Robert Galbraith - Der Ruf des Kuckucks/ The Cuckoo’s Calling

  • Ich werde mit diesem Buch nicht warm und komme nur schleppend voran, deshalb werde ich es jetzt abbrechen. Es fesselt mich kein bisschen.
    Leider kann ich das Buch nicht eher zurückbringen, wie ich es sonst mache. Das ist definitiv ein Nachteil der Onleihe.


    Den zweiten Band werde ich von meiner Wunschliste streichen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich werde mit diesem Buch nicht warm und komme nur schleppend voran, deshalb werde ich es jetzt abbrechen. Es fesselt mich kein bisschen.

    So ging es mir auch, aber ich habe es durchgehalten, weil ich nicht vorschnell urteilen wollte. Zwei Märchen aus "Beetle dem Barden" hatten mir ganz gut gefallen, und "Ein plötzlicher Todesfall" hätte ja auch ein literarischer Ausrutscher von Frau Rowling sein können. Leider hatte ich den Eindruck, dass "Der Ruf des Kuckucks" in etwa wieder denselben Inhalt abhandelt, nämlich Klatsch und Tratsch, nur nicht im Doku-Soap-Stil einer englischen Kleinstadt, sondern im Leben all derer, die ein fiktives "It-Girl" umgeben. Eine "Whodunit"-Geschichte im ruhigeren Stil könnte mich erfahrungsgemäß durchaus ansprechen, ber dieses langweilig-morbide Durchforsten sämtlicher Hohlköpfe, die privat als auch beruflich das tote Super-Model umgaben, ging mir stark auf die Nerven.


    Und dann bitteschön die Auflösung - das macht doch überhaupt keinen Sinn?!


    Ich habe mich sowas von auf den Arm genommen gefühlt am Ende des Buches - dafür habe ich Hunderte von Seiten langweiligsten Gewäschs über Fotoshoots, exzentrisch-öde Designer, Zicken-Ehefrauen und geizige Ehemänner etc. auf mich genommen?! Das kann ja wohl nicht wahr sein ...
    Die lateinischen Aphorismen, die sie jedem Kapitel vorangestellt hat, fand ich weder originell noch sonstwie positiv - einfach nur nichtssagend und nervig.
    Noch so ein Ding, das mich genervt hat: die zwei Vogelnamen im Ermittlerteam "Cormoran" und "Robin" - genau wie die lateinischen Aphorismen ist das für mich literarische Anbiederung.


    Das war's: nie mehr Rowling oder Galbraith für mich - Danke, ich hab' die Frau und ihre Klatsch- und Tratsch-Fiktion echt satt.

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Ich habe mich sowas von auf den Arm genommen gefühlt am Ende des Buches - dafür habe ich Hunderte von Seiten langweiligsten Gewäschs über Fotoshoots, exzentrisch-öde Designer, Zicken-Ehefrauen und geizige Ehemänner etc. auf mich genommen?! Das kann ja wohl nicht wahr sein ...


    Wenn ich das lese, bin ich doppelt froh, dass ich die Hunderte von Seiten nicht mehr aus mich genommen habe. Diese ganze Schickimicki-Gesellschaft interessiert mich so gar nicht.
    Rowling (Harry Potter) habe ich mangels Interesses nicht gelesen, Galbraith habe ich jetzt auch abgehakt.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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  • So unterschiedlich können Meinungen zu Büchern sein. Echt interessant


    Ich habe das Buch gestern beendet und es hat mir ausgesprochen gut gefallen.


    Am Anfang hatte ich etwas Probleme in die Geschichte hinein zu kommen (siehe auch Ich-lese-gerade-Thread) aber danach konnte ich nicht mehr aufhören.
    Mir haben die Hauptcharaktere sehr gut gefallen und auch die Handlung. So wirklich konnte ich mir nicht vorstellen wie das alles zusammenhing, wer log und wer nicht. Ich fand die Auflösung aber durchaus schlüssig.
    Ebenfalls die zickige Modewelt. Da ich selbst mal eine Weile in dieser Branche gearbeitet habe kann ich nur sagen, dass das sehr authentisch war. Manchmal ist das sogar noch schlimmer.
    Modernes London als Schauplatz war mal was Anderes, nicht in viktorianischer Zeit und auch mal nicht im Amiland in Chicago, LA oder NY.


