Franz Hohler - Gleis 4

  • Isabelle lebt in Zürich und arbeitet dort als Abteilungsleiterin eines Altersheims. Lange schon hat sie sich auf den ersehnten Urlaub auf der Insel Stromboli gefreut, zu dem ihre Freundin schon abgereist ist. Auf dem Weg zum Flughafen steht sie im Bahnhof und wartet auf den Zug. In diesem Moment ahnt sie nicht, dass schon wenige Augenblicke später etwas geschehen wird, was ihr ganzes Leben aus den Fugen geraten lassen wird. Ein höflicher gut gekleideter, graumelierter älterer Herr spricht sie an und fragt: „Darf ich Ihnen den Koffer tragen?“


    Beeindruckt von seiner Stimme und seiner Person stimmt sie zu. Der Mann trägt ihr den Koffer die Treppen hoch und bricht dort, ohne ein weiteres Wort gesagt zu haben, plötzlich tot zusammen. Isabelles Wiederbelebungsversuche bleiben erfolglos und der herbeigerufenen Polizei kann sie nur berichten, was geschehen ist.


    Der Flieger nach Stromboli ist weg und Isabelle muss notgedrungen wieder in ihre Wohnung fahren. Dort stellt sie zum einen fest, dass sie aus Versehen eine Mappe des Verstorbenen mit sich genommen hat. Und zum anderen, dass sie genauso schnell ihr Interesse an Stromboli verliert wie ihre Neugier an dem Mann wächst, dem sie sich auf eine ihr noch nicht erklärliche Weise verpflichtet fühlt. Als sie die Mappe öffnet, darin ein Handy des Verstorbenen findet, überlegt sie kurz, es zur Polizei zu bringen. Doch als es wenig später klingelt, entscheidet sie sich, den schwachen Akku aufzuladen, „denn bis sie auf dem Polizeiposten wäre, wären die Funktionen der Geräts vielleicht schon erloschen und der Kontakt zu dem Umfeld des Mannes verloren.“


    Und dann beginnt eine spannende Spurensuche, die das Buch durchaus zu einem Kriminalroman macht, mit immer neuen Hinweisen und Entdeckungen, die nicht nur Isabelle, sondern auch den Leser des Buches in Atem halten. Doch Franz Hohler hat seinem neuen Roman seine sozialkritischen Traditionen, die wir aus seinen anderen Büchern kennen, nicht vergessen. Nicht nur zwischen den Zeilen hält er seiner Schweizer Gesellschaft in ihrer speziellen Züricher Variante den Spiegel vor mit ihrem Fremdenhass und ihrer Borniertheit. Geschickt hat er die aktuelle Debatte um das Schicksal der Verdingkinder eingewoben.
    „Verdingung bezeichnet in der neueren Schweizer Geschichte die Fremdplatzierung von Kindern zur Lebenshaltung und Erziehung. Oft wurden die (faktisch schon durch die Behörden entrechteten) Kinder an Bauern vermittelt, von denen sie als günstige Arbeitskraft meist ausgenutzt, misshandelt und missbraucht wurden. Sie wurden meistens auf Bauernhöfen wie Leibeigene für Zwangsarbeit eingesetzt, meist ohne Lohn und Taschengeld. Nach Augenzeugenberichten von Verdingkindern wurden sie häufig ausgebeutet, erniedrigt oder gar vergewaltigt. Einige fanden dabei den Tod.“ (wikipedia)


    Isabelle kommt dem Schicksal des Mannes, der ihr den Koffer trage wollte, auf die Spur, und ruht nicht eher, bis sie herausfindet, wo er herkam und wohin er wollte. Dass ihr dabei nicht nur der Tote nachträglich zum Freund wird, ist ein versöhnlicher Umstand. Neben seiner Sozialkritik ist der Roman aber auch ein literarisches Zeugnis über das Lebensphänomen, dass jede unserer Einzelentscheidungen eine Folge hat, die andere ausschließt. Am Anfang heißt es noch:
    „Hätte sie geahnt, was dieser Satz für Folgen hatte, sie hätte abgelehnt, höflich, aber entschieden.“ Der beeindruckte Leser hat aber am Ende des Buches das Gefühl, als würde Isabelle diese Einschätzung so nicht mehr wiederholen.

