Christoph Marzi - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Ich kannte sie nicht. Aber das hat mich nicht weiter gestört. Ich habe einfach weitergelesen. Für das Verständnis des Buches ist es sicherlich nicht erforderlich, sich intensiver damit auseinanderzusetzen. Aber ich habe nach Lesen des Buches Lust auf den Film "Breakfast at Tiffany's" bekommen. :wink:

    Danke für die schnelle Antwort!
    Ok, dann werde ich es auch so machen. Vielleicht google ich die Leute ja später irgendwann mal, wenn ich mehr Zeit habe und weiß dann, wenn ich dieses Buch beim nächsten Mal lese, besser Bescheid. :wink:

  • Ich habe aber mal eine Frage an euch, die ihr das Buch schon gelesen habt: Marzi erwähnt ja in der Geschichte ständig irgendwelche Autoren, Bücher und Musiker. Kanntet ihr die alle oder habt ihr euch zwischendurch darüber schlau gemacht? Oder habt ihr das einfach so überlesen? Mir sagen die meisten der Musiker und Autoren, die dort erwähnt werden, nämlich nicht viel und ich bin dann immer hin und her gerissen zwischen Weiterlesen, weil man gerade so in der Geschichte drin ist, oder schnell mal zum PC laufen um den Künstler zu googlen um die Geschichte dann vielleicht noch besser zu verstehen bzw zu fühlen.
    ALso, kanntet ihr die ganzen Künstler oder nicht? Und wenn nicht, habt ihr einfach weitergelesen oder sie gegooglet oder sowas?

    Ich kanne die meisten Künstler auch nicht. Wenn ein bekannter Name fiel, habe ich mich aber immer wie bekloppt gefreut. :mrgreen: Einige wenige haben mich interressiert, sodass ich nach ihnen gegooglet habe. Ich habe mir auch 1-2 Lieder angehört. Insofern fand ich das Buch irgendwie bereichernd, weil man zumindest ein paar neue Namen aufschnappt. Ich muss aber auch sagen, dass es mir stellenweise doch zu viel wurde mit den ganzen Namen. :-#

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • So, ich habe das Buch jetzt (gestern) auch beendet und im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen.
    Marzis Beschreibungen vom Herbst, von Brooklyn und von der Musik waren einfach traumhaft. Die Protagonistin Faye Archer habe ich eigentlich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen, sie war so schön verträumt und chaotisch und ein Gegensatz zur modernen Gesellschaft in New York (Ich hätte auch gerne wieder so ein altes Telefon mit der geringelten Schnur). Auch die anderen CHaraktere fand ich alle auf ihre Art interessant, besonders natürlich Alex und Mica.
    Zwischenzeitlich fand ich, war das Buch mir allerdings ein bisschen zu sehr wie ein "normaler" Frauenroman, besonders da, wo Faye


    Zu euren Spoilern und zum Ende:


    Ich kanne die meisten Künstler auch nicht. Wenn ein bekannter Name fiel, habe ich mich aber immer wie bekloppt gefreut. :mrgreen:

    :D Ja, so ging es mir auch!!

    Einige kannte ich, andere nicht, aber am Ende des Buches sind alle noch einmal aufgeführt (zumindest die Musiker, wenn ich mich nicht recht täusche).

    Ich glaube, wenn ich mal die Zeit dazu finde, werde ich mir zumindest die Künstler, die öfters mal erwähnt wurden, auf youtube anhören.


    Ich gebe Fayes Geschichte auf jeden Fall :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne, denn auch, wenn ich ein, zwei Sachen vielleicht nicht so mochte, war die Geschichte doch einfach schön und mal was anderes.

  • Lange habe ich überlegt, wie viele Sterne ich vergeben möchte und bin letztendlich dann auf :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gekommen.


    Der Anfang hat mir so gut gefallen wie schon lange bei keinem Buch mehr. Jedes einzelne Wort habe ich gelesen, fast schon aufgesaugt. Marzi bringt wunderschöne Beispiele, Beschreibungen (z. B. wie man sich die Buchhandlung vorstellen muss/kann) und Vergleiche, sein Schreibstil ist wirklich wie ein melodisches Lied. Zumindest bis zu den Emails, für mich ein Kritikpunkt, da ich diesen Stil einfach nicht mag. Eine durchgängige Geschichte ist mir lieber als seitenweise Emails.


