Robert Polzar - Zuhause bei Hitlers

  • Amazon.de Kurzbeschreibung:


    Hitler und Paul, der Pole, gründen gemeinsam eine WG in einer Wohnung mit einem sehr großen Zimmer, durch das sie quer eine Mauer ziehen.
    Nacheinander folgen eine österreichische, eine französische, eine russische, eine englische und weitere Parteien im Haus. Was dann passiert, braucht sich hinter den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs nicht zu verstecken...
    Robert Polzar erzählt die äußerst unterhaltsame Geschichte einer WG rund um den schrulligen Hitler. Die Analogie der Ereignisse zum Zweiten Weltkrieg ist natürlich rein zufällig.
    Wie auch schon in seinem ersten Buch Wir sollten dringend weniger zusammen unternehmen strapaziert der Autor die Lachmuskeln des Lesers auf seine ganz eigene Art.


    Eigene Inhaltsangabe:


    Paul – genannt Pole – ist auf der Suche nach einer Wohnung. Doch da ist er nicht der Einzige. Und so trifft er auf Hitler, und gründet mit ihm gemeinsam eine WG. Komplettiert wird diese durch Eva, Hitlers Freundin, dem Maréchal, einem Österreicher, und Kackspuren-Man.
    Anfangs fühlt man sich wohl in diesem Haus, wenn man von Hitlers seltsamen Hobbys einmal absieht, doch bald bricht ein Krieg mit ‘arry, dem Besitzer des Restaurants im Erdgeschoss aus, bei dem selbst vor dem Einsatz von toten Ratten nicht zurückgeschreckt wird …


    Eigene Meinung:


    “Zuhause Bei Hitlers” ist ein Buch, das vor allem durch einen überzeugenden Klappentext zum Kaufen anregt.
    Der tatsächliche Inhalt ist allerdings eher eine Ernüchterung, da Robert Polzar auf ziemlich abgefahrenen, teilweise richtig üblen Humor setzt und das Ganze mit einer gewaltigen Portion extremer Fiktion würzt, denn nicht nur seine Charaktere sind größtenteils unglaubwürdig (so ist zum Beispiel Hitler nahezu komplett mit Haaren bedeckt), auch die Handlung an sich ist extrem skurril.


    Allerdings möchte ich dieses Vorgehen nicht direkt verurteilen, es ist nur ein sehr spezieller Humor, der hier bedient wird. Man sollte sich also nach Möglichkeit zunächst ein Bild davon machen, bevor man zugreift.


    Ein Pluspunkt ist die permanente – recht lockere – Anlehnung an die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, die man immer wieder entdeckt. Teilweise passiert dieser Vergleich ziemlich subtil, an anderen Stellen jedoch auch sehr direkt.
    Das Ganze wird ebenfalls unter Zuhilfenahme einer äußerst ausschweifenden Fantasie erzählt, sodass man schon genau aufpassen muss, um immer zu erkennen, was gemeint ist.


    Die eigentliche Story plätschert vor sich hin und hat kaum nennenswerte Highlights zu bieten.
    Obwohl dafür durchaus Potenzial vorhanden ist, lässt es Polzar ruhig angehen und setzt ganz auf seinen Humor und seine – zugegeben durchaus vorhandenen – Ambitionen, mit der deutschen Sprache zu jonglieren.


    Fazit:


    Letztendlich bietet “Zuhause Bei Hitlers” einige wenige kleine Höhepunkte, diese reichen aber nicht aus, um dieses Buch wirklich gut zu machen.
    Gepaart mit dem strangen Humor kann und will ich es nicht bedenkenlos empfehlen, aber eben auch nicht gleich verteufeln, denn was Robert Polzar geschrieben hat, zeugt definitiv von Kreativität.
    Ich komme daher zu einer Endwertung von mittelmäßigen zwei Sternen.


    (Diese Rezension wurde von mir selbst für das Webzine NecroWeb.de verfasst.)

    “Ich hoffe mein Schaden hat kein Gehirn genommen.” – Homer Simpson