Klappentext:
Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihre größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern? (Quelle: Verlagswebsite)
Über den Autor:
Rainer Wekwerth ist Autor aus Leidenschaft. Oft liest man, ein Autor habe sein Hobby zum Beruf gemacht. Rainer Wekwerth dagegen bezeichnet das Schreiben als Sucht: Er kann gar nicht anders. Wekwerth ist Autor erfolgreicher und preisgekrönter Bücher, die er teilweise unter Pseudonym veröffentlicht. Bisher war er hauptsächlich in der Fantasy heimisch, nun erzählt er mit dem Labyrinth-Zyklus eine mitreißende Geschichte, die die Grenzen der Genres sprengt. Neben dem Schreiben coacht er Autoren und Schreibschüler, ist Ehemann und Vater einer Tochter. Rainer Wekwerth lebt mit seiner Familie im Stuttgarter Raum. (Quelle: Verlagswebsite)
Aufbau/Allgemeines:
Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Labyrinth-Trilogie von Rainer Wekwerth.
Teil 1: Das Labyrinth erwacht
Teil 2: Das Labyrinth jagt dich
Teil 3: Das Labyrinth kennt keine Gnade (Erscheinungstermin: Sommer 2014)
Das Buch ist in 32 Kapitel unterteilt und schließt mit einem Epilog ab.
Inhalt:
Der Kampf um das Überleben geht weiter. Die übriggebliebenen fünf Jugendlichen müssen noch weitere Welten durchqueren, um die Portale innerhalb von je 72 Stunden zu erreichen, die ihr Überleben sichern. In diesem Band werden zwei Welten durchquert. Doch nicht nur die Welten selbst sind dabei ein Hindernis, sondern auch die Feinde, die in ihnen lauern. Ebenso setzen die Erinnerungen an die Vergangenheit mit all ihren Ängsten und Sorgen den Jugendlichen zu. Was bleibt ist der Wille des Überlebens und das Vertrauen in die anderen Gruppenmitglieder.
Eigene Meinung:
Der Autor Rainer Wekwerth entführt den Leser in seinem zweiten Band der Labyrinth-Trilogie in zwei neue Welten, in denen sich die Jugendlichen erneut ihren Ängsten stellen und um ihr Überleben kämpfen müssen. Das Prinzip der Welten und das Erreichen der Portale unter Zeitdruck, werden hier, wie schon aus dem ersten Band bekannt, weitergeführt. Doch in diesem zweiten Band sind es weniger Jugendliche und bei dem Kampf durch die Welten reduziert sich die Gruppe weiter – denn am Ende kann nur einer überleben.
Die Charakteren, die dem Leser schon aus dem ersten Buch bekannt sind, werden weiter ausgearbeitet. Persönliche Merkmale und Eigenschaften werden bei den einzelnen Figuren immer präziser, so dass jeder Einzelne seine Funktion und Rolle in der Gruppe übernimmt. Ebenso erfährt der Leser weitere Erinnerungsfetzen aus der Vergangenheit, die bei den jeweiligen Protagonisten zur Identitätsfindung beitragen. Diese Erinnerung aus dem früheren Leben werden somit aus dem ersten Band weiter ausgebaut und tragen zur Charakterisierung bei. Ebenso wie das Individuum selbst, werden auch die Verhältnisse der einzelnen Gruppenmitglieder zueinander intensiver. Jedoch scheint es an manchen Stellen fraglich, wie intensiv eine Bindung innerhalb ein paar Tage entstehen und man gar von „Liebe“ sprechen kann. An dieser Stelle bleibt zu hoffen, dass die Vergangenheit der Figuren zur Aufklärung beitragen und dies im Folgeband näher thematisiert wird.
Die zwei Welten, die in diesem Band beschrieben werden, sind sehr gegensätzlich. Dominiert in der ersten Welt die Kargheit, pulsiert in der zweiten Welt das Leben.
Durch die Eintönigkeit der erste Welt, zieht sich die erste Buchhälfte streckenweise. Dadurch, dass diese Welt optisch nicht so viel zu bieten hat, entsteht eine Art Monotonie. Situationen wiederholen sich und letztlich schaffen es nur die Charakteren die Tristheit, die sich beim Lesen einstellt, zu durchbrechen. Doch dieses gelingt ihnen nicht permanent, wodurch langatmige Passagen entstehen. Man hat als Leser ein wenig das Gefühl, dass sich die Geschichte im Kreis dreht.
Die zweite Welt hingegen ist laut, gefährlich und wild. Die Kulisse integriert sich besser mit der Spannung. Doch auch hier erkennt man Szenen, die sich wiederholen. So werden bei Fluchtmanövern und Gesprächen innerhalb der Gruppe oftmals die gleichen Gefühle geäußert, wie schon zuvor. Allerdings kann hier die rasante Erzählweise über das wiederkehrende Schema hinweg helfen.
Interessant ist jedoch der Punkt, dass scheinbar jede der Welten einem einzelnen Jugendlichen ganz besonders bekannt und heimisch vorkommt. Die Welten sind stets so aufgebaut, dass ein Jugendlicher letztendlich im Fokus steht und das meiste Wissen zum Überleben einbringen kann.
Der Schreibstil ist sehr prägnant und durch kurze Sätze gekennzeichnet, wie sie auch schon im ersten Buch vorhanden sind. Dadurch wird Schnelligkeit und Spannung aufgebaut. Als Leser kommt es einem vor, man sei ebenso außer Atem, wie die Protagonisten. Dieser Stil passt sehr gut zu der Geschichte, in der die Schnelligkeit über Leben und Tod entscheidet.
Der zweite Teil endet mit einem Cliffhanger. Der Epilog gibt einen Vorgeschmack auf die nächste Welt, die es zu durchkämpfen gilt. Sie macht definitiv neugierig auf mehr. Positiv kann man anmerken, dass alle bisher erzählten Welten aus dem ersten, wie auch aus dem zweiten Band, sehr unterschiedlich sind.
Nach einem gelungenen Start in die Trilogie, zeigt dieser zweite Band ein paar Schwächen auf. Es bleibt abzuwarten, wie die Trilogie endet und ob es wirklich nur einen einzigen Überlebenden geben wir.
Fazit:
Das Labyrinth fesselt mit Ängsten, Liebe, Freundschaft und dem unbändigen Überlebenswillen.