Michel Faber - Die Weltenwanderin/Under the Skin

  • Kurzbeschreibung
    Junge Frau sucht gut gebaute männliche Anhalter
    Tag für Tag fährt Isserley, eine junge Frau mit Brille und enormen Brüsten, in ihrem Toyota Corolla durch das schottische Hochland, stets auf der Suche nach Anhaltern. Männer müssen es sein, am besten gut gebaute Exemplare. Die meisten lassen sich nicht lange bitten und steigen gern zu Isserley in den Wagen. Sie können nicht ahnen, dass sie nie wieder in ihr altes Leben zurückkehren werden. Was wie ein Thriller beginnt, entwickelt sich zu einer Geschichte voller überraschender Wendungen. Nur so viel sei verraten: Isserley ist keineswegs auf Sex aus, auch wenn ihre Motive durchaus mit menschlichem Fleisch zu tun haben.


    Meine Meinung
    Ich weiß nicht so ganz, was ich von dem Buch halten soll und auch die Zuordnung zu einem Genre ist schwierig. Ist es ein Drama, eine Satire, ein Horror- oder gar Science-Fiction-Roman? Bei Amazon wird es unter "Gegenwartsliteratur" geführt und somit stecke ich es mal in die normale Roman-Kategorie.


    Das Buch beginnt recht langweilig. Man lernt Isserley etwas kennen und begleitet sie auf ihren täglichen Touren. Doch wieso, weshalb, warum und für was sie das macht und wer sie überhaupt genau ist, bleibt lange unklar. Ich konnte mir allerdings schon von Anfang an denken, auf was es ungefähr hinaus läuft. Der Schreibstil von Michel Faber hat mir dabei allerdings recht gut gefallen, ich kam gut weiter, auch wenn nicht viel passiert ist. Das ganze ändert sich, als Isserley Besuch aus der Heimat bekommt. Endlich erfährt man mehr über Isserley und was auf ihrem Bauernhof abläuft. Auch lernt man die anderen Bewohner des Hofes kennen. Die Geschichte nimmt etwas Fahrt auf und man denkt mehr und mehr über alles nach.


    Vor allem in diesem Teil, hat mich die Geschichte sehr an ein anderes Buch aus dem Horrorgenre erinnert, das ich bereits gelesen habe. Ich setze den Titel mal in einen Spoiler, falls es jemand wissen möchte. Allerdings muss ich vorwarnen, das damit fast die gesamte Geschichte dieses Buches verraten wird :!:


    Fazit
    Ich weiß nicht, wem ich das Buch empfehlen sollte. Horror-Liebhabern ist es sicherlich zu seicht, Romanlesern aber vielleicht auch zu brutal (wobei das auf 2-3 Stellen im Buch begrenzt ist). Hinzu kommt die Auflösung, die sicherlich nicht jedem gefällt :-k Ich fand das Buch jedenfalls nicht gut und nicht schlecht und vergebe daher :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen. Nachdenklich wird es sicherlich auch den ein oder anderen stimmen.

  • Mir ging es sehr ähnlich wie Dir mit dem Buch - ich habe gerade mal nach meiner alten Rezi gekramt:


    Was für ein merkwürdiges Buch ...


    Die Hauptfigur ist Isserley, eine junge Frau, die Tag für Tag mit dem Auto quer durch Schottland fährt, auf der Suche nach muskulösen, kräftigen Anhaltern. Frauen und mickrige oder übergewichtige Exemplare lässt sie links liegen.


    Ist es eine sexuelle Obsession? Ist sie eine Fetischistin? Gar eine Mörderin? Was hat es mit den Operationen auf sich, die sie hinter sich zu haben scheint, woher stammen ihre Narben?


    Was sich zunächst wie ein harmloser Thrilleranfang, als Ruhe vor dem Sturm liest, entwickelt sich in eine anfangs gänzlich unerwartete Richtung, wird zu einer Art Dystopie über eine


    Michel Faber hat einen ganz eigenen Schreibstil, direkt, drastisch, bisweilen auch ziemlich eklig. Er streut Phantasiewörter ein, mit denen ich zunächst überhaupt nichts anfangen konnte, die mich sogar im so realistisch scheinenden Kontext geärgert haben, bis später klar wurde, was ein "Wotzel" oder ein "Icpathua" darstellen soll.


    Fast unerträglich langsam enthüllt sich das Bild dieser fremdartigen Welt, in der das Buch spielt. Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven, teilweise musste ich mich schon zwingen, am Ball zu bleiben, doch der Roman bietet auch viel Stoff zum Nachdenken, der sich auf Erscheinungen unserer Welt übertragen lässt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich lese es nun. Und mir geht es nicht viel anders als meinen Vorposterinnen. Ein merkwürdiges Buch :-k . Es kommt ganz sicher zu langsam zu Sache, ich habe inzwischen die Hälfte gelesen, und die Spannung kommt erst jetzt so ein wenig auf. Lange Zeit wird der Leser einfach im Dunkel gelassen, so dass man gar nicht ahnt in welche Richtung die Geschichte sich überhaupt entwickelt. Inzwischen ist es so weit, dass es etwas von der Horror-Stimmung aufkommt, aber ich weiß immer noch nicht ob es mir gefällt. Der Erzählstil gefällt mir nicht besonders. Der Inhalt gefällt mir etwas mehr, aber auch nicht so überzeugend.
    Bis jetzt ist es zu seicht für mich. Mal schauen, wie sich die zweite Hälfte des Roman macht. Bin gespannt :)

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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