    Faye ist sehr altmodisch, für meinen Geschmack schon etwas zu penetrant. Sie mag es nicht zu telefonieren, bevorzugt ältere/gebrauchte Gegenstände. Genauso bilderbuchmäßig finde ich Mica, er ist nun wirklich ein Shaolin wie im Buch. Schon vom Äußeren mit seinen langen, schwarzen Haaren. Dazu noch seine Gelassenheit und klugen Sprüche. Etwas zu viel des Guten.
    Alex finde ich sehr hektisch, fast drängend Faye gegenüber und was soll die kurze Geschichte mit Aaron? Er wäre ein guter One-night-stand gewesen aber das hätte mir dann auch gereicht.


    Tja, das Ende...


    Die genannten Künstler sind mir so gut wie alle unbekannt, gestört haben mich die Aufzählungen aber nicht.


    Meine Gedanken zu dieser wirklich wundersamen Geschichte hören sich zwar eher negativ an aber trotzdem gibt es von mir 4 Sterne weil der Anfang echt toll ist und das (bis auf die Emails und das Ende) eigentlich nur kleine Kritikpunkte sind.

  • Gerade bin ich mit diesem wunderbaren Buch fertiggeworden. :love: Ich bin einfach begeistert, wie Marzi mich in den letzten Tagen mit dieser "Melodie" eingelullt hat, mich mit seinem Schreibstil verzaubert hat. Ich liebe seine Geschichten einfach. Faye Archer gehört definitiv ab heute zu einen meiner liebsten Schätze im Bücherregal.
    Und doch...... :lechz: Ein Detail macht mich einfach gerade etwas ratlos und ich brauche dafür etwas mehr Klarheit, wenn man die aus diesem Wirrwarr überhaupt erhalten kann:



    Bei der Bewertung des Buches war ich bis eben am schwanken. Erst 4.5 Sterne, nun doch 5 Sterne.
    Alles an dem Buch hat sonst gepasst, hat mich bis zuletzt überzeugt. Die Atmosphäre war so greifbar nahe, die Sturmszenen emfpand ich ebenfalls, wie bluemche, düster, spannend und einfach toll geschrieben. Es passt genial in diese Jahreszeit und ich kann es nur jedem wärmstens weiterempfehlen.
    Die Bewertung lasse ich jetzt einfach mal bei den :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternchen. Mal sehen, wie ich morgen darüber denke.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • :tanzensolo: Ich wusste, dass dir dieses Buch gefallen würde, O:-) ! :friends:


    Und zu deinem Spoiler: Ich habe das auch nicht gerafft. :drunken: :lol: Aber wahrscheinlich ist das irgendwie gar nicht so wichtig. Aber bei mir gab es für die ?( -Szenen Punktabzug. :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Gestern habe ich 'Die wundersame Geschichte der Faye Archer' endlich beendet und ich war von dem Buch wirklich hin und weg. Es war im Grunde ganz anders, als ich es erwartet habe, aber trotzdem extrem gut geschrieben. Bisher habe ich von Christoph Marzi noch nichts anderes gelesen, doch ich wusste, dass er in Fantasykreisen eigentlich ziemlich bekannt ist. Deswegen hatte ich eigentlich auch mit mehr Fantasyelementen gerechnet. Dass diese aber letztendlich doch aus geblieben sind, fand ich allerdings nicht schlecht. Im Gegenteil, ich hätte sie vermutlich als störend empfunden, da es die wundervolle Grundstimmung des Buches zerstört hätte.


    Im Grunde ist es einfach nur eine wunderschöne Liebesgeschichte mit dem einen oder anderen Hindernis, wunderbar um dem grauen Alltag zu entkommen und einfach mal abzuschalten. Sowohl die Storyline, als auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Faye, die Protagonistin, war mir sofort sympathisch. Ihre Lebensfreude war nahezu ansteckend, ich fand es einfach toll, wie sie sich so an den kleinen, sonst so alltäglichen Dingen im Leben erfreut hat, oder sich einfach mal auf einen Briefkasten setzt, um einen Songtext aufzuschreiben. Immer wieder habe ich mich mit ihr zusammen freuen können, über die Leute in Brooklyn und die fallenden Blätter, die den beginnenden Herbst angekündigt haben.
    Marzi hat ihre Gefühle und Eindrücke ganz besonders schön rübergebracht, sodass man als Leser direkt mitfühlen konnte, so habe ich mich ebenso gefreut, als sie Alex Hobdon kennengelernt hat und habe dem ersten Treffen ebenso entgegengefiebert und war schließlich mit ihr zusammen enttäuscht von Alex, der sie offenbar versetzt hatte. Natürlich habe auch ich, ähnlich wie Faye bis zum Schluss gehofft, dass sich alles irgendwie aufklären würde.


