Mike Gayle: His 'n' Hers

  • Der Autor:
    Mike Gayle (1970 in Birmingham geboren) ist Schriftsteller und als Journalist in verschiedenen Zeitschriften als Freier Mitarbeiter tätig, unter anderem für FHM und Sunday Times Style.
    Bevor er sein erstes Buch publizierte, arbeitete er unter anderem als Ratgeberjournalist für Just Seventeen und Bliss. (Wikipedia.de)


    Klappentext:
    From their first meeting at the student union over a decade ago, Jim and Alison successfully navigated their way through first dates, meeting parents, moving in together and more! Then they split up and divided their worldly goods (including a sofa, a cat and their flat) into his 'n' hers. Now, three years on and with new lives and new loves, they couldn't be happier. Until a chance encounter throws them back together, and causes them to embark on a journey through their past to ask themselves the big question: where did it all go wrong, and is it too late to put it all right?


    Inhalt:
    Seit Jahren haben Alison und Jim nicht mehr miteinander gesprochen und dies sogar für eine gute Idee gehalten. Die beiden lernen sich in der Universität in Birmingham kennen, verstehen sich erst gar nicht gut, aber dann – es ist eine dieser “Boy meets Girl”-Geschichten. Alison und Jim verlieben sich ineinander, sind ein glückliches Paar, gehen durch die Höhen und Tiefen ihres Studiums zusammen. Erste gemeinsame Wohnung, erster gemeinsamer Urlaub, erster Job. Und das Gefühl, dass nichts auf der Welt diese große Liebe erschüttern kann. Die beiden heiraten kurz entschlossen, das Leben scheint perfekt. Niemand kennt Alison so gut wie Jim, niemand versteht Jim so gut wie Alison. Während alle ihre Freunde noch Singles sind, scheint es immer klarer, dass die beiden zusammengehören; es passt einfach. Jim kann sein Glück kaum fassen, dass er Alisons Herz gewinnen konnte, und Alison hat das Gefühl, dass sie trotz all der Eigenheiten, die Jim und sie unterscheiden, den Menschen gefunden hat, der zu ihr passt.
    Und dann ist plötzlich alles aus. Die beiden sind erst Ende zwanzig, als ihre Ehe zerbricht. Es funktioniert einfach nicht mehr und so gehen sie getrennte Wege. Sie beginnen beide ein neues Leben.
    Doch ein Ereignis, das beide hart trifft – der Tod ihrer einst gemeinsamen Katze Disco – führt die beiden wieder zusammen. Ausgerechnet beim Tierarzt, der ihnen die traurige Mitteilung macht, dass ihr Haustier gestorben ist, stehen Jim und Alison nun wieder zusammen. Und plötzlich haben beide das Gefühl, dass sie vielleicht versuchen sollten herauszufinden, warum es damals nicht mit ihnen geklappt hat…


    Meine Meinung:
    In “His’n'Hers”, das Gayle Jim und Alison mehr oder weniger abwechselnd erzählen lässt, gibt es keine einzige unerwartete Wendung, das Romanende kann man sich schon denken, noch bevor man das Buch zum ersten Mal aufgeschlagen hat, die Figuren – und damit meine ich nicht nur die Protagonisten – sind ganz gewöhnliche junge Erwachsene, “boy and girl next door”. Hollywood könnte aus dem Stoff einen Film drehen, der in den Neunzigern typischerweise mit Tom Hanks und Meg Ryan besetzt worden wäre.
    Und trotzdem habe ich diesen Roman ziemlich in einem Rutsch gelesen. Was also hat er?
    Ich glaube, es ist vor allem das Gefühl, dass man sich mit Alison und Jim wirklich identifizieren kann. Jeder, der schon mal eine ähnliche Geschichte erlebt hat (und die Trennung von einer großen Liebe, von der man nie gedacht hätte, dass sie mal enden würde, kennen doch wahrscheinlich die allermeisten von uns), weiß, wie sich das anfühlt, und die große Frage, ab wann alles schiefging und warum letzten Endes nichts mehr zu retten war, ist eine, die jeden nach einem Beziehungsende umtreibt. Wenn man also Jims und Alisons Geschichte liest, ist man immer auf der Suche. So viele Situationen, die sie erleben, scheinen einfach nur schön zu sein, aber wenn Gayle beschreibt, wie der Alltag einsetzt und die beiden sich immer mehr verlieren und streiten, merkt man unweigerlich, dass es dem Ende zugeht. Ich habe es als schön empfunden, wie der Autor die Geschichte – auch die der Trennung – erzählt, gerade weil es Gayle gelingt, Stimmungen richtig einzufangen. Wenn Alison und Jim glücklich sind, ist die Erzählung lustig, ich musste oft wirklich lachen, aber als es zum Thema Trennung kommt, wird der Ton nicht albern oder flapsig, sondern man kann wirklich mit den beiden mitleiden, und das fand ich wirklich schön. Ich mag es nicht, wenn es in einem Roman zu kitschig wird oder wenn hier zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wird, aber Gayle gelingt diese Gratwanderung.
    “His ‘n’ Hers” ist sicherlich kein tiefgründiger Roman, der einen zu völlig neuen Erkenntnissen führen kann, aber die Geschichte hat mir trotz allem gut gefallen und als Roman für einen heißen Sommernachmittag im Garten ist dieses Buch auf jeden Fall mehr als gut geeignet.
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    Meinen Recherchen nach ist der Roman auf Deutsch nicht erschienen...