Roman à la Ian McEwan, John Burnside

  • Hallo meine lieben BTler,


    ich suche ein Buch, das verschenkt werden soll.
    Die zu beschenkende Person (meine Mutter) liebt beispielsweise die Bücher von Ian McEwan und John Burnside. Gelobt wird hier insbesondere die Sprache und die Art mit der Sprache Bilder zu transportieren.
    Sie mag nur bedingt die "typische Unterhaltungsliteratur", sondern liest gerne Bücher mit "Anspruch" (ihr wisst, wie ich das meine :wink: ).
    Thematisch bin ich nicht festgelegt. Es kann ein Roman sein, aber auch ein Krimi/Thriller o.ä. Allerdings darf es keine fantastischen Züge haben oder skurril geschrieben sein (wie zB John Irving, Matt Ruff).


    Ich möchte sie gerne mal mit einem neuen Autoren überraschen, den sie noch nicht kennt (mal schauen, ob mir das gelingt bei dem Bücherregal... :loool: ). Daher zähle ich auf euch! :)

  • Vielleicht wäre "Den Oridongo hinauf" von Ingvar Ambjørnsen was?


    Kurzbeschreibung amazon:
    Ulf Vågsvik hat mit seinem früheren Leben gebrochen, mit leichtem Gepäck Oslo verlassen, sich diesen neuen Namen zugelegt und einen Hut gekauft. Den Hut wird er zwar sehr bald verleugnen, aber als er auf die kleine Insel in Nordwestnorwegen kommt, wo seine Brieffreundin Berit wohnt, da kommt er, um zu bleiben. Er scheint auf Vaksøy Frieden gefunden zu haben. Doch bald wird die kleine Inselgemeinschaft dramatische Dinge erleben. Eine niederländische Familie hat ihre Ankunft auf der Insel angekündigt. Hier sind neue Steuerzahler sehr willkommen, und so richten die Bewohner liebevoll das alte Schulhaus für die van der Klerks her. Beim großen Empfang mit Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus jedoch tritt die Katastrophe ein und die Idylle bricht zusammen. Ulf wird gezwungenermaßen zum Vertrauten des zwölfjährigen Tom van der Klerk was ihm seine eigene Vergangenheit näher bringt, als ihm lieb ist. Den Oridongo hinauf ist ein wunderschöner und verstörender Roman über eine Gemeinschaft, die von dramatischen Ereignissen heimgesucht wird und eine ganz besondere Liebesgeschichte.



    Eine interessante Rezi findest du z.B. hier: dradio.de

  • Um bei den englischsprachigen Autoren zu bleiben, dachte ich sofort an John Banvillen (Die See) und Julian Barnes (Vom Ende einer Geschichte), zu beiden gibt es hier Rezensionen im BT, schau mal nach... Beide Bücher sagten mir sehr zu und scheinen in das gewünschte Beuteschema zu passen.

  • oder dieser hier...........


    Kleiner Auszug:


    "I`m Ripley Bogle. I`m the prince of the Pavements, I`m the Parkbench King and the cold winds
    of the outside permanently fleck my flesh. To come with me, you must brave the air of the wide
    bare boredom. The vast outdoors is my house and hall. It`s with purpose, fear and gratitude that
    I stalk the streets of the city."


    Eine deutschsprachige Ausgabe gibt es im Fischer Verlag.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    Einmal editiert, zuletzt von taliesin ()

  • Vielleicht würde ihr auch Andrei Makine gefallen.


    Was ich mir noch vorstellen könnte wäre "Drei starke Frauen" von Marie NDiaye. Hier der Link zur Rezi: Klick.


    In das "Beuteschema" deiner Mama könnte noch Winfried Sebald passen. Schau mal hier findest du einige Rezensionen.

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  • Hätte ich mal die beiden Links zu Sebald und Makine vorher überprüft :pale: Beide führen leider nur zum Rezensionsindex und nicht wie von mir beabsichtigt zu der Auflistung.


    Mir ist noch etwas eingefallen. Vielleicht würde noch “Brodecks Bericht“ von Philippe Claudel passen.

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  • Hallo Vogue,


    zu obigen Beiträgen würde ich bei tom leo's Vorschlag bezüglich Julian Barnes nicken. "Sehr anspruchsvoll" ( :wink: ), aber mit viel Esprit und Originalität ist für mich sein Buch Eine Geschichte der Welt in 10½ Kapiteln.