    Tolles Buch welches mir meine letzten schlaflosen Nächte erträglich gemacht hat und ich freue mich sehr auf den Folgeband im November und einen neuen Ermittlungsfall für Cormoran und Robin ! :D


    Von mir gabs für diesen tollen Roman glatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ! :thumleft:

  • Wie an anderer Stelle erwähnt - ich kämpfe mich gerade durch dieses Buch. Und überlege, es vorzeitig abzubrechen.


    Öhm... hattest Du es nicht bereits gelesen und am 28.07.13 mit 5 Sternen bewertet ? Die Erstrezi hier ist doch auch von Dir. Jetzt liest Du es auf deutsch und da gefällts Dir nicht oder wie ? Sorry, ich versteh das irgendwie gerade nicht...


  • Öhm... hattest Du es nicht bereits gelesen und am 28.07.13 mit 5 Sternen bewertet ? Die Erstrezi hier ist doch auch von Dir. Jetzt liest Du es auf deutsch und da gefällts Dir nicht oder wie ? Sorry, ich versteh das irgendwie gerade nicht...


    Das habe ich gerade auch nicht kapiert, aber ein Blick auf das Profil von Klaus zeigte mir, dass er gerade den zweiten Band aus der Reihe mit dem Titel The Silkworm liest:

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Und dann bitteschön die Auflösung - das macht doch überhaupt keinen Sinn?!

    Ich muss ja sagen, dass ich im letzten Drittel auf diesen Mörder getippt habe - aber eher nach dem Motto "Wäre es nicht, lustig wenn er es wäre, weil niemand darauf kommt". Dass das dann wirklich die Auflösung war, hat mich überrascht. Die Geschichte hat zwar irgendwie zusammengepasst, aber nur, wenn man ignoriert, wieso die Ermittlungen überhaupt wieder angestoßen wurden. Da hätte die Autorin die Geschichte anders angehen müssen, so wirkt es ein wenig, als hätte sie den Mörder gesucht, den niemand verdächtig hätte.


    Davon abgesehen hat mir Der Ruf des Kuckucks aber ganz gut gefallen. Ja, es geht viel um Klatsch und Tratsch, aber ich fand den Fall nicht uninteressant und die Ermittlungen waren wendungsreich genug, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Mich hat vor allem interessiert, wie Cormoran (und Robin) beweisen würden, dass es ein Mord war, obwohl die Beweislage für einen Selbstmord lückenlos zu sein schien. Dass nach und nach immer mehr ans Licht kam, hat mir gut gefallen und es war realistisch dargestellt (kein plötzlicher Durchbruch nach zehn Seiten und alles ist klar und erledigt).
    Was mich gestört hat ist das Privatleben der Hauptpersonen. Es hat mich einfach nicht interessiert, vor allem nicht in dieser Ausführlichkeit. Weder die Beziehungsdramen von Cormoran noch die Differenzen zwischen Robin und ihrem Verlobten. Verhältnismäßig hat es wohl wenige Seiten eingenommen, aber immer, wenn es wieder losging, habe ich die Augen verdreht, vor allem bei Szenen, in denen es so aussah, als würden "Funken" zwischen den Protagonisten "sprühen".
    Ich bin mir auch noch nicht sicher, was ich von den beiden halten soll. Cormoran scheint ein interessanter Charakter zu sein und eine Privatdetektei bietet einige Möglichkeiten für weitere Geschichten, ebenso wie seine Vergangenheit. Robin hingegen ist mir zu blass und sie hat mich zwischendurch auch genervt, vor allem, wenn sie schon wieder mit ihrem Verlobten diskutierte oder sich über ihn aufregte. Überhaupt habe ich mich gefragt, wieso ihr Liebesleben überhaupt in dieser Form vorkommen muss, aber na ja - die Charaktere brauchen Verbindungen nach außen und Ecken und Kanten, von daher...


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: , weil ich den Fall gut geschildert und interessant fand (abgesehen vom Schluss, der mir zum einen zu schnell ging und der zum anderen - wie oben erwähnt - in dieser Form nicht unbedingt glaubwürdig wirkt) und die Charaktere Potential haben.
    Wenn mir Band 2 in die Hände fällt, werde ich ihn definitiv lesen.

