Jennifer E. Smith - Der Geschmack von Glück/This is What Happy Looks Like

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Ein einziger, kleiner Tippfehler und schon landet die Email von Graham Larkin, dem zurzeit am heißesten umschwärmten Teeniestar, in Ellies Postfach – ganz am anderen Ende der USA und in einer vollkommen anderen Welt: ohne Glamour, dafür mit Ferienjob in einer Eisdiele. Dennoch, und ohne, dass der eine irgendetwas vom anderen weiß, entspinnt sich sofort ein wunderbarer, sprühender Dialog zwischen den beiden. Sie können über Gott und die Welt miteinander reden, nur nicht darüber, wer sie in Wirklichkeit sind. Doch dann schlägt Graham als Drehort für seinen neuesten Film Ellies kleines Küstenstädtchen vor, weil er sie endlich persönlich kennenlernen will. Aber wie macht man das als überall bekannter Filmstar und warum scheut umgekehrt Ellie die Öffentlichkeit so sehr?



    Zitat:
    Es war ein Ausruf der Überraschung und zugleich der Freude, das Echteste, was es auf der Welt gab, und ohne noch einen Augenblick zu zögern, trat sie aus dem Schatten der Bäume, um ihn tatsächlich anzusprechen.
    (S. 119)



    Kommentar:
    Als der Teeniestar Graham Larkin eines Tages einen kleinen Tippfehler in seine e-Mail einbaut, landet diese doch glatt beim falschen Empfänger, nämlich bei der jungen Ellie, die aber trotzdem antwortet. Ohne sich ihre Namen zu verraten mailen die beiden eine ganze Weile hin und her und haben irgendwann das Gefühl sich richtig gut zu kennen ohne sich wirklich schon einmal begegnet zu sein oder überhaupt den Namen des anderen zu kennen. Anhand einiger Hinweise von Ellie kann Graham sich zusammen reimen wo Ellie wohnt und als es sich ergibt, dass sein nächster Film in Ellies Wohnort gedreht wird, sucht er sie einfach auf. Doch Ellie ahnt nicht, dass Graham in Wahrheit ein Filmstar ist. Aber auch Ellie verbirgt ein Geheimnis …


    “Der Geschmack von Glück” umfasst 25 Kapitel auf über 360 Seiten. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es kurze Mailauszüge oder andere Dialoge. Der Prolog besteht aus den ersten rein fiktiven E-Mails zwischen Ellie und Graham. Gerade diese Einschübe machen dieses Buch zu etwas besonderem und dem Leser richtig Spaß. Sie lockerten das Buch richtig auf. Nicht, dass diese Geschichte eine Auflockerung überhaupt nötig gehabt hätte, im Gegenteil. Jennifer E. Smith hat hier eine wunderbar locker leichte Geschichte geschrieben um Oberflächlichkeiten, Gefühle, Glück und natürlich Liebe. Über Gefühle.


    Ellie hat mir als Figur richtig gut gefallen, ebenso Graham, den ich schon beinahe zu nett fand für einen großen Teenie-Star. Jedenfalls wurde er nicht so dargestellt, wie man sich einen Teeniestar vielleicht vorstellt, auch keinen netten, denn auch bei den nettesten Stars würde ich ab und an doch zumindest einen Funken Überheblichkeit erwarten. Bei Graham allerdings Fehlanzeige. Er ist einfach der nette Typ von nebenan, der ideale Schwiegersohn.


    Dass Ellies Mutter das ganz anders sieht, liegt eher an dem Familiengeheimnis, das Ellie und ihre Mutter hüten, seit Ellie vier Jahre alt ist und weswegen Ellie sich auch nicht mit Graham einlassen möchte, da sie die Öffentlichkeit fürchtet.


    Dies ist übrigens ein Teil der Geschichte, den ich richtig gut geschildert fand, nämlich die Tatsache, dass der Ruhm und Erfolg, von dem so viele Menschen ja träumen auch viele Schattenseiten mit sich bringt. So beschreibt die Autorin recht gut, dass es Graham kaum möglich ist ein normales Leben zu führen und normale Dinge zu tun, ohne dass es gleich in sämtlichen Zeitungen des Landes steht. Außerdem wird auch deutlich, dass Graham es nicht einfach hat Freunde zu finden, die sich wirklich für ihn als Mensch interessieren und nicht für Graham den reichen Filmstar.


    Ich habe die Lektüre dieses Buches sehr genossen, hätte mir aber gerade von e-Mail Austausch, der dieses Buch zu etwas besonderem macht, dann doch etwas mehr versprochen.
    Dennoch ist “Der Geschmack von Glück” ein wunderbares Sommerbuch, das den Leser für einige Stunden durchaus glücklich machen kann!

  • Tja, was soll ich sagen? Natürlich ist es ein Jugendroman, schön seicht und ohne viel Tiefgang. Aber… ich habe jede einzelne Seite genossen und das Buch an einem Tag durchgelesen.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus Ellies und aus Grahams Sicht erzählt. Dadurch erlebt man beide Gefühlswelten mit und kann sich wunderbar in die Protagonisten hineinversetzen. Insgesamt ist alles natürlich sehr vorhersehbar, aber ich habe auch nicht erwartet, dass die Geschichte mit unerwarteten Wendungen aufwartet, von daher ist das okay so.


    Ellie und Graham haben mir beide unglaublich gut gefallen. Die Charaktere waren von der Autorin sehr liebevoll gezeichnet. Ich konnte sie mir gut vorstellen und ich habe mit ihnen gelitten und mich mit ihnen gefreut. Fast sogar ein bisschen mit ihnen geliebt. Die Geschichte wird durch sehr viel ruhige Szenen getragen. Die Autorin schafft es sehr gut, den Gegensatz der beiden Welten in denen Ellie und Graham leben darzustellen.


    Ellies Mutter konnte ich auch verstehen. Nach allem, was sie durchgemacht hat ist es nur natürlich, dass sie ihre Tochter beschützen möchte. Auch sie ist für die Geschichte wichtig und fügt sich, ebenso wie Ellies beste Freundin Quinn, gut in das Gesamtgefüge der Handlung ein.


    Insgesamt handelt es sich bei “Der Geschmack von Glück” um einen federleichten Sommerroman, der sich wunderbar im Strandkorb lesen lässt und bei dem ich Ellie und Graham auch gerne noch weitere 100 Seiten gefolgt wäre. Jennifer E. Smith hat mit den beiden ganz wunderbare Figuren zum Leben erweckt, bei denen man den Eindruck hat, dass sie wirklich existieren. 5 Sterne von mir.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Mir ging es ganz genauso. :thumleft:
    Obwohl es sich hierbei wirklich, um eine leichte und jugendliche Sommerlektüre handelt, fühlte ich mich beim Lesen total wohl und mir fehlte weder Tiefgang, noch ungeahnte Wendungen in der Geschichte.
    Die beiden Charaktere Ellie und Graham sind einfach so liebenswert, dass mir das völlig ausgereicht hat, mit ihnen einfach nur den Sommer zu verbringen.
    Es gibt manchmal so ruhige und unspektakuläre Geschichten, die es trotzdem schaffen, lange nachzuhallen. Mit dieser wird es mir sicher so gehen.

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)