  • Für mich war es das erste Buch von Franz Hohler und es nahm mich auch gleich gefangen.
    Sehr angenehmer Schreibstil, lebhafte Charaktere, sozialkritisch ohne pampig zu werden, einfühlsam und mit den kleinen Ecken und Kanten eines jeden Menschen versehen.
    Stellt sich die Frage wie man selber auf dem Bahnhof reagieren würde, wenn der willkommene Helfer plötzlich tot zusammenbricht. Ich glaube in so einem Fall würde ich auch instinktiv handeln, auch wenn die Neugier vermischt mit Schuldgefühlen von Isabelle doch zunächst etwas übereifrig wirkt. Schließlich verstrickt sie sich so in ihren Nachforschungen, dass sie sich geradezu verpflichtet fühlt alles aufzudecken und .........
    Hoppla zu gerne würde ich weitererzählen, aber das Buch soll ja noch viele Leser erreichen. Ein Buch, das sich lohnt gelesen zu werden. Es liegt auf der Hand, dass ich mir nun weitere Bücher von Franz Hohler ansehen will.
    Auch von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Grundsätzlich hat mir das Buch auch gut gefallen. Sowohl die spannende Geschichte als auch der Schreibstil haben es mir leicht gemacht, das Buch in zwei Tagen (neben dem üblichen Alltag) durch zu lesen. Und da ist auch schon mein Stichwort: leicht. Ich hätte mir gewünscht, Hohler hätte die Idee etwas intensiver/ausführlicher erzählt. Bei mir blieb irgendwie das Gefühl zurück, dass sich die Lösungen schnell einstellten und die Protagonistinnen und Protagonisten sich mir nur oberflächlich darstellten. Will sagen, dass mir die einzelnen Personen schnell ans Herz gewachsen sind, ich hätte sie aber gerne genauer kennen gelernt. Sternchen gäbe es von mir vier :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ... wenn ich schon welche vergeben dürfte :wink: .

  • Über den Autor:
    Der Schweizer Kabarettist, Schriftsteller und Liedermacher Franz Hohler wurde 1943 in Biel geboren, studierte Germanistik und Romanistik und lebt heute in Zürich. Bereits während des Studiums führte er sein erstes Soloprogramm „pizzicato“ auf, dessen Erfolg ihn ermutigte, sein Studium abzubrechen und sich ganz der Kunst zu widmen. In seiner Karriere arbeitete er u.a. mit Hanns Dieter Hüsch und Emil Steinberger zusammen. Sein Werk umfasst Kabarettprogramme, Theaterstücke, Film- und Fernsehproduktionen, Romane, Kinderbücher, Kurzgeschichten. Er gilt als einer der bedeutendsten Erzähler seines Landes und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er 2002 den Kasseler Kunstpreis für grotesken Humor, 2005 den Kunstpreis der Stadt Zürich und 2014 den Johann-Peter-Hebel-Preis.
    (Quelle: Klappentext / Wikipedia)


    Buchinhalt:
    Eigentlich will Isabelle nur für ein paar unbeschwerte Tage in den Urlaub nach Italien fliegen. Doch dann bricht der ältere Herr, der ihr am Bahnhof zum Flughafen freundlicherweise den Koffer zu den Gleisen hinaufträgt, plötzlich tot zusammen. An Urlaub ist daraufhin für Isabelle nicht mehr zu denken. Denn nicht nur fühlt sie sich unschuldig schuldig am Tod des Unbekannten, sondern sie möchte auch unbedingt herausfinden, wer der Verstorbene gewesen ist. Und damit gerät sie in eine ebenso ungeheuerliche wie geheimnisvolle Geschichte, die ihr gewohntes Leben völlig durcheinander rüttelt.


