Angélique Mundt - Nacht ohne Angst

  • Die Psychotherapeutin Tessa Ravens kümmert sich engagiert um ihre Patienten in der Hamburger Universitätspsychiatrie. Trotzdem kann sie nicht verhindern, dass sich eine Frau erhängt. Kurz danach wird jedoch festgestellt, dass ihr Tagebuch und ihr Portemonnaie fehlen. Sollte es sich etwas nicht um einen Selbstmord gehandelt haben? Einige Tage später wird eine weitere Patientin tot aufgefunden - dieses Mal brutal ermordet. Hauptkommissar Torben Koster, sein Kollege Liebetrau und Tessa Ravens versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Aber wem kann man auf einer psychiatrischen Abteilung trauen? Wer spricht die Wahrheit, wer lügt absichtlich und wer leidet an paranoiden Wahnvorstellungen und taugt daher nicht als Zeuge?


    Psychologie ist ein Feld, das mich schon immer sehr gereizt hat. Daher war ich auf den Roman gespannt, denn ein Krimi mit einer Psychotherapeutin als Protagonistin klang schon verlockend. Das Besondere dabei ist jedoch, dass die Autorin selbst den Beruf der Psychotherapeutin ausübt und somit weiß, wovon sie spricht. Ihre Erfahrungen spürt man auf jeder Seite. Sie erschlägt den Leser (zum Glück) nicht mit übermäßigem Fachwissen, aber alles wirkt fundiert und besonders Tessa Ravens' Verhalten ihren Patienten gegenüber fand ich sehr gelungen dargestellt. Im Gegensatz zu anderen Therapeuten, die ihre Patienten eher als Versuchskaninchen einer neuen Medikamentenstudie sehen, liegen Tessa die Menschen am Herzen und sie verfolgt stets das Ziel, ihnen zu helfen. Dieses wird genauso authentisch geschildert, wie der Alltag in der Psychiatrie und die Interaktionen auf Station.


    "Nacht ohne Angst" hat kein extrem hohes Spannungspotential, welches meiner Meinung nach aber bei einem Krimi meistens nicht vorhanden ist. Mundt hat jedoch einen fesselnden Schreibstil und weiß zu unterhalten. Langweile kam nie auf und ich fand die Auflösung auch nicht vorhersehbar. Es gibt nämlich ausreichend Personen mit möglichen Motiven und/oder einer psychischen Krankheit, die evtl. etwas mit den toten Frauen zu tun haben könnten. Die Klärung des Falls fand ich zufriedenstellend, nachvollziehbar und gut gelöst. Ich würde gerne mehr über Tessa Ravens lesen.


    Fazit: Ein solider Krimi mit einer engagierten Therapeutin, vielen potentiellen Verdächtigen und tollen Einblicken in eine Psychiatrie. Gute Hamburger Krimiunterhaltung, auf deren Fortsetzung es sich sicherlich zu warten lohnt. 4/5 Sterne.


    [list=][*]Taschenbuch: 320 Seiten[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Klappentext
    Es ist ein schmaler Grat zwischen Gut und Böse, zwischen Normalität und Wahnsinn …
    In der Hamburger Universitätspsychiatrie wird eine Patientin erhängt aufgefunden. Die zuständige Therapeutin Tessa Ravens kann nicht glauben, dass es sich um Selbstmord handelt. Als eine weitere Patientin brutal ermordet wird, scheint sich ihre Befürchtung zu bestätigen. Und auch Hauptkommissar Torben Koster merkt schnell, dass er hier mit gewöhnlichen Ermittlungsmethoden nicht weit kommt. An Verdächtigen mangelt es nicht, doch welchen Aussagen kann man wirklich trauen und was davon ist paranoide Wahnvorstellung? Er ist auf Tessas Unterstützung angewiesen, doch die Suche nach dem Mörder wird für beide zur Zerreißprobe …

    Über den Autor

    Angélique Mundt wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie lange in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als Psychotherapeutin mit einer eigenen Praxis selbstständig machte. Sie arbeitet ehrenamtlich im Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuz, das Menschen bei potentiell traumatisierenden Ereignissen “Erste Hilfe für die Seele” leistet. Über diese Aufgabe sagt sie: “An der Situation kann ich nichts ändern. Aber ich kann den Menschen helfen sie zu überstehen.”
    Nacht ohne Angst ist ihr erster Roman und Start einer Serie um die Psychotherapeutin Tessa Ravens und Hauptkommissar Torben Koster. Angélique Mundt lebt in Hamburg.


    Schreibstil & Spannung
    Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Kapitel sind übersichtlich gehalten, man kommt von den Personen nicht durcheinander. Sie sind gut beschrieben, die Eigenschaften der einzelnen Charaktere kommt gut rüber.
    Deswegen findet man sehr schnell in die Handlung hinein, hat das Gefühl weiterlesen zu müssen.
    Da es einige Patienten und auch das Pflegepersonal in der Psychatrie gibt, weiss man nie, wer gerade verdächtig ist und wer ein Motiv hat. Dies baut natürlich die Spannung auf und man weiss bis kurz vor Ende nicht, wer der Mörder ist. So soll es sein!


