Barbara Erskine - Königreich der Schatten/Kingdom of Shadows

  • Kurzbeschreibung:
    Jung, schön, kinderlos wird Clare Royland, Frau eines Londoner Bankiers, von furchtbaren Alpträumen gequält. Sie sieht sich dabei in die Rolle ihrer Ahnherrin Isobel von Five versetzt, die im 14. Jahrhundert auf Duncairn Castle lebte und dafür kämpfte, ihren Geliebten Robert Bruce zum König eines freien Schottlands zu krönen. Mit dem Verlust der Liebe und Kerkerschmach mußte sie dafür bezahlen. - Auch Clare sieht sich von Feinden umringt: ihr Mann will sie entmündigen lassen, und ein amerikanischer Ölkonzern versucht, ihr Duncairn Castle um jeden Preis streitig zu machen ...
    (Quelle: amazon.de)


    Die Autorin:
    Barbara Erskine (* 10. August 1944 in Nottingham; richtiger Name Barbara Hope-Lewis) ist eine englische Autorin, die heute in Wales und auf einem Landsitz in Essex, England, lebt. Sie studierte mittelalterliche Geschichte und schrieb bereits zahlreiche Romane, die schon in zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Viele ihrer Bücher wurden Bestseller. Einige ihrer Werke sind eine Mischung aus historischem Roman und Gegenwartsliteratur („Die Herrin von Hay“), obwohl sie auch für ihre unheimlichen und übernatürlichen Geschichten bekannt ist („Der Fluch von Belheddon Hall“) (Quelle: Wikipedia)

    Allgemeines:

    „Königreich der Schatten“ spielt auf 2 Zeitebenen (Gegenwart und Ende 13./Anfang 14. Jahrhundert) in England und Schottland, wobei sich die vergangenen Ereignisse in den Gedanken der Hauptfigur Clare abspielen.
    Die Handlung ist in diverse Abschnitte gegliedert, die von Prolog und Epilog eingerahmt sind. Nachgestellt sind eine kurze historische Anmerkung der Autorin, eine ebenso kurze historische Übersicht über die Zeit der Romanhandlung sowie eine Ahnentafel, die die Familien von Robert Bruce und Isobel of Fife umfasst.


    Inhalt:
    Clare Royland ist die Frau eines bisher erfolgreichen Bankiers, die eigentlich keine andere Aufgabe hat, als eben das zu sein und ihrem Mann, wenn möglich, einen Sohn zu schenken. Das ist aber bisher nicht gelungen, was die Beziehung belastet. Clare selbst hatte ein sehr enges Verhältnis zu ihrer schottischen Tante Margaret und zu Duncairn Castle, das Margaret ihr vererbt. Schon als Kind hatte Clare Albträume, in denen ihre Ahnherrin Isobel of Fife eine große Rolle spielt. Als unzufriedene Ehefrau und zur Therapie gegen ihre Klaustrophobie, findet sie Trost in Meditation. Sie versetzt sich in ihren Gedanken nach Duncairn und findet sich in Isobels Zeit bzw. deren Schicksal wieder. Aber dann beginnt Isobels Schicksal unglücklich zu werden und die Visionen sind Clare nicht mehr willkommen. Zum einen hat sie inzwischen selbst Angst, den Verstand zu verlieren und zum anderen sind ihre Tagträume willkommenes Fressen für ihren Mann Paul, der in Schwierigkeiten steckt und Clare entmündigen will, um an ihr Erbe zu kommen. So findet sich Clare plötzlich zwischen allen Fronten wieder: ihr Mann, der sie für verrückt erklärt, ihre Familie, die ihr nicht glaubt, ein Ölkonzern, der ihr Land haben will und die Umweltschützer von „Earthwatch“, die den Ölkonzern aufhalten wollen…


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch einst auf dem Flohmarkt mitgenommen, weil es als Club-Ausgabe in der Reihe „Schottische Legenden“ erschienen war. Außerdem hatte mir das, was ich bisher von Barbara Erskine gelesen hatte, gut gefallen. Dieses Buch habe ich allerdings nach 2/3 abgebrochen.
    Clare ist erst zu sehr auf ihre „Tagträume“ fixiert und dreht dann schier durch, als sich das Ganze ein bisschen verselbstständigt und Isobel ihr auch „erscheint“, wenn sie es nicht will. Hinzu kommt, dass alle Welt sofort glaubt, Clare will ihr Land zu verkaufen (was sie nie tun würde, weil sie nur dort glücklich war) und / oder sie für gestört hält und keiner sich die Mühe macht, mal hinter die Fassade zu schauen.
    Isobel of Fifes Schicksal wird auf ihre unglückliche Liebe zu Robert Bruce beschränkt, der historische Kontext spielt nur eine untergeordnete Rolle.
    Das ist mir zu viel Frauenroman mit Herz, Schmerz, Unverstand und Naivität und zu wenig schottische Geschichte. Kaum Robert Bruce (und wenn, dann als Liebhaber) und Wallace wird nur kurz erwähnt... das ist für "schottische Legenden" zu wenig. Somit kann ich nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben. Aber ich werde Barbara Erskine mit Sicherheit eine neue Chance mit einem anderen Buch geben.

    Fazit:

    Als romantischer Frauenroman sicher sehr unterhaltsam, aber der historische Anspruch kommt hier viel zu kurz. Schade.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Der Originaltitel lautet: Kingdom of Shadows

    Das habe ich vor mehr als 20 Jahren(?) gelesen und fand es damals ganz unterhaltsam. Einen tieferen Eindruck hat es auf mich aber auch nicht gemacht. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998