    Meine Meinung:
    Nach anfänglicher Begeisterung hat mich die Geschichte letzten Endes enttäuscht und etwas frustriert zurückgelassen. Ich habe das Gefühl, hier hat der Autor in zu wenig Raum zu viel gewollt.
    Ausgangspunkt der Geschichte ist die zufällige Begegnung der Altenpflegerin Isabelle Rast mit einem älteren, gepflegten Herren, der ihr mit ihrem Koffer hilft und danach tot zusammenbricht. So eine Erfahrung würde wohl jeden von uns schockiert zurücklassen, weshalb ich es auch noch völlig normal empfand, dass die Protagonistin die Mappe des Herrn, die ihr von jemandem auf den Koffer gelegt wurde, mit nach Hause nahm. Genauso empfand ich es auch noch normal, dass sie zum einen zu müde und fertig war, um die entdeckte Mappe gleich der Polizei zurückzubringen, und dass sie, als darin ein Handy klingelt, dieses herausnimmt und sogar auflädt, als es nötig ist. Alles noch im Rahmen. Aber dass sie dann ein Gespräch annimmt, hat mich zum ersten Mal stutzen lassen.... hätte ich das getan? Hätte ich mich nicht im Gegenteil davor gefürchtet, einer unbekannten Person sagen zu müssen, dass der gewünschte Telefonpartner plötzlich gestorben ist?
    Aber die Protagonistin, Mutter einer erwachsenen Tochter, wird von einer unstillbaren Neugier ergriffen, wer der Herr am Bahngleis war und macht sich gleich am nächsten Tag selbst auf Spurensuche. Selbst als sie von der Polizei erfährt, dass die Identität geklärt und die Witwe auf dem Weg von Kanada nach Zürich ist, lässt sie nicht die Finger davon, selbst Privatdetektiv zu spielen. Und ab hier fing bei mir das ungute Gefühl beim Lesen an. Wie realistisch ist das Ganze, wie neugierig können Menschen sein?
    Und vordergründig noch immer recht normal, beginnt die Geschichte für mich immer mehr ins Unrealistische, Überzogene abzudriften, um dann am Ende vollkommen jeden Bezug zur Realität zu verlieren. Isabelle spricht mit ihrer Tochter, die sich Sorgen um ihre Mutter macht, und mit der Witwe, um der von den letzten Augenblicken im Leben ihres Mannes zu erzählen. Aber dann beginnen die beiden Schweizerinnen ein derartig überzogenes Interesse an der Vergangenheit des Toten zu entwickeln, dass die Geschichte für mich entgleist.
    Achtung: den Spoiler sollte nur lesen, wer ganz sicher nicht das Buch lesen möchte oder wen es nicht stört, zu viel von der Geschichte zu erfahren!



    Hilfe, wie viel denn noch in nur einer Woche Handlung im beschaulichen Zürich? Dabei bleibt für mich das eigentliche Unrecht, das Schicksal der Verdingkinder, die ihren Eltern entrissen, entmündigt und regelrecht versklavt wurden, derart oberflächlich touchiert, dass mir der kurze Wikipedia-Eintrag mehr Informationen liefert als diese Geschichte. Zwar erfährt man am Ende noch etwas mehr über die persönliche Geschichte des Toten, aber das reicht mir einfach nicht – für mich bleibt der Eindruck des „zu viel gewollt und nicht gekonnt“; alles ist nur oberflächlich angekratzt und nichts geht in die Tiefe, keine Geschichte, keine Handlung, keine Person.