    Aber nicht nur Faye war mir sympathisch. Auch ihre Freunde in dem alten Plattenladen sowie Mica Sagong habe ich sofort ins Herz geschlossen. Seine Weisheiten waren zwar manches Mal gut versteckt, aber man hat immer gemerkt, dass er es nur gut meint und in Faye so eine Art Tochter gesehen hat, die hin und wieder einen Schubs in die richtige Richtung benötigt.
    Nur Dana Carter war mir von Anfang an irgendwie unsympathisch, was sich zum Schluss schließlich auch bestätigt hat. Sie war die einzige, die ihr immer wieder von Alex Hobdon abgeraten hat, und sie geradezu bedrängt hat, sie solle ihn vergessen.


    Das Ende war zwar überraschend, aber ich fand es trotzdem irgendwie passend für die 'wundersame Geschichte der Faye Archer', denn es war wirklich sehr wundersam. Ich hätte mir zwar einerseits auch etwas mehr Aufklärung über dieses Zeitparadoxon gewünscht, denke aber gleichzeitig, dass diese Erklärungen die Geschichte kaputt gemacht hätten. Es ist einfach eine eigenartige, eben eine wundersame Geschichte. "Manche Geschichten, das wusste Faye Archer jetzt, sind wie Melodien. Man musste sie nicht verstehen, um zu ihnen tanzen zu können. Nein, man musste sie nur hören."


    Insgesamt würde ich dieser wunderschönen, ruhigen und gleichzeitig so seltsamen Geschichte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne geben.

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ich habe das Buch gestern Abend noch beendet und habe ein wenig gemische Gefühle.
    Zunächst einmal möchte ich mich bei @xxmarie91xx dafür bedanken, dass sie das Buch mit einigen von uns geteilt hat. :) :friends:


    Sehr positiv ist mit der besondere und leicht poetische Schreibstil des Autors aufgefallen.
    Leider haben mich die Emotionen nicht wirklich erreicht, wodurch mir die Charaktere auch nicht so richtig sympathisch waren. Vor allem Faye ist mir irgendwie fremd gelieben. Es wäre schön gewesen, wenn der Autor bspw. den Prozess des Songschreibens etwas ausführlicher beschrieben hätte oder mehr darauf eingegangen wäre, was Faye überhaupt für Alex empfindet.


    Das Gefühl, eine schöne Liebesgeschichte zu lesen, kam daher leider nicht so bei mir auf, wie ich es mir gewünscht hätte.


    Von den Grundaspekten her hätte mir diese Geschichte wirklich gut gefallen können, nur kamen im Laufe der Handlung zu viele Momente auf, die mich nicht überzeugen konnten und in denen mir die Emotionen gefehlt haben. Daher vergebe ich: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dank @xxmarie91xx hatte ich die Gelegenheit dieses Buch als Wanderbuch lesen zu können. Erst mal vielen lieben Dank dafür! :friends:


    In die Geschichte selber bin ich erstmal schwer reingekommen. Gefallen haben mir dann aber nachher die E-Mails, die sich Faye und Alex schicken. Allerdings fand ich es nachher verwunderlich, dass Alex doch noch so viel geantwortet hat, obwohl die Mails von Faye immer kürzer wurden, so dass sie bei mir den Eindruck von Desinteresse hinterließen.
    Der Sprachstil war sehr schön und ich habe einige tolle Zitate gefunden, daran merkt man, dass Marzi Sprache liebt und sie auszunutzen weiß. Dann fühlte ich mich auch sehr wohl.
    Leider hat mich die Geschichte etwas genervt, da ich mir zur Hälfte des Buches schon gedacht habe, dass die Auflösung (in meinen Augen) etwas weit hergeholt ist. Mir hat es leider das Gefühl gegeben, dass der Autor nur noch versucht hat, das Buch zu einem Abschluss zu bringen und irgendeine Lösung zu finden. Auch wenn es eine "wundersame Geschichte" sein soll, ließ mich der Schluss sehr unbefriedigt zurück. Schade!
    Nichstdestotrotz habe ich mich nicht gelangweilt und war ziemlich schnell mit dem Buch durch, da es sich sehr gut weglesen lässt.
    Alles in allem komme ich als auf gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

