Über die facebook-Gruppe "Buch-Blogger und Indie-Autoren" bin ich mit Lena Wagner in Kontakt gekommen, die im vergangenen Jahr das Buch "Das Vampirgen"
herausgebracht hat. Ich lese zwar hin und wieder was über Vampire,
Werwölfe, Schattenjäger und und und, doch mir ist dabei wichtig, dass es
noch möglichst nah an der Realität bleibt. Um es vorweg zu nehmen: "Das
Vampirgen" bleibt schonmal deutlich näher an der Realität wie wir sie
kennen, als es bei der Mortal Instruments Reihe von Cassandra Clare der
Fall ist.
Zum Inhalt: Alexis lebt mit ihrer Mutter und ihrer
Schwester in Florida und geht dort zur High School. Plötzlich sieht sie
sich gefangen zwischen ihrem besten Freund David, dem Schulliebling
Mark, Rakesh und dem neuen Referendar Nathan. Eine ganz schön
verwirrende Situation, wo sie doch eigentlich nur Augen für Rakesh hat.
Doch Rakesh hat ein Geheimnis, welches er ihr sehr offen bei ihrer
zweiten Begegnung offenbart: er ist ein Vampir und zwar einer von der
guten Sorte - ein silberner. Er kann im Sonnenlicht draußen herumgehen,
doch das Mondlicht schadet ihm. Die schwarzen Vampire hingegen vertragen
kein Sonnenlicht sondern leben im Mondlicht und sind die Feinde der
Silbernen - auch wenn aktuell Frieden herrscht. Doch, so erfährt Alexis,
gibt es einen auserwählten Menschen, von dessen Entscheidungen die
Menschheit und das Fortbestehen der Vampire abhängt.
Lena Wagner wurde 1996 geboren und hat bereits im Grundschulalter ihre Liebe fürs Schreiben entdeckt. "Das Vampirgen"
ist ihr erster Roman und wurde 2012 veröffentlicht. Sprich eine sehr
junge Autorin, die noch viel zu Erleben und zu Entdecken hat. Wenn ich
bedenke, was ich seit meinem 17. Lebensjahr so alles erlebt habe... [Blockierte Grafik: http://www.blog.de/image/smileys/04smile.gif] Wobei, lieber nicht drüber nachdenken, da fühlt man sich gleich so alt.
Aus
meiner Sicht merkt man, dass Lena noch sehr jung ist. Die Geschichte
selbst hat viele Recherchefehler Milchschnitte in einer High School
Cafeteria, ein Amerikaner mit Abitur...), aber es ist noch kein Umberto
Eco, den ich persönlich als Recherchemeister (ok, er hat garantiert
Hilfe) ansehe, vom Himmel gefallen. Allerdings bin ich gerade in solchen
Punkten wirklich streng, denn wenn einer darüber stolpert und
außergewöhnlich lange daran hängen bleibt, dann wohl ich (denkt nur an
meine Rezension zu Mila Roth: Spionin wider Willen). Hier spielte der Roman in Bonn und die Beschreibung der Stadt war so garnicht realistisch...
Zurück
zu Lena: Lena hat hier eine Szenerie gewählt, die sie nicht kennt. Aus
meiner Sicht sollte man entweder eine Szenerie erfinden, denn dann kann
man sie ausschmücken wie man will, oder eine wählen, die man auswendig
kennt. Vielleicht sieht das die Mehrheit der Leser aber auch nicht so
eng wie ich [Blockierte Grafik: http://www.blog.de/image/smileys/060lol.gif]
Das sind aber ja auch Nebensachen. Wichtiger sind ja vielmehr Sprache
und Handlung. Ich muss gestehen, so richtig gefesselt hat mich das Buch
nicht. Zu viele Parallelen zu weltberühmten Vampirgeschichten, alles
geht viel zu schnell - beispielsweise verstehe ich nicht, warum Rakesh
direkt beim zweiten Aufeinandertreffen, bei dem die beiden sich das
erste mal unterhalten, direkt seine Lebensgeschichte auspackt - und die
Dialoge haben mich auch nicht wirklich mitgerissen. Dennoch denke ich,
dass Lena wirklich viel Potenzial hat und noch viele tolle Geschichten
schreiben kann. Mein Tipp wäre nur, deutlich mehr Zeit in die Recherche
zu investieren. Ich bin gespannt, was wir noch so von dir zu lesen
bekommen