    Stilistisch ist der Roman sehr leicht und flüssig geschrieben, man rutscht sofort in die Geschichte hinein. Das ist der eine große Pluspunkt, den ich bei diesem Buch sehe. Was mich aber auch und immer mehr gestört hat, ist die ständige Übersetzung eines jeden französischen oder englischen Satzes oder Begriffs. Das wäre in der Mehrzahl der Fälle wirklich nicht nötig gewesen, da sich der Zusammenhang immer aus dem Text heraus ergibt, und wirkt auf mich herablassend und „oberlehrerhaft“, als ob der Leser nicht in der Lage sei, den Text ohne diese Hilfestellung zu lesen und zu verstehen.


    Mein Fazit:
    Es ist schade, dass der Autor sich hier nicht mehr auf die eigentliche Thematik der Verdingkinder eingelassen hat – die Problematik wird nur gestreift, genauso wie der Fremdenhass und die Engstirnigkeit, die der Autor gleichfalls in diesen Roman integriert hat. Nichts wird wirklich ausgearbeitet, alles nur touchiert und angerissen. So bleiben für mich 2 Sterne für die leichte Lesbarkeit und die generelle Intention des Autors, diesen schwierigen Aspekt der Schweizer Geschichte im Umgang mit seinen Bürgern zu thematisieren und damit ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Der erste Satz:


    "Darf ich Ihnen den Koffer tragen?"


    Meine Meinung:


    Ein Satz mit x: das war wohl nix!


    Eigentlich hat die Geschichte ja ganz vielversprechend begonnen: die Schweizerin Isabelle lässt sich am Bahnhof ihren Koffer von einem hilfsbereiten, älteren Herrn die Treppe hochtragen. Oben angekommen dauert es nicht lange und derselbe Mann bricht zusammen, schlägt mit dem Kopf am Bahnsteig auf, wird bewusstlos und stirbt gleich darauf. Der guten Isabelle ist das natürlich alles nicht geheuer und anstatt dass sie sich von diesem Schock erst mal erholt, beschließt sie lieber, im Leben des freundlichen Kofferträgers herumzuschnüffeln ...


    So weit, so gut. Bis hierhin war ich noch halbwegs angetan von der Story. Leider sind mir die Protagonisten dann aber nach und nach dermaßen auf den Senkel gegangen. Isabelle meinte nämlich, sie muss jetzt herausfinden, wer dieser Mann war und was er genau in der Schweiz zu suchen hatte, weil er ja eigentlich Kanadier ist und irgendwie kam mir die ganze Sache dann schön langsam wie ein sanfter Krimi vor, denn Isabelle, ihre erwachsene, halbafrikanische Tochter Sarah und Veronique, die Witwe des Verstorbenen, rennen von einem Amt zum nächsten, von einer Person zur anderen und versuchen, irgendwas aus dem Leben des Toten herauszufinden. Und das war erstens langweilig und zweitens sowas von unglaubwürdig. Also nicht das, was sie herausgefunden haben, sondern eher das ganze Drumherum: wieso hat der Tote mit seiner Frau nie über seine Vergangenheit gesprochen, wenn es doch angeblich nichts Böses war, was er getan hat? Weshalb wird hier kaum getrauert? - Ich meine: Veronique hat gerade erst ihren Mann verloren und dann stürzt sie sich einfach so (mit eigentlich unbekannten Leuten) in irgendwelche Ermittlungen ...
    Isabelle und Sarah, dieses Mutter-Tochter-Gespann habe ich auch überhaupt nicht verstehen können: warum mischen die sich denn in die Angelegenheiten von wildfremden Menschen ein? - Das ist mir so vorgekommen, als wenn die beiden einen sechsten Sinn hätten, der ihnen mitteilen würde, dass der Aufenthalt des Toten mysteriöse Umstände hat!? Und dann fangen sie eben an, wie Ermittler herumzuschnüffeln ... Also, ich weiß nicht. Meins ist dieses Unauthentische echt nicht.


