Jorge Bucay - Komm ich erzähl dir eine Geschichte/Déjame que te cuente

  • Klappentext
    Einer, dem das Leben bisweilen ziemlich kompliziert vorkommt ist Demian.
    Weil der neugierige junge Mann auf seine vielen Fragen allein keine
    Antworten findet, geht er zu Jorge, dem Psychotherapeuten, der für alles
    eine Erklärung hat. Zusammen trinken sie Tee, und Jorge erzählt Demian
    bei jedem Besuch eine passende Geschichte zu dessen aktueller
    Befindlichkeit: Sagen aus der klassischen Antike, Sufi-Gleichnisse,
    sephardische Legenden, Zen-Weisheiten oder Märchen aus aller Welt. Und
    wenn Jorge mal keine passende Geschichte in seinem großen Fundus parat
    hat, dann erfindet er eben selbst eine.
    Leichtfüßige und witzige,
    lehrreiche und unterhaltsame Geschichten über das Leben, die uns ganz
    nebenbei helfen, uns selbst besser zu verstehen.


    Eigene Meinung
    "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte" ist, um es wirklich sehr kurz und knackig zusammenzufassen, wirkliche eine Geschichte über Geschichten. Die "Handlung" über Demians Therapie spielt eine eher unbedeutende Rolle, die ihren "Höhepunkt" eher gegen Ende dieses kleinen Buches findet. Demians Sorgen und Probleme geben lediglich die einleitenden Stichworte für die kleinen Geschichten und Weisheiten, die der Therapeut Jorge erzählen will.


    Angenehm ist mir aufgefallen, dass das Buch in sehr viele kleine Kapitel aufgeteilt ist. Jedes dieser Kapitel hat als Überschrift die jeweilige Geschichte, die einen als nächstes erwartet. Und durch den flüssigen Erzählstil ist ein Kapitel auch immer recht schnell vorbei. Am Ende wartet noch ein Inhaltsverzeichnis. Wer sich also eher für einzelne Geschichten interessiert und sich nicht nach der Reihenfolge durch das Buch lesen will, muss das auch nicht. Die meisten Kapitel sind so geschrieben, dass man sie auch ohne Zusammenhang lesen kann. Aber die wenigen, die sich auf ein "Hauptthema" aus einem vorangegangenen Kapitel beziehen, kann man getrost allein lesen. Alles kann, nichts muss.


    Was mir allerderdings ziemlich gut gefallen hat, waren die Bezüge, die man durch die Geschichten auf sich selbst und das eigene Leben beziehen kann. Sie beschäftigten sich mit alltäglichen Problemen oder zeigten auf symbolische Art und Weise, woran es am eigenen Leben mangeln könnte und was einem im Weg steht - meistens ist das man selbst. Das Schöne ist, dass sie kurz genug sind und man sie sich daher gut einprägen kann. Vielleicht kommt man dann selber man in den (zweifelhaften) Genuss, mit solchen Weisheiten einmal um sich werfen zu müssen.
    Eine war mir bereits bekannt, allerdings war es mal ganz interessant die "lange" Version zu lesen.


    Auch wenn mir die Geschichten sehr gefallen haben und mich die Verbindung "Therapie mit Geschichten" fasziniert hatte, war das Ergebnis allerdings etwas ernüchternd. Ein bisschen mehr Handlung hätte ich mir schon gewünscht, auch wenn Demian nicht gerade sympathisch war. ;)


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    The message is in the silence
    Whisper words to calm your mind


    We're running out of time
    Can't seem to recognize
    What put us here in the first place
    Counting down the days, beginning of the end
    (In Flames - Sounds Of A Playground Fading)

  • Die spanische Orginalausgabe heißt Déjame que te cuente

    The message is in the silence
    Whisper words to calm your mind


    We're running out of time
    Can't seem to recognize
    What put us here in the first place
    Counting down the days, beginning of the end
    (In Flames - Sounds Of A Playground Fading)

  • Mir hat dieses Buch gut gefallen. Vielleicht stimme ich nicht mit allen darin geäußerten Ansichten überein, aber ich konnte den Geschichten einiges abgewinnen. Es sind einprägsame Geschichten zum Nachdenken. Bisher kann ich sagen, dass mir einige davon durchaus ein paar Wochen nachdem ich sie gelesen habe, in Erinnerung geblieben sind.


    Ich denke, Komm ich erzähl dir eine Geschichte könnte auch in die Kategorie Weltsicht/Lebenshilfe einsortiert werden. Zwar ist das Buch nicht als Ratgeber geschrieben und an einigen Stellen hatte ich auch den Eindruck, dass der Autor den Anspruch des Buches nicht zu hoch hängen will. Die Geschichten werden aber schon mit dem Ziel erzählt, dem Leser Denkanstöße für das eigene Leben zu geben.