Tanja Kinkel - Verführung

Cover zum Buch Verführung

Titel: Verführung

4,2 von 5 Sternen bei 9 Bewertungen

84,4% Zufriedenheit

Verlag: Knaur TB

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 480

ISBN: 9783426512876

Termin: Juli 2013

Aktion

  • Klappentext

    Als kleines Mädchen erlebt Angiola Calori eine Sängerin auf der Bühne und will fortan nur eines: selbst dort stehen
    und singen. Doch die große Musik wird damals nicht für Frauen geschrieben, sondern für Kastraten. Einer der größten
    wird ihr Lehrer und Geliebter. Um ihn begleiten zu können, schlüpft sie selbst in die Haut eines Kastraten. Noch als
    solcher verkleidet, begegnet sie 1744 Giacomo Casanova. Zwei begnadete Verführer prallen aufeinander.

    Meine Meinung

    Bevor ich das Buch las, kannte ich den Namen Casanovas, jedoch hatte ich mich nie weiter mit ihm beschäftigt, wusste
    nichts aus seinem Leben und von seinen Geliebten.
    Das Buch von Tanja Kinkel beschäftigt sich mit Angiola welche ihren Traum verwirklichen und Sänger/Sängerin werden
    möchte, doch die größten Stücke werden zu dieser Zeit nur für die Kastraten geschrieben. Auf ihrer abenteuerlichen
    Reise trifft sie Giacomo welchen sie bereits im Kindesalter im Theater zufällig getroffen hatte.
    Giacomo Casanova war einer der Söhne einer großen Sängerin Venedigs, doch seine Reise führte ihn an verschiedenste
    Orte. Unterwegs schlüpfte er in diverse Rollen, wie zum Beispiel die eins Abbate, Offiziers oder auch eines Spions. Mit
    seiner Schlagfertigkeit und einem unverwechselbarem Charme gelang es ihm Menschen und besonders die Frauen um die Finger
    zu wickeln. Frauen waren ihm gnadenlos verfallen, doch dann trifft er auf Angiola/Bellino, einer selbstbewussten,
    starken jungen Frau die nicht verführt werden will, sondern selbst verführen möchte...

    Fazit

    Ich lese wenige historische Romane, doch dieser hat mich wirklich überzeugen können. Tanja Kinkel hat Giacomo
    Casanova ein Gesicht verschafft ohne die reale Person außer Acht zu lassen. Die DarstellerInnen setzen sich miteinander
    auseinander und die Dialoge sind teils sehr tiefgreifend und berührend verfasst.
    Die Welt zur damaligen Zeit wurde für mich sehr realistisch und anschauend erläutert, in ihrer Schönheit wie auch in
    ihrer Grausamkeit. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Doch die große Musik wird damals nicht für Frauen geschrieben, sondern für Kastraten. Einer der größten
    wird ihr Lehrer und Geliebter.

    Das ist ein merkwürdiger Klappentext, bzw. ein falscher grammatischer Bezug? :scratch: Wie kann denn ein Kastrat ihr Liebhaber geworden sein?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das ist ein merkwürdiger Klappentext, bzw. ein falscher grammatischer Bezug? :scratch: Wie kann denn ein Kastrat ihr Liebhaber geworden sein?


    Nein, dass stimmt schon so. Kastraten sind meist sehr wohl zu dazu fähig Geschlechtsverkehr zu haben, sind aber natürlich zeugungsunfähig.

  • Kastraten sind meist sehr wohl zu dazu fähig Geschlechtsverkehr zu haben

    Man lernt nie aus. Ich dachte, dass mit den Hoden dann auch das Interesse an Frauen verlorengeht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • @ €nigma:
    Wenn es dich tröstet: Bevor ich das Buch unten gelesen hatte, war ich der gleichen Meinung. -- Es laufen ja eher wenige Kastraten durch unsere Straßen, so dass die Möglichkeit der praktischen Erfahrung ziemlich gering ist. :wink:

    Ohne Bücher auf der Welt wäre ich längst verzweifelt. (Arthur Schopenhauer)

  • Als wenn Männlichkeit nur von den Hoden abhängen würde. Tststststs, immer dieser Sexismus. 8)

    Man sagt mir (ganz ohne Hoden und ohne Interesse an Frauen) einige "männliche " Charaktereigenschaften nach :wink: , männliche Denkstrukturen können sicher auch ohne Hoden vorhanden sein. Aber da in den Hoden Testosteron gebildet wird, hätte ich in einem testosteronbezogen unterversorgten Kastraten zumindest keinen sexuell aktiven Mann vermutet.

    Bevor ich das Buch unten gelesen hatte, war ich der gleichen Meinung.

    Dieses Buch muss ich mir auch mal zur Brust nehmen, nachdem sich bei mir solche schockierenden Bildungslücken aufgetan haben. :shock:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • So, ich habe nun auch dieses sehr schöne Buch gelesen und darf mich an dieser Stelle mal wieder selbst aus amazon.de zitieren (wobei die Rezi dort noch nicht freigegeben ist):

    Wie schon bei "Spiel der Nachtigall" lässt die Autorin hier sich zwei Lebensgeschichten neben- und aneinander entwickeln, nämlich die von Giacomo Casanova und die der Sängerin Angiola Calori, die zunächst ihre Karriere als angebliche Kastratin beginnt, weil es in vielen Kirchenstaaten nicht erlaubt ist, dass Frauen in den Kirchen oder auf den Bühnen singen - einer der Gründe, warum das Gesangskastratentum so eine Beliebtheit erfahren hatte. Schnell eignet sie sich mit ihrem Lehrer große Fertigkeiten an und beginnt unter dem Namen Bellino Karriere zu machen - in einer fremden Familie, die sie anstelle ihres in Neapel verstorbenen Kastratensohns gleichen Namens aufnimmt. In dieser Rolle trifft sie auf Reisen Giacomo Casanova, der sie sofort für eine Frau hält, da er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen fühlt - was ihn aber nicht von Bellinos "Schwestern" fernhält. Zwischen Bellino/Agiola und Casanova entwickelt sich eine überaus wechselhafte Beziehung, die ihrer beider Leben stark beeinflussen soll.

    Wie gewohnt ist die Zeitdarstellung in diesem Roman von Tanja Kinkel vortrefflich und die Charaktere sind so glaubwürdig und interessant gezeichnet, dass man Schwierigkeiten hat, das Buch aus der Hand zu legen. Wie in Anne Rices "Cry to Heaven" werden das Wesen und die Hintergründe des Kastratentums von allen Seiten beleuchtet, aber auch sonst das Leben der armen und der reichen Menschen im Rokoko in Italien. Dabei lässt die Autorin den romantisierenden Leserinnen und Lesern nur wenig Illusionen und zeigt dabei gleichzeitig, dass Menschen, die fragwürdige Dinge aus Sachzwängen in sehr schwierigen Situationen tun trotzdem "Gute" Menschen sein können. Ein Buch, dem 200 Seiten mehr nichts ausgemacht hätten - sehr lesenswert und appetitanregend. Und bisher in meiner Leseerfahrung Frau Kinkels erotischstes Werk. :thumleft::thumleft:

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