    Hinzu kommt dieser Schreibstil, der meinen Lesefluss ziemlich gestört hat, weil ich ihn erstens recht holprig fand (Bsp.: "... er hat mir erzählt von Kanada, und wie es ihm gut ergangen war dort, er ...") und zweitens irgendwie eigenartige Ausdrücke dabei hatte, die ich (als Österreicherin) noch nie gehört habe und beim Lesen ebenfalls nicht besonders angenehm waren (Bsp.: "Ich hab ihm telefoniert deswegen, die ...").


    Immer wieder findet man zwischendurch auch englische und französische Sätze, die leider nicht immer gleich danach übersetzt werden (Weil man vielleicht davon ausgeht, dass die paar Brocken jeder versteht?). Mit dem Englischen hatte ich kein Problem, das Französische hingegen habe ich nicht immer verstanden, was blöd war, weil ich kein Französischlexikon benutzen wollte. Folgen konnte ich der Geschichte aber trotzdem ohne Weiteres, allerdings bin ich ein Mensch, den das immer stört, wenn ich Sätze lese, die ich nicht verstehe.


    Alles in allem fand ich die Geschichte einfach nur langweilig. Spannung war für mich überhaupt nicht vorhanden. Alles nur sehr gemächlich und dahinplätschernd. Der Versuch, aus dem Roman einen Krimi zu machen, ist in meinen Augen kläglich gescheitert.
    Das Verhalten der Protagonisten im Angesicht eines kürzlichen (und so nahen) Todesfalls und deren Motive, sich als Ermittler zu betätigen, konnte und wollte ich vielleicht auch gar nicht nachvollziehen.
    Es tut mir leid, aber mehr als 2 :bewertung1von5::bewertung1von5: kann ich hierfür einfach nicht vergeben.

  • Ihr habt schon viel gesagt, nur noch einige Anmerkungen :


    24 Kapitel + Epilog


    Vielleicht treibt der Autor das Spiel mit den Zufällen hier auf die Spitze, aber es ist irgendwie dann schon eine Geschichte, die sich « trägt, hält ». Es ist ein Thema, das Hohler zu beschäftigen scheint : Ausgehend von einer Situation gebe es theoretisch verschiedene Wahlmöglichkeiten, Entscheidungen, doch dann trifft man sie, und ein nächster Schritt ergibt sich usw. Das erlebte ich ähnlich in « Es klopft » oder im Erzählungenband « Der Stein » !


    Dumme Kleinigkeit : wenn hier die Zweitsprache doch Französisch ist (in der Schweiz; und bei Véronique die Erstsprache...), warum ist dann der Fleuve Saint Laurent dauernd der St Lawrence River ?


    Davon mal abgesehen, dass die Geschichte insgesamt gesehen viele Zufälle vereint gibt es doch für mich eine Ungereimtheit als


    Nicht der beste Hohler, in meinen Augen, aber besser als so manches andere, was da so zusammengeschrieben wird !


    (Als in einer Ausstellung über afrikanische Kultur ein Mann)… sagte : « Das ist halt schon eine ganz andere Kultur », stieg ein Ärger in ihr hoch, Ärger über diese spießbürgerliche Ablehnung, Ärger über diese Sicherheit, dass dies alles nichts mit uns zu tun habe. Zugleich war in ihr ein sonderbares Gefühl wach geworden, ihr kam es vor, als wären hier Nachrichten für sie gelagert, die nur darauf gewartet hatten, dass sie sie abholte.

    Seite 70


    Völlig sicher zu sein, was gut und böse sei und Regeln dafür aufzustellen, die strikte einzuhalten seien, gehöre wahrscheinlich zu den Übeln, die auf der ganzen Welt verbreitet seien…

    Seite 150

    Franz Hohler – Gleis 4

  • Nicht der beste Hohler, in meinen Augen, aber besser als so manches andere, was da so zusammengeschrieben wird !

    :thumleft:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).