    Die Charaktere
    Hauptperson in diesem Kriminalroman ist die Therapuetin Tessa Ravens. Sie bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen Berufsethos, Vernunft und Ihren Gefühlen. Genau das macht so so sympathisch, ihre verletzliche Seite wird sehr schön hervor gehoben, obwohl sie als Therapeutin ja eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben steht.
    Sie muss die Mischung aus Einfühlungsvermögen und Vernunft gut meistern, sonst wird sie Probleme mit Ihren Gefühlen bekommen.
    An Ihrer Seite als Hauptcharakter ist Kommissar Torben Koster. Er hat es nicht leicht, seine Gefühle spielen Achterbahn und er muss sich entscheiden, was er möchte. Dabei darf er aber nicht den Bezug zu dem aktuellen Fall verlieren. Wird er dies schaffen?

    Meine Meinung

    Ein sehr gut rechachierter Debütroman der Hamburger Autorin Angelique Mundt. Es wird die Situation in einer Psychatrie beschrieben, so das man einen Eindruck in den Alltag der Patienten bekommen kann. Ebenso die Hintergründe dieser Klinik werden schön beschrieben ohne zu stark in den Vordergrund zu treten. Es wird nicht mit Fachwörtern um sich geschmissen, sondern laienfreundlich erklärt. Dies gefällt mir sehr gut da man dadurch keine Schwierigkeiten hat die Story zu verstehen.
    Es ist bis zum Schluss nicht klar, wer der Mörder in diesem Kriminalroman ist, wer genau ein motiv für die Morde hatte.
    Am Ende klärt sich aber alles auf, alle Fragen werden gut beantwortet so dass dieses Buch keine offenen Fragen zurücklässt. Super!


    Fazit
    Ein toller Kriminalroman der keine Fragen offenlässt. Leicht und verständlich geschrieben macht es Freude, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Man findet gut hinein, Personen sind symapthisch. Es hat Freude gemacht, es zu lesen!


    Sterne
    4/5

  • Ich hab diesen einfachen und sehr leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin geliebt. Das ging wunderbar flüssig und war sehr angenehm.


    Die Geschichte um Tessa Ravens, der Therapeutin, und Torben Koster, dem Ermittler habe ich gerne verfolgt. Obwohl ich nicht ganz damit einverstanden war, dass Tessa sich derart in die Ermittlungen zu den beiden Todesfällen, eingemischt hat, oft auf eigene Faust ermittelt hat, und sich somit selbst in Gefahr gebracht hat.


    Die Spannung hat sich für mich eigentlich durch das ganze Buch gezogen. Richtig mitreißend wurde es dann gegen Ende, als dann quasi alles ans Licht kam.


    Ich kann den Krimi der "Neu-Autorin" Angélique Mundt nur empfehlen.


    Ein super Debütroman! Und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung im Herbst 2014.


    Von mir gibt's :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

  • Mitten in der Nacht wird in der Hamburger Uni-Psychiatrie die Patientin Isabell Drost in ihrem Badezimmer erhängt aufgefunden. Während die beiden polizeilichen Ermittler Koster und Liebetrau von Selbstmord ausgehen, glaubt die behandelnde Therapeutin Tessa Raven nicht daran, zumal kurze Zeit später festgestellt wird, dass sowohl ihr Portemonnaie als auch ihr Tagebuch verschwunden sind. Als kurz darauf ein Mord an einer weiteren Patientin verübt wird, glaubt auch die Polizei nicht mehr an einen Zufall. Gemeinsam mit Tessa Raven untersuchen die Kommissare innerhalb der Psychiatrie und werden schon bald ein ums andere Mal in die Irre geführt, denn welche Patienten sind glaubwürdig, aber auch die Angestellten haben so manche „Leiche im Keller“. Während sich Tessa Ravens und Torben Koster sich bei den Ermittlungen privat immer näher kommen und dabei auch noch Unglaubliches herausfinden, ist auch der Mörder schon ganz in Tessas Nähe.


    Mit ihrem Debütroman „Nachts ohne Angst“ hat Angélique Mundt einen guten, soliden Psychiatriekrimi abgeliefert. Die Autorin hat selbst lange in der Psychiatrie gearbeitet und wendet ihre Erfahrungen in ihrem Buch geschickt an, ohne den Leser mit Fachbegriffen und langatmigen Erklärungen zu überfrachten. Der Spagat, ihr Wissen für den Leser besonnen und verständlich einzusetzen, ist ihr sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und nimmt den Leser von der ersten Seite an sofort in seinen Bann. Die Protagonisten sind lebensecht beschrieben, die Figur der Tessa ist besonders sympathisch und einfühlsam. Einzig Kommissar Koster ist nicht gerade ein Sympathieträger, aber auch das hat einen speziellen Charme, denn es muss ja auch unangenehme Typen geben. Da es eine Fülle von Verdächtigen gibt, hat der Leser jede Menge Raum für eigene Spekulationen auf der Jagd nach dem Täter. Das Finale zum Schluss war furios und macht neugierig auf zukünftige Fälle um die Therapeutin Tessa Raven.


    Ein Lesemuss für Krimifans, die gerne ohne große Blutbäder auskommen, aber gut geschriebene, spannende Geschichten lieben.


    Dieser Krimi ist jeden der :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne wert.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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