  • In Faye Archers Leben passt eigentlich alles. Der Job in einer kleinen, gemütlichen Buchhandlung macht Spaß, sie mag ihre kleine, gemütliche Wohnung mit den vielen Second-hand-Sachen, und in ihrer Freizeit schreibt sie Songs und tritt auch gelegentlich, stilecht im Fifties-Look, als Sängerin auf. Das einzige, was fehlt, ist eine funktionierende Beziehung, denn mit Männern hat sie bisher nie so richtig Glück gehabt.


    Eines Tages weckt ein Kunde in der Buchhandlung ihr Interesse. Zwar kennt sie von ihm nur die Stimme und das Skizzenbuch, das er im Laden vergessen hat und weiß, dass er einen Motorroller fährt, doch sie ist irgendwie fasziniert von diesem Alex Hobson und nimmt via Facebook Kontakt zu ihm auf. Daraus ergibt sich zwar ein äußerst netter virtueller Austausch, doch es gestaltet sich schwierig, ein persönliches Treffen zustandezubringen.


    Faye beginnt an Alex zu zweifeln, vor allem, nachdem sich die Hinweise häufen, dass nicht alles bei ihm so ist, wie es zu sein scheint, und ihre (ziemlich grässliche) Freundin Dana ins gleiche Horn stößt, aber vergessen kann sie ihn auch nicht so recht.


    Faye Archer ist eine äußerst sympathische Protagonistin mit ihrer musikalischen Ader und ihrem Faible für gepunktete und/oder gebrauchte Dinge. Man erkennt ganz schnell, dass Christoph Marzi ein Herz für liebenswerte, etwas exzentrische Nerds hat, und so viel Liebe zu Literatur und Musik, wie hier immer wieder durch die Zeilen klingt, muss man einfach mögen. Ein koreanischer Shaolin, der nun eine Buchhandlung betreibt und nebenher Yogakurse leitet, ist zwar ein etwas an den Haaren herbeigezogener kultureller Mix, aber nichtsdestotrotz ist auch Fayes Chef eine Figur, die einem schnell ans Herz wächst, der gelassene Weise im Hintergrund.


    Die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte ist nett zu beobachten, und es fällt leicht, mit Faye mitzufühlen, während sie förmlich danach hungert, von Alex zu hören, ihm zu begegnen oder seine nächste Mail zu lesen, wenngleich auch diese blitzartig einschlagende totale Faszination von einem Menschen, den sie noch nicht einmal richtig gesehen hat, etwas übertrieben erscheinen mag. Auch die Frage, was eigentlich mit Alex los ist, sorgt für Spannung.


    Leider wird diese Spannung aber umsonst aufgebaut, denn die Auflösung am Ende ist alles andere als zufriedenstellend, und auch ein paar Entwicklungen auf dem Weg dorthin wirken unglaubwürdig und nicht zu Fayes Charakter passend. Mit diesem Schluss hat es sich der Autor etwas sehr einfach gemacht, was ziemlich ärgerlich ist und gar kein würdiger Schlusspunkt dieser eigentlich unterhaltsamen und atmosphärischen Großstadtromanze.


    Ein hübsches Bonbon für Musikliebhaber ist das Nachwort, in dem sämtliche Musikalben Erwähnung finden, die zur Entstehung des Buches beigetragen haben. Für Leser, die Folk, Blues und Songwriter-Musik mögen, könnte das eine Fundgrube sein.


    Schade, dass die gute Idee letztendlich durch den doofen Schluss verschenkt wurde.

  • Danke. Da hatte mich die Suche anscheinend mal wieder veräppelt.

    kein Problem :wink: und im Rezensionsindex hab ich auch keinen Treffer erzielt, erst mit der allgemeinen Suche mit der Lupe wurde ich fündig. Aber ich war mir sicher, dass es diesen Thread gibt.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn