Klappentext:
Als ein verstörtes Model von einem Schnee bedeckten Balkon in Mayfair in den Tod stürzt, wird zunächst davon ausgegangen, dass es Selbstmord begangen hat. Wie auch immer, ihr Bruder hat so seine Zweifel and zeiht den Privatermittler Cormoran Strike hinzu, damit der sich die Sache ansieht.
Strike ist ein Kriegsvertern - verwundet, sowohl körperlich, wie auch seelisch - und sein Leben ist in Unordnung. Der Fall wird für ihn zur finanziellen Rettungsleine, kommt aber mit persönlichen Kosten: je mehr er in die komplexe Welt des jungen Models eintaucht, desto dunkler wird es und desto näher kommt er an schreckliche Gefahren heran...
Ein ergreifender, eleganter Krimi, getaucht in die Atmosphäre London - von den stillen Straßen Mayfairs zu den Hinterstraßenkneipen des East Ends bis hin zu dem Gewirr von Soho - Der Ruf des Kuckucks ist ein bemerkenswertes Buch. DIes ist der gepriesene erse Krimnalroman von J.K. Rowling, die unter dem Pseudonym Raobert Galbraith Cormoran Strike einführt.
Eigene Beurteilung (s. auch amazon.de):
Der hier präsentierte Kriminalfall ist solide und interessant, wenn auch nicht übertrieben originell und erfahrene Krimileserinnen und –leser mögen bereits zu Beginn des letzten Drittels eine Idee bekommen, wie die Geschichte ausgehen könnte. Aber das ist nicht weiter schlimm. Dieses Whodunnit dient nämlich auch dazu, eine bestimmte Sicht auf London zu präsentieren und Cormoran, Robin, Matthew und einige andere Charaktere vorzustellen und zueinander in Beziehung zu setzen, die im weiteren Verlauf der Krimireihe eine grundlegende Rolle spielen werden und dies gelingt in diesem Roman ganz hervorragend, ohne die Ermittlungshandlung allzu sehr aufzuhalten. Ein Kunstgriff, der auch vielen etablierten Autoren nicht unbedingt immer gelingt – und J.K. Rowling, die sich hier mit einem Pseudonym in ein neues Genre wagte ist sicherlich eine etablierte Autorin, auch wenn sie es für den Anfang dieser Reihe eigentlich erst einmal nicht für die Öffentlichkeit sein wollte.
Auch sprachlich ist dieser Roman mit seiner Mischung aus lakonischem series-noir-Passagen und stellenweise beinahe viktorianischen Beschreibungen eine Freude für jeden, der an sprachlichen Spielereien, die nicht überhand nehmen seinen Spaß hat. Thrillerfreundinnen und –freunde, die Action und Spannung erwarten, werden von diesem eher ruhigen Roman etwas enttäuscht sein, aber die Charaktere und die Erzählung steht eher in der klassischen Whodunnit-Tradition als in der modernen wieviele-Special-Effects-und-Verfolgungsszenen-kann-ich-einflechten-Tradition. Ein sehr runder und befriedigender Kriminalroman, der Kritiker und Filmrechtkäufer bereits begeistert hat, bevor der wahre Name der Autorin enthüllt wurde – interessanterweise in einer Art und Weise, die im Roman in einer kleinen Nebenhandlung eine Spieglung findet. Sehr lesenswert.