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Davon abgesehen hat mir Der Ruf des Kuckucks aber ganz gut gefallen. Ja, es geht viel um Klatsch und Tratsch, aber ich fand den Fall nicht uninteressant und die Ermittlungen waren wendungsreich genug, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Mich hat vor allem interessiert, wie Cormoran (und Robin) beweisen würden, dass es ein Mord war, obwohl die Beweislage für einen Selbstmord lückenlos zu sein schien. Dass nach und nach immer mehr ans Licht kam, hat mir gut gefallen und es war realistisch dargestellt (kein plötzlicher Durchbruch nach zehn Seiten und alles ist klar und erledigt).


    Das ist für mich durchaus OK, wenn Du sagst, dass Du diesen Stil magst, genau wie Jessy1963, sie mag diese Art zu schreiben ja auch. Dann hat man wenigstens auch ein gewisses Vergnügen am Buch.


    Ich muss ja sagen, dass ich im letzten Drittel auf diesen Mörder getippt habe - aber eher nach dem Motto "Wäre es nicht, lustig wenn er es wäre, weil niemand darauf kommt". Dass das dann wirklich die Auflösung war, hat mich überrascht. Die Geschichte hat zwar irgendwie zusammengepasst, aber nur, wenn man ignoriert, wieso die Ermittlungen überhaupt wieder angestoßen wurden. Da hätte die Autorin die Geschichte anders angehen müssen, so wirkt es ein wenig, als hätte sie den Mörder gesucht, den niemand verdächtig hätte.


    Danke, @Jisbon(:, denn ich hatte schon befürchtet, ich sei die einzige Leserin, die rückwirkend die Ausgangslage von der Logik her nicht auf die Reihe bringt mit dem Schluss. Mir reicht schon allein diese bodenlose Unlogik zwischen Anfang und Schluss, um das Buch als Krimi-Stümperei zu bewerten. Aber vielleicht macht Frau Rowling das ja besser in ihrem zweiten Band. Und sowieso: wie man sieht, merkt das sowieso fast niemand, also ist es im Grunde genommen egal.

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Das ist wieder so eine Marketingsache, bei der ein Buch international mit einer unglaublichen Verlagspower und einer mehr oder weniger cleveren Medienstory (Pseudonym wird überraschend gelüftet) in den Markt gedrückt werden soll. Trittbrettfahrerei in eigener Sache noch dazu. Das Buch kann nicht gut sein. So dache ich. Und das Buch hatte deshalb bei mir einen sehr schweren Stand, als ich die erste Seite aufblätterte.


    Ich darf sagen, ich habe mich geirrt. Und zwar auf ganzer Linie. Der Roman ist absolut großartig. Ein Krimi, der sich auf die alten Tugenden des Genres besinnt, wäre dort Erscheinungsjahr 1929 angegeben, hätte ich es auch geglaubt. Eine gute Geschichte mit kantigen Figuren schnörkellos erzählt. Wirklich gelungen. Wir Leser sind ja manchmal durch die heutige Blutrausch- und Perversionsmanie vieler Thriller "versaut". Diese Buch zeigt, dass Erzählkunst immer noch dass beste Mittel ist, um zu überzeugen. Und wenn alle eingangs genannten Begleiterscheinungen (Marketing und Medien) auch stimmen mögen, Rowling ist einfach eine begnadete Erzählerin.

  • Das ist wieder so eine Marketingsache, bei der ein Buch international mit einer unglaublichen Verlagspower und einer mehr oder weniger cleveren Medienstory (Pseudonym wird überraschend gelüftet) in den Markt gedrückt werden soll.


    Woher hast Du diese Information?

  • Ich habe erst jetzt hier die ganzen Meinungen zum Buch gelesen und bin froh, dass ich doch "unbedarft" ins Lesevergnügen gegangen bin. Tatsächlich fand ich es ausgesprochen spannend und wirklich unterhaltsam. Und ich wußte auch gar nicht, wer hinter dem Autorennamen tatsächlich steht. Auch das überrascht mich.


    Allen voran finde ich Cormoran Strike (was für ein Name...) als Detektiv aber vor allem auch als Person sehr interessant: seine persönliche Vergangenheit, aber auch sein Aussehen - so ganz und gar nicht der smarte Detektiv, sondern groß, massig, etwas übergewichtig, dicht behaart und Einbeinig (und trotzdem reisst er eine Traumfrau nach der nächsten auf? Naja, darüber sehe ich jetzt mal hinweg :wink: ) Seine Sekretärin Robin mochte ich vom Charakter her sehr (ich hege ja immer sehr viel Sympathie mit Angestellten in Büchern; liegt wohl an meinem Beruf).


    Was die Geschichte selbst betrifft, so waren gewissen Beschreibungen schon fast prosaisch "Die Schneeflocken klopften wie sanfte Fingerspitzen auf die Zeltleinwand über ihr" - würde man so was in einem 08/15 Krimi erwarten? Etwas zu viel fand ich all die ganzen Nebenfiguren. Und was die Lösung des Falls betrifft:



    Nichts desto trotz: ich war gefesselt, ich war überrascht und fühlte mich sehr gut unterhalten:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Privatdetektiv Cormoran Strike wird staunt nicht schlecht das er den Auftrag erhält, den Tod des berühmten Models Lula Landry zu untersuchen. Denn eigentlich geht jeder davon aus, dass sie Selbstmord begangen hat, indem sie sich von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzte. Doch ihr Bruder glaubt nicht daran und bittet Strike nach dem Mörder seiner Schwester zu suchen. Eigentlich will Cormoran Strike den Auftrag auch nicht annehmen, aber finanzielle Nöte lassen ihm keine Wahl. Zusammen mit seiner neuen Sekretärin Robin, führen ihn seine Ermittlungen in die Kreise der Reichen und Schönen Londons. Ob Stardesigner, Rechtsanwälte oder Popstars. Jeder von ihnen hat eine eigene Version der Geschichte.


    Endlich konnte ich auch in das Vergnügen kommen das Kriminaldebüt von Joanne K. Rowling zu lesen, der jetzt neu erschienen Taschenbuchausgabe sei es gedankt. Ich war sehr gespannt wie es mir gefallen würde, denn die Meinungen gehen doch sehr auseinander. Und was soll ich sagen Frau Rowling hat es geschafft, das ich dieses Buch regelrecht verschlungen habe.


    Wie auch schon bei ihren Harry Potter Büchern, mochte ich es am liebsten dass sie die Rahmenhandlung und Charaktere sehr gut und mit viel liebe zum Detail beschreibt. Bevor es zu den eigentlichen Ermittlungen kommt, lernen wir erst mal die Charaktere kennen. Ebenso das Umfeld in dem sie leben.


    Besonders Cormoran Strike ist so ein Typ, so wie ich ihn Liebe. Kein Schönling und doch mit einer faszinierenden Ausstrahlung. Körperlich versehrt, da er als Ermittler der Militärpolizei, bei einem Anschlag in Afghanistan ein Bein verloren hat. Er ist eher der Typ Einzelgänger, der sich eher noch sein zweites Bein ausreißen würde, als um Hilfe zu bitten. Dementsprechend ist sein Privatleben eine Katastrophe. Er praktisch chronisch Pleite. Und doch merkt man im Laufe der Handlung wie komplex seine Persönlichkeit in Wirklichkeit ist.


    Ihm gegenüber steht Robin, seine neue Sekretärin. Eine junge Frau die sich vor kurzem erst verlobt hat, Psychologie studiert hat, sehr intelligent ist, Eigeninitiative zeigt und einfach nur sympathisch ist. Wahrlich ein Wink des Schicksals, dass sich beide begegnet sind. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, keinen möchte man missen. Selbst die übellaunige Lebensgefährtin des Mandanten, erfühlt ihren Zweck.


    Die Handlung an sich ist ihr auch gelungen, auch wenn ich mir hin und wieder eine Straffung gewünscht hätte. Die Autorin hat eine sehr ruhige Erzählweise für ihren Krimi gewählt, der mir nur zum Ende hin schon so eine Ahnung gab, wer der Mörder ist. Vorher habe ich neugierig darauf gewartet was wohl als nächstes passieren wird.


    Fazit: Der Kriminalroman „Der Ruf des Kuckucks“ ist genau nach meinem Geschmack. Handlung und Charakterzeichnung sind der Autorin wieder gut gelungen. Auch wenn man die Geschichte etwas kürzer hätte halten können, vergebe ich gerne die volle Fortsetzung. Ich freue mich schon darauf bald wieder von Cormoran und Robin lesen zu können. Denn die Fortsetzung lässt nicht mehr lange auf sich warten.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::love:

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  • Über diesen Krimi wurde im Vorfeld viel geschrieben als herauskam, dass "Robert Galbraith" nur ein Pseudonym für J.K. Rowling ist. Ich hätte das zwar lieber nicht gewusst, um das Buch neutral lesen zu können. Denn von "Ein plötzlicher Todesfall" war ich sehr enttäuscht - eine entsetzlich vulgäre Sprache, eine trostlose Handlung und viel zu viele Seiten. So wusste ich nicht recht, ob ich mir "Der Ruf des Kuckucks" antun sollte oder nicht. Doch da es bei Skoobe angeboten wird, konnte ich es also ohne Verlust lesen.Und siehe da, es lohnte sich! Als ob "Ein plötzlicher Todesfall" von jemand anderem ist und "Der Ruf des Kuckucks von einer Autorin, die wirklich schreiben kann, so wie J.K. Rowling es ja bis auf die eine Ausnahme ja sehr gut kann.


    Ein herrliches Ermittlergespann, Cormoran Strike und Robin Ellacott! Robin arbeitet in einer Zeitarbeitsagentur, sprich sie wird wochenweise an Büros etc. ausgeliehen. Diese Woche soll sie als Sektretärin in einer Detektei arbeiten. Dies erfährt sie aber erst als sie vor dem Haus steht - ihr geheimster Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen. Doch als sie Strike und sein Büro sieht, ist sie bereits wieder auf dem Boden der Tatsache. Sie merkt, dass es finanziell nicht gut aussieht für den Detektiv. Und sie somit wohl auch keine Chance hat, dort eine Festanstellung zu bekommen. Auch Strike hat ein Problem: er hat vergessen der Zeitarbeitsagentur abzusagen, da er kaum Geld hat um die Aushilfe zu bezahlen. Doch glücklicherweise kommt gerade ein neuer Auftrag rein…


    Und nun gehts los: neben dem momentan schlecht laufenden Leben von Cormoran über den Zwiespalt von Robin gibt es 641 Seiten feinste Ermittlerarbeit! Jeder, aber auch wirklich jeder kommt als Mörder in Frage. Ganz am Anfang befürchtete ich, dass das Buch mit der Zeit einige Längen bekommt, aber das war glücklicherweise gar nicht so. Jede Zeugenaussage war interessant. Cormoran Strike gibt sich alle Mühe mit jedem der Verdächtigen persönlich zu sprechen. Ob sie die Wahrheit oder Lügen erzählen, Strike findet es heraus und durch noch so kleinste Details fügt er das Puzzle rund um den Tod von Lula Landry eindrücklich zusammen.


    Das Buch spielt in London und weil ich gerade erneut wieder in Mayfair war, wollte ich natürlich wissen, wo genau Lula Landry gewohnt hat. Da wäre ich dann gerne vorbei spaziert. Doch Frau Rowling/Herr Galbraith hat einfach Strassen ins Quartier eingefügt, die eigentlich ganz woanders sind. Egal, man bekommt trotzdem einiges von London mit. Und so begab ich mich halt nur an die Kings Cross Station auf Gleis 9 3/4 :-) Wer auf Action steht und Dialoge und Tagesbeschriebe aus unterschiedlicher Sicht langweilig findet, liegt mit diesem Krimi absolut falsch. Wer aber gute alte Detektivarbeit liebt und Sinn für (einige Leute nennen es: "unwichtige")Details hat (die aber unentbehrlich für die Auflösung eines guten Krimis sind) ist absolut richtig. Ich bin noch immer begeistert und freue mich sehr auf den 24. November, da erscheint der zweite Band "Der Seidenspinner"!
    Von mir gibts 5 Punkte.

  • Und diese Fortsetzung kommt auch dieses Jahr.


