Sarah Miller: Volltreffer / Inside the Mind of Gideon Rayburn

  • Die Autorin:
    Sarah Miller, geboren in Massachusetts, arbeitete als Journalistin für Magazine wie "Men's Health" und "Glamour". Sie lebt in Los Angeles, wo sie an ihrem zweiten Roman arbeitet. (amazon.de)


    Klappentext:
    Was denken Jungs? Gideon Rayburn steht exemplarisch für alle hormongesteuerten Jungs seiner Generation. Auf seiner Schule ist er zunächst ein Außenseiter, doch das ändert sich bald: Eine Wette zwingt ihn, endlich seine Unschuld zu verlieren, und treibt ihn in die wunderbare Welt der Mädchen, wo er doch noch seinen Volltreffer landet.
    Erzählt aus der Perspektive eines Mädchens, das weiß, was sich in Gideons Kopf abspielt.


    Inhalt:
    Wie wäre das, wenn du wüsstest, was der Typ, in den du verliebt bist, denkt? Also, es nicht nur zu wissen, sondern tatsächlich irgendwie IN seinem Kopf zu sein, mental. Alles zu wissen, was er denkt und fühlt? Genau das passiert der Erzählerin dieses Romans, die ihren Namen bis zum Schluss geheimhält. Plötzlich ist sie in der Gedankenwelt von Gideon Rayburn gefangen und das ist… gewöhnungsbedürftig.
    Gideons Eltern könnten sich seinen Besuch dieser superteuren Privatschule niemals leisten, aber durch einen Zufall und gute Beziehungen hat Gideons Vater es dann geschafft, seinen Sohn hier unterzubringen. Er ist unglaublich stolz, während Gideon der Anfang hier ziemlich schwerfällt. Zwischen all den reichen Schülerinnen und Schülern, die in ganz anderen Welten als er leben, fühlt er sich zuerst nicht wirklich wohl. Dass man ihn in ein Zimmer mit den beiden beliebtesten Jungen der Schule steckt, erweist sich für ihn aber als Chance. Denn auch wenn Cullen und Nicholas Gideon eigentlich eher als Projekt denn als Freund betrachten, sind sie nett zu ihm und durch sie lernt er viele interessante Leute kennen – vor allem natürlich Mädchen.
    Gideon ist noch vollkommen unerfahren und das amüsiert Cullen und Nicholas nicht nur, sie schließen eine Wette ab, bis wann Gideon es schaffen könnte, seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Als er von der Idee Wind bekommt, ist Gideon erst entsetzt, doch mit der Zeit gefällt ihm das Spiel mehr und mehr. Das Mädchen, das er ‘rumkriegen soll, scheint auch nett zu sein (hübsch ist es natürlich ohnehin) und so steht einem Erreichen seines Ziels eigentlich nichts im Wege. Eigentlich. Denn ganz so cool, wie Gideon gern wäre, ist er nicht. Und wenn Gefühle im Spiel sind, kann das in Kombination mit einer Wette, zu vielen Hormonen und dem ein oder anderen Glas zu viel schnell eine Situation entstehen, die Gideon nicht mehr einfach so kontrollieren kann…


    Meine Meinung:
    Um ehrlich zu sein – lesbar, aber kein besonderes Highlight. Es wäre glaube ich insgesamt vom Konzept her auch sinnvoll gewesen, wenn das Buch von einem männlichen Autor geschrieben worden wäre. Der Buchrücken zitiert Frauenmagazine und weibliche Autorinnen, die sagen, wie toll es ist, zu erfahren, wie Jungs ticken, aber ehrlich… und das erfahren wir von einer weiblichen Autorin und einer weiblichen Ich-Erzählerin? Irgendwie ist da ein Knick in der Logik.
    Dieses Buch ist eine Alternative dazu, sich an einem heißen Sommernachmittag oder einem kalten Winternachmittag mit High-School-Filmen oder DVDs mit irgendwelchen Teenie-Serien die Zeit zu vertreiben. Es bietet seichte Unterhaltung, ist zwischendurch auch mal ganz lustig und bietet alles, was wir von diesem Genre erwarten: die coolen, reichen Sunnyboys, die alle Mädchen haben können (und haben), die superhübschen aber fiesen und etwas dümmlichen Mädchen, die etwas weniger hübschen aber unglaublich klugen und witzigen Mädchen und dann noch Gideon, den unheimlich süßen Typen, der im Verlauf des Romans zum Mädchenschwarm wird und am Ende – na, wählt er wohl die superhübsche und oberflächliche Zicke oder den süßen und klugen Kumpeltyp von Mädchen? Genau.
    Aus der Tatsache, dass die Ich-Erzählerin in Gideons Gedanken ist, hätte man mehr machen können, und es ist auch nicht recht glaubwürdig, dass sie ja die ganze Zeit weiß, wie Gideon über sie denkt, und gleichzeitig so handelt, wie sie es tut. Dieser logische Bruch war der einzige Grund, aus dem ich bis zum Schluss dachte: “Vielleicht ist sie doch nicht die Ich-Erzählerin, denn es wäre ja unlogisch, dass sie dann…” Nun ja. Es ist einfach unlogisch.
    Ich vertraue häufig beim Buchkauf positiven Aussagen des “Guardian”. Deswegen habe ich mich gefreut, dass auf dem Buchrücken ein Zitat aus der Zeitung war, das besagt, es gäbe in diesem Roman einen “unusual twist”. Seit ich das Buch zugeklappt habe, überlege ich, was damit gemeint sein könnte. Ich fand es von Anfang bis Ende wirklich sehr (!) durchschaubar.
    Ich habe für dieses Buch 50 pence bezahlt, die es auch wert war. Meine Ausgabe hätte sonst 6,99 Pfund gekostet und das wäre schon ein bisschen viel gewesen für das, was man geboten bekommt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Schön, dass es eine Rezension zu diesem Buch jetzt gibt. :thumleft:
    Ich habe die Geschichte als eine nette kurzweilige Unterhaltung in Erinnerung: amüsant, lebhaft und witzig.

    bietet alles, was wir von diesem Genre erwarten: die coolen, reichen Sunnyboys, die alle Mädchen haben können (und haben), die superhübschen aber fiesen und etwas dümmlichen Mädchen, die etwas weniger hübschen aber unglaublich klugen und witzigen Mädchen und dann noch Gideon, den unheimlich süßen Typen, der im Verlauf des Romans zum Mädchenschwarm wird und am Ende – na, wählt er wohl die superhübsche und oberflächliche Zicke oder den süßen und klugen Kumpeltyp von Mädchen? Genau.

    das hast du sehr treffend zusammen gefasst.
    Gerade aus diesem Grund mochte ich damals das Buch. (sind aber auch schon sechs Jahre her). :wink:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Man wird eben älter... :loool:

    stimmt :wink:

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