    Sprachlich unübertroffen ist das Buch aus taliesins Vorschlag zu Robert McLiam Wilson's Ripley Bogle (eines meiner absoluten Favoriten aller Zeiten, denke ich), aber es ist vergleichbar mit einer ganz extremen Achterbahnfahrt für den Leser, obwohl der Autor das Buch zu einer grandiosen Bühne macht und die Sprache etlicher Literaturepochen und ganz großer Schriftsteller in einer Weise kapert, dass man an Tränen vor haltlosem Lachen und Tränen vor Ergriffenheit nicht vorbeikommt. Aber das Buch schaukelt den Leser meiner Meinung nach ganz schön durch, so etwas muss man mögen. Auch ist der Protagonist sehr jung, und eine gewisse Unreife dieses Protagonisten ist eine Charakteristik des Buches (zugleich verfügt er über mehr Weisheit als die Mehrheit der alten Menschen - es ist eben ein Buch der tausend Widersprüche, deshalb mein Vergleich mit der Achterbahnfahrt).


    Mir fällt da aber William Somerset Maugham ein, dessen Sprache sich zumindest im englischen Original der von John Burnside in einigen Absätzen sehr stark ähnelt. Da ich aber einige seiner Romane vor zu vielen Jahren gelesen habe, müsste hier eventuell nochmal taliesin eingreifen und eine Empfehlung aussprechen: Der Menschen Hörigkeit?, Der bunte Schleier?, oder Silbermond und Kupfermünze? oder Auf Messers Schneide? :-k


    Bei Farasts Vorschlag bezüglich Andreï Makine liegt für mich der größte Zauber in seinem Buch Die Frau vom Weißen Meer - großer und zugleich ganz zarter sprachlicher Zauber, ganz toll, wie ich finde.


    Etwas ganz anderes wäre das Buch Die Welt hinter Dukla vom polnischen Schriftsteller Andrzej Stasiuk, dieses Büchlein hat es mir mit seiner sprachlichen Ästhetik genauso angetan wie Burnsides Bücher.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Vielen, vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge!
    Ich habe schon kurz einen Blick über ein paar Bücher geworfen und muss sagen, dass es eine schwierige Wahl für mich wird (wie gut, dass ich die restlichen Bücher/Titel/Autoren nach dem Geburtstag an meine Mutter weiterleiten kann). Viele eurer Tipps klingen sehr vielversprechend und passen sehr gut in das Beuteschema meiner Mutter. Nun muss ich mich nur noch genauer und intensiver mit den einzelnen Werken und Autoren auseinandersetzen, um genau das Buch für meine Mutter zu finden.
    Natürlich bin ich weiterhin für Vorschläge offen.

  • Nun habe ich alle Bücher genauer betrachten. Inhaltsangaben und Rezensionen gelesen. Vielen Dank, eure Vorschläge sind wirklich toll und die Wahl war ganz und gar nicht leicht :thumleft:
    Aktuell komme ich immer wieder auf "Auf Messers Schneide" von William Somerset Maugham zurück. Ich denke, dieses Buch könnte meiner Mutter sehr zusagen. Zusätzlich werde ich meiner Mutter aber noch die anderen Titel und Autoren auflisten, damit sie bei Bedarf ein wenig Inspiration hat.
    Danke :friends:

  • Aktuell komme ich immer wieder auf "Auf Messers Schneide" von William Somerset Maugham zurück.


    Ich habe "Auf Messers Schneide" vor kurzem noch einmal gelesen und halte es für eine sehr gute Wahl. Ein wunderbares Portrait der
    "Roaring Twenties" und ein Protagonist, der sich gegen alle Konventionen der Kunst des Müßiggangs und einer spirituellen Suche widmet.
    Sprachlich und thematisch brillant umgesetzt könnte dieser Roman recht gut in das "Beuteschema" deiner Mutter passen.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Ein wunderbares Portrait der
    "Roaring Twenties" und ein Protagonist, der sich gegen alle Konventionen der Kunst des Müßiggangs und einer spirituellen Suche widmet.
    Sprachlich und thematisch brillant umgesetzt

    Diese Zusammenfassung sagt mir, dass ich mich richtig entschieden habe. Klingt absolut danach, dass es meiner Mutter gefallen könnte/wird. Ich werde berichten.
    Danke :friends: