Rezension:
Sklavenjagd ' so heißt das Gesellschaftsspiel, das sich die gelangweilte Schickeria der Superreichen an der Costa del Sol einfallen ließ, jene High Society, die schon alles hat und immer nach einem weiteren Kick sucht.
Übersteht die Sklavin, das »Wild«, eine Nacht nahe den Wildwest-Kulissenstädten der Felsenberge im Hinterland, ohne gefangen zu werden, bekommt sie 100.000 Euro. Andernfalls muß sie 24 Stunden lang als Sklavin ihrem »Jäger« zu Willen sein. Bei der zweiten Jagd winkt eine Million Euro ' oder eine Woche Sklaverei. Bei der dritten Jagd geht es um alles oder nichts: Zehn Millionen ' oder lebenslange Knechtschaft.
Dolores gerät eher zufällig in so eine Jagd bei der ein Jäger stirbt. Doch dieser Vorfall wird vertuscht so dass sie in dieser Sache sicher sein kann. Kurze Zeit später wird sie angesprochen, ob sie nicht selbst laufen will. Zuerst hält sie es für eine absurde Idee und lehnt ab, doch man lässt nicht locker und das Geld ist doch auch sehr viel...und sie muss doch nur eine Nacht entkommen...
Empfehlungswert:
Es ist das zweite Buch des Autors das ich gelesen habe und ich finde es richtig gut. Es geht hier härter zu als in "Der Narrenturm".
Zuerst lernt man Dolores kennen, eine Frau die sich ständig Männer als Partner sucht damit sie nicht alleine sein muss, die Angst vor großen Plätzen hat und nie zu Partys geht, ihr Freund - ein mittelprächtiger Theaterschauspieler - hat sich bei ihr einquartiert und benutzt sie wie er will, und sie wehrt sich nicht dagegen. Der Unfall, als der Jäger angefahren wurde macht sie zudem fertig, ihren Job mag sie nicht und alle Welt sagt sie soll doch mal was erleben. Man kann sich gut in die Person hineinversetzen und lernt sie kennen, eine Frau die mehr Schwächen als Stärken hat.
Dann kommt die Jagd ins Spiel, zuerst will sie nicht doch die Aussicht auf das Geld, die Versuchung, lässt sie nicht kalt und so stimmt sie zu. Zu spät merkt sie das sie kaum vorbereitet und auch nicht sehr ausdauernd ist. Dennoch schlägt sie sich wacker, verliert aber und muss 24 Stunden dienen, wobei sie viel über ihre eigene Lust erfährt und das andere Leute ihren Körper besser nutzen können als sie selbst es kann. An eine zweite Jagd denkt sie natürlich nicht! Doch dann trifft sie Graf Rostoff wieder, der Organisator des Ganzen, der sie verzaubert hat mit seinem Auftreten und er schafft es sie zu einer zweiten Jagd zu überreden, er selbst der Jäger, obwohl sie vor ihm gewarnt wurde...und diese Warnung war zutreffend. Entgegen der 24 Stunden zuvor wo es vor allem um sexuelle Erfahrungen ging erlebt sie hier alle Demütigung, Züchtigung und Erniedrigung einer Sklavin.
Doch Dolores gibt nicht auf, denn sie will nun Rache an dem Grafen nachdem dieser sein eigentliches Gesicht gezeigt hat, und das geht nur bei einer dritten und letzten Jagd. Lebenslange Sklaverei oder Rache?
Showdown...
Die Sexszenen sind wieder gut beschrieben wobei es bei dem Autor erneut so ist dass das eigene Kopfkino mehr übernimmt als er wirklich ausschreibt, da dies aber automatisch anspringt macht das Nichts aus - im Gegenteil! Die Sache mit der Toilette die genannt wurde, es stimmt das er dies öfters betont aber es ist jetzt nicht so extrem dass hier seitenlang nur so etwas passiert. Bei vielen Autoren wird der menschliche Akt der Toilette ignoriert, hier eben nicht und er kann als Teil der Demütigung dienen aber es ist jetzt eher auffallend weil andere Autoren dazu gar Nichts schreiben als dass er es austritt.
Kritikpunkt, der auch schon genant wurde, ist sicherlich warum Dolores auf einmal doch die zweite Jagd macht. Ihre Beweggründe sind auch nicht dargelegt im Buch - man muss es eben einfach so akzeptieren - menschen treffen ja nicht immer logische Entscheidungen...also kann man rätseln wieso sie es gemacht hat!
Was ich als eigenen Kritikpunkt anbringen möchte, aber Kritik auf hohem Niveau, ist das Ende. Der Narrenturm hatte kein Happy End sondern eher ein böses Ende - was mir sehr gefiel - hier gibt es zwar für eine Hauptperson auch ein böses Ende doch hätte ich mir beim Showdown einen anderen Sieger erhofft, dass wäre für mich passender gewesen und eine Lehre für die andere Person. Aber so passt es auch und ich bin ja nicht der Autor.