Anthony Bourdain - Geständnisse eines Küchenchefs

  • Geständnisse eines Küchenchefs - Was Sie über Restaurants nie wissen wollten


    zum Inhalt:
    "Ich möchte auch dann noch Küchenchef sein, wenn das Ding hier erschienen ist" sagt der gebürtige Franzose Anthony Bourdain in seinem Vorwort. Die Angst mag angesichts seiner Geschichten, Anekdoten und schauerlich-schöner Erlebnisse zunächst gerechtfertigt sein, denn der Küchenchef hat kein Blatt vor den Mund genommen, aber seine Schläge bleiben immer oberhalb der Gürtellinie. Er kritisiert schon mal die Branche, in der er sich -- ganz nach alter Tellerwäschermanier -- von unten nach oben gearbeitet hat, aber zwischen den Zeilen erkennt man die überzeugende Liebe zu seinem Beruf. "Essen war für mich immer ein Abenteuer", gesteht er, und man glaubt es ihm sofort. Die Geständnisse vermitteln Atmosphärisches und gestatten höchst unterhaltsame Einblicke in für jeden Gast sonst unerreichbare Gefilde. Durchaus zu beherzigende Tipps gibt es auch zwischendurch: warum man Montags keinen Fisch essen, zum Sonntags-Brunch keine Meeresfrüchte-frittata bestellen oder nicht unbedingt in jedem Restaurant Muscheln verspeisen sollte. Da läuft einem stellenweise das Wasser im Mund zusammen, wenn es um die Köstlichkeiten internationaler Küchen geht, aber schon im nächsten Moment mag man lieber nichts mehr herunterschlucken, wenn "Discount-Sushi" oder "Spezial-Gerichte" auf der Montagskarte durchleuchtet werden. Lieber nicht.



    Ich fand das Buch sehr interessant, besonders das oben schon angesprochene Kapitel mit praktischen "Überlebenstips" für Restaurantsbesucher. Die anderen Kapitel sind zum Teil ziemlich ins Detail gehend, vermitteln aber einen sehr farbigen Eindruck davon, was hinter den Küchentüren wirklich so abläuft... :cheese:

  • Was da in der Küche abläuft, war ja schon ziemlich eklig. ich hoffe nur dass das in deutschen Lokalen besser läuft.
    Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass in den Küchen ausschliesslich aufdringliche Schwule und Drogenabhängige arbeiten - das scheint mir doch etwas übertrieben. Der Autor hätte auch gut daran getan, ein paar küchenspezifische Fachausdrücke zu erklären,anstatt damit bloss um sich zu werfen. Aber unterhaltsam ist's schon. Ich mag nur keinen Schwertfisch mehr essen ;-)

  • Ich fand das Buch auch amüsant, bißchen sehr amerikanisch in seiner saloppen Sprache manchmal, aber interessant.


    Sehr enttäuscht dagegen war ich vom Nachfolger "Ein Küchenchef reist um die Welt". Bourdain wird von einem Tv-Sender bezahlt um die Welt zu reisen, auf der Suche nach dem vollkommenen Genuss. Nicht nur, dass er dauernd über die Fernsehleute lästert, widerliche Dinge verspeist (lebende Kobraherzen), er gibt auch fast nur Platitüden über die besuchten Länder ab (Wodkasaufen bis zum Umfallen in Russland usw.) oder erzählt Insiderstories aus der Kochszenen, die mir überhaupt nichts gesagt haben. :thumbdown:


    Katia

  • Ich kann mich den positiven Meinungen üer das Buch nicht anschließen - ich fand es furchtbar - das gleich mal vorweg.
    Was Sie über Restaurants nie wissen wollten" lautet der Untertitel. Dabei ist gar nicht so sehr der Inhalt das Desaster an dem Buch. Vielmehr ist Bourdains Schreibstil so entsetzlich, dass ich nur vereinzelte Kapitel lesen konnte und die anderen nur kurz überflogen habe. Ich hatte mir kein literarisch anspruchsvolles Werk erwartet, aber DAS auch nicht! Bourdain schreibt immer wieder richtig derb, wirkt wie ein Prolet und war mir von Beginn an als Mensch unsympathisch. Warum? Hier ein Beispiel: als er als Tellerwäscher in einem Lokal gearbeitet hat, hat der Chefkoch von einem Gast ein unmoralisches Angebot für einen Quickie bei den Mülltonnen bekommen - und angenommen. Und von da an wußte er, er will Chefkoch werden. Na toll. :roll:
    Die interessanten Kapitel hielten sich sehr in Grenzen. Ich werde das Buch mit Sicherheit nicht mehr anrühren und kann es keineswegs weiterempfehlen.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Den Schreibstil fand ich gar nicht so schlimm. Schlimmer fand ich die Vorstellung, dass es tatsächlich so in Küchen ablaufen könnte - die Beschreibung ist ja so abstrus, dass sie vermutlich der Wahrheit entspricht...

  • Ich habe das Buch bis zum 4. Kapitel gelesen und habe heute beschlossen, es wieder in die Bücherei zu bringen (habe Gott sei Dank kein Geld dafür ausgegeben!) Der Autor ist dermaßen unsympathisch und arrogant, daß es nicht zum Aushalten ist. [-(


    Ich arbeite stundenweise in der Gastronomie und kann auf alle Fälle sagen, daß es so nicht zugeht.


    Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Azrael an. Der Untertitel ist aber gut gewählt, das will ich wirklich nicht wissen!

    Bücher sind Gärten, die man in der Tasche trägt. (Arabisch)


    :study: Minette Walters: Im Eishaus


    :study: Martina Kaiser: Der Jahreskreis

  • Ich fand das Buch sehr spannend, weil es zeigt, wie viel Sreß in den Küchen herrscht; davon bekommt man als Gast meistens nichts mit. Der Stil ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, das kann an der Übersetzung liegen - außerdem ist ein Koch nicht automatisch ein guter Schriftsteller.

  • HINTER DIE KULISSEN SCHAUEND ODER 'WOLLEN SIE WIRKLICH CHEFKOCH WERDEN?'


    Klappentext: Monags keine Meeresfrüchte! Das ist noch eine der harmloseren Gefahren, auf die Anthony Bourdain in seinen gnadenlosen, abgründig witzigen Memoiren hinweist. Von der Strandkneipe bis zum Nobelrestaurant hat er alles durchlebt, was diese wahrhaft heiße Szene zu bieten hat. Ein unvergesslicher Blick hinter die Küchentür und eine abenteuerliche Reise in die dunklen Gefilde der kulinarischen Welt.


    Fazit: Als mir das Buch auf einen Mängelexemplartisch in die Augen fiel, dachte ich, ein interessantes Werk, welches die Türen zwischen Gästbereich und Angestellten der Gastronimie öffenen wird.


    Aber leider kann Anthony Bourdain mit seinen Geschichten erzählenden Schreibart nicht wirklcih das bieten, was ich erhofft haben: Seine Autobiolgrafie -wenn dies eine sein soll- ist kurzweilig, langarmtig und schlecht mit 'Eckdaten' wie lückenloser dagelegter Lebenslauf mit beruflichen Werdegang bespickt. Es sind viel Situationen detailiert und emotional geschildert würden, trotzdem fehlt diesen Sachbuch der literarisch dick gestonne 'rote Faden' eines Leben, welches der Kulinaria zugeschieben ist. Obwohl das informelle Gerede doch das ein oder andere Geheimnis der New Yorker Küchenjungs und -mädels geluftet hat.


    "Geständnisse eines Küchenchefs" mit knapp 350 Seiten voller Tatendrang, Lehrjahre, Erfanhrungen sammeln und Selbstverwirklichugen in der letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert an der Nordwestküste US-Amerikas hat mich nicht überzeugen können, für allen da es viel Fachbegriffe ohne Erklärungen gibt und ich selbst am eigenem Leib die (deutsche) Gastronomie spüren dürft bzw. Einblicke hinter die 'Zutritt verboten'-Schilder versehenen Türen erhalten haben -oder 'was Sie über Restaurants nie wissen wollten'-...2,25 Sterne

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Anthony Bourdain: Geständnisse eines Küchenchefs“ zu „Anthony Bourdain - Geständnisse eines Küchenchefs“ geändert.