Alexandra Lapierre - Die Vagabundin

  • "Die Vagabundin: Fanny Stevenson und die Schatzinsel" ist ein biographischer Roman, der das Leben von Fanny Stevenson, die Ehefrau von Robert Louis Stevenson zum Thema hat.


    Inhalt:


    Aus der Amazon.de-Redaktion


    Frauen an der Seite berühmter Männer haben häufig das Problem, daß sie im Schatten von Ruhm und Glanz der Ehemänner restlos verschwinden. Fanny Stevenson, die Frau des berühmten Verfassers der Schatzinsel oder so spannender Romane wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde wird es hoffentlich nicht so ergehen, denn die Autorin Alexandra Lapierre hat sie mit einem dicken, über 600 Seiten starken Wälzer vor dem Vergessen bewahrt.


    In jedem Werk von Robert Louis Stevenson findet seine Frau in einem Vorwort Beachtung. Mal wird sie als Muse und Madonna besungen, dann wieder als Megäre, Mannweib und Analphabetin verteufelt. Fünf Jahre lang hat die Autorin das überaus abwechslungsreiche Leben der Fanny Stevenson recherchiert und jetzt ein Buch herausgebracht, das diese schillernde, facettenreiche Frau einzufangen versucht.


    Geboren wurde Fanny Vandegrift in Indianapolis 1844. Im Alter von 24 Jahren beschließt sie, den Abenteurer Sam Osbourne zu heiraten und ihm in den Westen zu folgen, um zusammen mit ihm unter den Goldgräbern das Glück zu suchen. Fanny lebt in dreckigen Wellblechhütten und richtet sich unter der Furcht vor Indianerüberfällen einigermaßen erträglich ein, obwohl das tägliche Leben sehr umständlich, karg und mühsam ist. Vor allem ist die aus einem wohlhabenden Elternhaus stammende Fanny dieses Leben so gar nicht gewohnt. Die Ehe mit Sam scheitert und Fanny verläßt ihn mit drei Kindern im Schlepptau. Allerdings nicht, um zurück zu ihrer Familie zu gehen, das wäre für Fanny eine zu einfache Lösung. Sie geht allein mit ihren Kindern nach Europa, um ihr Maltalent zu schulen.


    In Antwerpen versucht sie, an einer Kunstschule unterzukommen, doch Frauen haben dort im letzten Jahrhundert noch keinen Zugang, und so nimmt sie in Paris zusammen mit ihrer Tochter Belle Malunterricht. Im ersten Winter in Europa verliert sie durch eine Krankheit ihr jüngstes Kind. Aber sie gibt auch nach diesem schweren Schlag nicht auf. Mit keinem Gedanken erwägt sie, nach Amerika zurückzukehren.


    Kurze Zeit später lernt sie in Frankreich den um elf Jahre jüngeren, ständig kränkelnden Schriftsteller Robert Louis Stevenson kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Mit ihm zusammen wird sie die Südsee bereisen, immer in der Sorge um seine schwache Gesundheit. Jede eigene künstlerische Ambition stellt sie für das Leben an seiner Seite zurück.


    Alexandra Lapierre schildert mit der Person der Fanny eine in einem hohen Maße emanzipierte Frau des 19. Jahrhunderts, die sich immer wieder von den Konventionen ihrer Zeit einholen läßt, doch genauso schnell hat sie alles wieder in den Wind geschlagen und lebt jahrelang auf Samoa ein wildes, freies Leben an der Seite des Verfassers der Schatzinsel.


    Das Buch "Die Vagabundin" ist ausgezeichnet recherchiert, es hat zu jedem Kapitel einen kleinen, überschaubaren Anmerkungsteil und die Beschreibungen der Reiseeindrücke sind nicht zuletzt deshalb so anschaulich, ist doch die Autorin selbst einen Großteil der Reisen den Spuren Fanny Stevensons gefolgt. Fanny ist eine Person, die schon zu ihren Lebzeiten ihre Umgebung polarisierte, gleichgültig läßt sie auch den Leser ihrer Biographie nicht.


    Alexandra Lapierre, die Tochter des Schriftstellers Dominique Lapierre (Der fünfte Reiter), hat die lesenswerte Biographie einer Frau geschrieben, die einerseits fest im 19. Jahrhundert verhaftet ist, zugleich aber in ihrer Art ihrer Zeit meilenweit voraus eilt. --Manuela Haselberger -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


    Kurzbeschreibung


    Fanny Osbourne ist schon fünfunddreißig Jahre alt, verheiratet und dreifache Mutter und hat ein abenteuerliches Leben unter Goldgräbern Wilden Westen hinter sich, als sie 1876 in einer französischen Künstlerkolonie den zehn Jahre jüngeren Schotten Robert Louis Stevenson, den späteren Autor der 'Schatzinsel' kennenlernt. Fanny trennt sich in einer skandalösen Scheidung von ihrem Mann. Ausgedehnte Reisen führen Stevenson und sie fortan um die ganze Welt, bis sie sich schließlich auf Samoa in er Südsee niederlassen, wo Stevenson mit Fannys Hilfe gegen den Tod um sein Werk kämpft. Ein biographischer Roman über das leidenschaftliche, wechselvolle Leben einer ungewöhnlichen Frau.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch ist ein echter Schmöker - einmal angefangen, liest man wie im Sog bis man endlich (zu früh!) den letzen Satz erreicht hat und möchte am liebsten von vorne beginnen. Das Leben dieser starken. ungewöhnlichen Frau zieht den Leser in ihren Bann und lässt ihn mit sich leiden, leben und lieben!
    Das Buch hat mich stark beeindruckt!
    Positiv aufgefallen ist mir auch, dass es eine Auswahlbibliographie am Ende des Buches gibt, aber auch Karten anhand derer der Leser einen Teil der Reisen nachvollziehen kann.


    Anscheindend ist das Buch nicht mehr regulär lieferbar, aber ich habe gesehen, dass sowohl bei Buchticket als auch zvab einige Exemplare gelistet sind.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +