Osman Engin: Kanaken-Gandhi

  • Osman Engin ist ein unbescholtener Bürger um die fünfzig. Er lebt seit 30 Jahren in der Bundesrepublik, hat fünf Kinder und arbeitet als Schlosser. Er führt ein ganz normales Leben. Bis plötzlich ein Brief von der Ausländerbehörde alles ändert: Osman muß innerhalb einer Woche Deutschland verlassen, da sein Asylantrag abgelehnt worden sei. Das kann ja wohl nicht wahr sein - niemals hat Osman einen Asylantrag gestellt, vielmehr sollte er demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten! Verwandte, Freunde, Nachbarn, eine Gruppe von Punks und die Vorsitzende des Ostfriesischen Bauernverbandes, Frau Tanja - keiner kann es fassen ...


    Eigener Leseeindruck


    An seinem 50. Geburtstag wird der Protagonist dieses satirischen Romans zuerst einmal von Rowdies in der Straßenbahn ausgeraubt und im Fahren hinausgeworfen, dann auch noch zum Chef zitiert, aber nicht wie erhofft wegen einer Gehaltserhöhung, sondern wegen seiner Kündigung aufgrund seiner bereits nach Ablauf von sieben Tagen bevorstehenden Abschiebung aus Deutschland. Seine Sachbearbeiterin auf der Ausländerbehörde bleibt stur: Der Computer lügt nicht.


    Abends erwartet Osman in seiner Wohnung bereits eine Massenansammlung von ca. 65 Personen, die seine Frau für eine geplante Demonstration gegen ihre Abschiebung zusammegetrommelt hat.


    Familie Engin, allen voran das Familienoberhaupt Osman, lässt sich einiges einfallen, um diesem Damoklesschwert zu entrinnen.


    Bewertung/Buchempfehlung


    Der erste Band aus der Osman-Reihe liest sich ausgesprochen leicht. Der existentiellen Bedrohung wird mit meinem unverdrossen optimistisch-satirischen Pointenreichtum und erfrischender Situationskomik getrotzt. Fünf von fünf Sternen.