Terry Pratchett & Stephen Baxter - Der lange Krieg / The Long War

  • Klappentext:


    Krieg ist
    auf die Lange
    Erde gekommen


    Die Menschheit hat sich über die neuen Welten ausgebreitet, die sich ihr durch das "Schreiten" eröffnet haben und welche Joshua und Lobsang vor eine Dekade erforscht hatten. Nun blüht die "Zivilisation" und Flotten von Luftschiffen verbinden die vielen Erden durch Erkundung, Handel und Kultur.
    Die Menschheit beginnt die Lange Erde zu gestalten, aber im Gegenzug formt auch die Lange Erde die Menschheit. Ein neues Amerika, das sich selbst "Valhalla" getauft hat entsteht mehr als eine Millionen Schreitschritte von der originalen "Datums"erde entfernt. Und wie die Amerikaner der Vorzeit lehnen es die Einwohner Valhallas ab, von der "Datums"regierung kontrolliert zu werden.
    In den dazwischen liegenden Jahren hat der Gesang der Trolle - geschmeidige und schwarmdenkende Humanoide - die Lange Erde durchdrungen. Aber angesichts des unaufhaltsamen Vordringens der Menschen beginnen sie zu verstummen ... und nach und nach zu verschwinden.
    Joshua, der nun verheiratet und ein Vater ist, wird von Lobsang gerufen. Es scheint, als ob nur er allein den perfekten Sturm aus Krisen, der die Lange Erde in einen Krieg zu wehen droht, aufhalten kann.
    Einen Krieg, wie er nie zuvor geführt wurde ...


    Eigene Beurteilung:


    Wie so oft bei einem zweiten Roman einer Reihe werden Konzepte aus dem ersten Band verfestigt, Charaktere vertieft und mehr abgerundet und vor dem Hintergrund der damit verbundenen Expositionen fällt die Handlung – und damit die Spannung – gegenüber dem ersten Band stark ab. Der Cliffhanger am Ende lässt auf ein Anziehen der Geschwindigkeit im dritten Band hoffen, allerdings sind die vielen Genrezitate innerhalb dieses Bands, sei es zu Star Trek oder zu den Scheibenweltromanen, zum Teil nicht so sehr anregend, sondern fast ein wenig abschreckend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache – die nebenher noch mit einer Spur Religionskritik gewürzt wird – weiter entwickelt.

  • "Der lange Krieg" blieb bei mir etwas hinter dem bessern Vorgänger zurück. Die Geschichte war nicht mehr so fesselnd, der Humor ist viel stärker in den Hintergrund geraten und hat mir seltener ein Schmunzeln entlockt. Zum Ende hin wurde es dann immer abstruser und eigentlich soll eine Geschichte ja interessanter werden statt langweiliger, aber das war hier leider der Fall. Meinen Spaß hatte ich größtenteils trotzdem, vor allem mit den liebgewonnenen Charakteren und die Idee mit der "Langen Erde" gefällt mir nach wie vor gut. Wenn ich mir allerdings die durchwachsenen Rezensionen und Bewertungen des dritten Teils ansehe, weiß ich noch nicht ob ich die Reihe fortführen werde.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ich fand beide Teile gelungen, was bei Kollaborationen ja nicht selbstverständlich ist. Vielleicht liegt es am "Zauber des Ersten" oder an etwas, das ich nicht beim Namen nennen kann, aber ich fand The Long War auch etwas schlechter. Wobei ich sagen muss, dass ich mich breiter Kritik im Internet, wegen dem Titel hätten sie mehr Action erwartet, nicht anschließen möchte. Diese Geschichte lebt von der Gesellschaftskritik und war nie auf Action ausgelegt. Und auch im Krieg gibt es nunmal nicht immer die Action, die wir aus einschlägigen Filmen kennen bzw. gibt es viele Formen von Krieg. Der Humor war vielleicht nicht mehr so bissig wie im ersten Teil (weniger beteiligung Terry Pratchett's?), aber es gab dennoch einige komische Szenen, die etwas deprimierendere oder gefährlichere Szenen auflockerten.
    Deshalb gab es von mir tatsächlich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .
    Genervt hat mich nur die ich-bleibe-hinterm-Herd-und-spiele-glückliche-Familie-deshalb-soll-mein-Mann-gefälligst-auch-da-bleiben Ehefrau von Joshua. Keine Ahnung, warum, aber ich kann die Tussie nicht leiden.