    Die deutsche Übersetzung erscheint in vier Wochen am 24.11.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zunächst hat mir das Buch gut gefallen: Ein wirklich englischer Krimi mit vielen Nebengleisen, Lokalkolorit (das nicht ausufert wie bei Elizabeth George), nicht so blutig und gut aufgebaut, doch langsam aber sicher ging mir das Personal des Buches auf die Nerven: die Reichen und Möchtegern-Reichen, der Designer wie aus dem Lehrbuch, die gelifteten Ladies, die neidische Verwandtschaft, der Detektiv nach dem Klischee des einsamen Wolfs, die patent-perfekte Sekretärin, ihren unsichtbaren eifersüchtigen Verlobten im Hintergrund, ...


    Doch am sinnlosesten die Aufklärung:


    Zwischenzeitlich kam mir der Gedanke, dass er es sein könnte, aber ich hoffte auf Rowlings literarisches Gespür und ihre Routine, dass sie auf diese Idee nicht käme. Tja, da hab ich danebengelegen. :|

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Doch am sinnlosesten die Aufklärung:

    :thumleft:


    Genau das hatte ich auch moniert in meinem Beitrag vom 17. Juni 2014 hier im Thread, und am 23. Juli war ich froh, dass @Jisbon(: dies auch aufgefallen war. Es enttäuscht mich ein bisschen, dass kaum einer der Leser am Ende des Buches nochmal gedanklich den Bezug zur Anfangssituation herstellt. Aber Dir ist es ja auch unangenehm aufgestoßen, das versöhnt mich wieder ein bisschen. Man scheint als Schriftsteller eben doch nicht allen Lesern ein billig hingeschmiertes X für ein elegant kalligraphiertes U vormachen zu können.

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  • Inhalt


    Der Auftakt der neuen Serie von Robert Galbraith (alias J.K. Rowling) um den Privatdetektiv
    Cormoran Strike und seine Assistentin Robin Ellacott beginnt mit dem Tod eines berühmten Models, Lula Landry, die vom Balkon ihres Wohnhauses springt. Die polizeilichen Ermittlungen führen zum Schluss, dass es sich um einen Selbstmord handelt, doch ihr Bruder John Bristow ist überzeugt davon, dass seine Schwester ermordet wurde. Er engagiert Strike, um den Fall noch mal aufzurollen.


    Cormoran Strike war früher in der Aufklärung von Verbrechen in der Army tätig. Zuletzt wurde er in Afghanistan schwer verletzt, so dass ein Unterschenkel amputiert werden musste. Mit seiner Prothese kommt er recht gut zurecht, hat aber bei anstrengenden Fußmärschen etwas Probleme. Privat steht er gerade vor einem Scherbenhaufen. Er trennte sich von seiner Verlobten, ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wohnt in seinem Büro.


    Um etwas Ordnung in seine Büroarbeit zu bringen, engagiert er bei einer Zeitarbeitsfirma die Sekretärin Robin Ellacott, die sich als sehr wertvolle Kraft erweist und ihn tatkräftig bei der Lösung des Falls unterstützt.



    Meine Meinung


    Dieser Kriminalroman hatte es nicht gerade leicht mit mir, da er im Milieu von Mode, Models, Designer und It-Girls spielt, was mich so gar nicht interessiert. Da es sich um ein Geschenkt handelt, wollte ich aber nicht gleich aufgeben und habe mich auf das Buch eingelassen.


    Gut gefallen hat mir die Charakterisierung von Cormoran Strike, der zu Anfang nur schemenhaft als Kontur dargestellt ist, aber im Laufe des Romans immer mehr an Farbe und Schattierungen gewinnt. Robin Ellacott blieb mir noch etwas blass, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich im Fortsetzungsband „Der Seidenspinner“ noch positiv weiter entwickeln wird.


    Da ich London sehr gerne mag, konnte der Schauplatz natürlich bei mir punkten. Die einzelnen Quartiere sind sehr anschaulich beschrieben, sodass ich die Außentermine des Detektivs vor meinem inneren Auge gut nachvollziehen konnte. Durch die flüssige Sprache konnte ich den Krimi recht zügig lesen. Inhaltlich musste ich mich aber immer wieder motivieren, weil mir die Spannung gefehlt hat. Dabei ist mir klar, dass es sich um einen klassischen Detektivkrimi handelt, und somit nicht die gleiche Spannung zu erwarten ist, wie bei einem blutigen Thriller. Dennoch ist mir das Buch für die Geschichte, die geboten wird, einfach zu umfangreich. Es werden eine Vielzahl von Figuren eingeführt und Fährten gelegt. Aber so richtig miträtseln konnte ich nicht,


