Klappentext:
1870 ereignete sich in Rom ein politisches Erdbeben: Der seit dem 8. Jahrhundert bestehende Kirchenstaat existierte nicht mehr und italienische Soldaten trieben dem Vatikan mit Gewalt die letzten politischen Ambitionen aus. Der Papst hat keine Truppen mehr und keinerlei politische Machtmittel. Und doch verzeichnet das 20. Jahrhundert den beispiellosen Aufstieg des Papsttums. Ludwig Ring-Eifel zeichnet die atemberaubende Geschichte dieses Aufstiegs auf. Er verschweigt die Affären und Abgründe päpstlicher Politik und Geheimdiplomatie nicht, aber er enthüllt auch kenntnisreich den singulären politischen Beitrag der Päpste: Johannes XXIII., der tausenden von Juden das Leben rettete und entscheidend bei der Lösung der Kubakrise half; Johannes Paul II., der die Weichen zum Fall des Eisernen Vorhangs stellte und zur internationalen Galionsfigur des Widerstandes gegen Bushs Irakkrieg wurde ...
Zum Autor:
Es gibt leider nicht viele Informationen zu dem Autor, dafür aber sehr hilfreiche. Ludwig Ring-Eifel studierte Philosophie, Theologie,
Religionswissenschaft und Altphilologie. 1987 begann er als Nachrichtenredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit dem Jahre 1990 berichtete er für kirchliche Medien und seit 1996 für die Katholische Nachrichten-Agentur aus dem Vatikan. Seit 2005 ist er Chefredakteur der KNA.
Inhalt und Bewertung:
Passend zum neuen Pabst, wollte ich mehr über die Institution Kirche erfahren. Dieses Buch klärt sehr viele Fragen, die man sich schon immer zum Thema Kirche und Vatikan gestellt hat. Leider gleicht dies eher einem wissenschaftlichen Aufsatz, was durch die zahlreicn Fundstellen im hinteren Teil des Buchs untermauert wird. Oft hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch auch etwas subjektiv gestaltet wurde und viele schreckliche Erreignisse, die durch die Kirche vollzogen wurden, relativiert oder garnicht mehr erwähnt wurden. Wer Hexenverbrennungen oder ähnliches sucht, der wird in diesem Buch nichts dazu finden. Trotzdem muss ich sagen, dass viele Dinge der Neuzeit wirklich gut erklärt werden und ein ganz anderes Licht auf diese jahrtausende alte Institution werfen. Leider jedoch sehr subjektiv, was dann doch irgendwo stört. Insgesamt kann ich dafür dann nicht mehr als vergeben.