedeutet sein Name buchstäblich 'Der, der die ganze Menschheit frisst.'" Als Schüler von Dr. Pellinore Warthrop hat Will Henry sein Leben der Monstrumologie gewidmet: dem Studium von Monstern. Aber als Dr. Warthrop die Existenz des mythischen Wendigo beweisen will, gerät Wills Welt aus den Fugen. Will und der Doktor müssen die Einöden Kanadas durchqueren. Und dabei entdecken sie eine Wahrheit, die viel schrecklicher ist, als sie sich je hätten träumen lassen ...


    Meine Meinung


    Pellinore Wathrop, seines Zeichens Monstrumologe und sein bescheidener Assistent (wider Willen), Will Henry begeben sich diesmal ins kanadische Ödland um einen alten Freund wieder zu finden, der bei einer Monsterexpedition verschwand. Stein des Anstoßes ist die frühere Geliebte/Verlobe Warthrops, da es sich bei seinem Freund ebenfalls um deren Ehemann handelt ...
    Dieser Aspekt des zweiten "Monstrumologen"-Bandes gefällt mir persönlich sehr gut, zeigt es doch, dass der Monstrumolge durchaus zu Gefühlen, die sich auf andere Menschen beziehen, fähig zu sein. Die "Liebe" zu Will Henry und Mitgefühl für Andere wurden zwar schon im ersten Band gezeigt, jedoch nicht so ausgeprägt wie in diesem Band. Auch die Gespräche zwischen Pellinore und anderen Leuten (vorrangig natürlich Will Henry) sind für meinen Geschmack diesmal etwas humorvoller gestaltet worden.
    Die negativen Aspekte, sprich der hohe und detailliert beschriebene Gewaltgrad, der das Buch für empfindliche Leser wohl unlesbar machen dürfte und der mangelnde Realismus bezüglich Will Henrys Abgestumpftheit im Angesicht von Schrecken und Folter bleiben zwar weiterhin bestehen, dennoch konnte mich Yancey mit seinen Monstergeschichten bisher gut unterhalten.