    Insgesamt bin ich froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben, um mir ein eigenes Bild davon zu machen. Aber ich bin noch unentschlossen, ob ich wirklich noch mehr von diesem Ermittlerduo lesen möchte. Gerade weil die Handlung teilweise wirklich ausufernd erzählt wird, fand ich den Schluss im Gegensatz dazu unerwartet plötzlich und für mich nicht gelungen,


    Ich befürchte, dass diese Serie sang- und klanglos untergehen würde, wenn man nicht wüsste, wer sich hinter dem Pseudonym des Autors versteckt.



    Mein Fazit


    Beim Kriminalroman „Der Ruf des Kuckucks“ handelt es sich um einen eher gemächlichen Detektivroman. Da es sich um den Auftakt einer Serie handelt, spielt das Privatleben des Ermittlers eine recht große Rolle. Der Fall selber wird systematisch durch gut nachvollziehbare Ermittlungsarbeit (bis auf den Schluss) aufgeklärt. Für meinen Geschmack hat das Buch aber zu viele Längen, so dass ich es mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewerten möchte.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Der erste Satz:


    Die Menge, die sich auf der Straße versammelt hatte, brummte wie ein Fliegenschwarm.


    Meine Meinung:


    Nicht übel. - Aber auch nicht herausragend!


    Vielleicht hatte ich schon wieder zu hohe Erwartungen an ein weiteres Buch von J.K. Rowling... Von Ein plötzlicher Todesfall war ich recht enttäuscht, Der Ruf des Kuckucks hat mir zwar um einiges besser gefallen, besonders herausragend fand ich es aber trotzdem nicht.


    Was mir an dem Buch wirklich gut gefallen hat, waren die Hauptprotagonisten. Ein richtig cooler Hund ist der Privatdetektiv Cormoran Strike. Mit seiner lockeren, aufmerksamen und intelligenten Art und seinem perfekt unperfekten Aussehen, war er mir sehr sympathisch. Auch seine Assistentin Robin ist ein kluger, liebenswerter Charakter. Die beiden sind ein klasse Ermittlerduo, die sich wunderbar ergänzen, ich habe so gerne von ihnen gelesen.
    Hier hört es dann aber leider auch schon auf mit der Begeisterung für die Charaktere. Bis auf den Wachmann Wilson, der statt "Ja" immer mit "Yeah" geantwortet hat (was ich ja leicht erheiternd fand), fand ich die anderen Buchfiguren allesamt höchst unsympathisch und/oder extrem nervig. Das Verhalten und die Ausdrucksweise so mancher Leute ist mir gehörig gegen den Strich gegangen: von nervtötend hysterischen, reichen Frauen, einem Modedesigner, der mir das "typische" Bild eines Schwulen vermittelt hat, mit dem ich nicht zurecht kam, eingebildeten oder jähzornigen, gewaltbereiten und sexbesessenen Männern, bis hin zu einer ärmlichen, depressiven Schwarzen, die scheinbar keiner so recht leiden konnte, war alles dabei, was Abneigung in mir hervorgerufen hat.


    Geschimpft ist mir hier auch wieder zu viel geworden. Kann sein, dass ich in der Hinsicht empfindlich(er) bin, weil mir das bei Ein plötzlicher Todesfall schon so negativ aufgefallen ist, trotzdem habe ich das Gefühl, dass es zu häufig vorgekommen ist, als dass ich es nicht erwähnen müsste.
    Teilweise war mir die Handlung auch einfach zu langatmig. Ich bin der Meinung, dass das Ganze ein bisschen mehr Spannung vertragen hätte.
    Und die Auflösung am Ende hat mich... stutzig gemacht!? Aus der Sicht des Täters hätte ich, um mich selbst vor einer Verhaftung zu schützen, gewisse Dinge eben anders gemacht, bzw. unterlassen. - Da war mir Einiges irgendwie unverständlich.


    Keine zu großen Erwartungen zu hegen ist meistens von Vorteil, und hier bei dieser Story ganz bestimmt. Denn dann kann man sich auf tolle Hauptprotagonisten und einige Rätselrate - Spekulierstunden freuen.


    4 Sterne!