Melvin Burgess - Billy Elliot: I Will Dance

  • ISBN: 9783551312242
    Erschienen bei: Carlsen Verlag
    Seitenzahl: 188


    Autorenportrait:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Melvin Burgess wurde in London geboren und ist in Surrey und Sussex aufgewachsen. Er hat als Journalist gearbeitet, bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte. Seine Jugendbücher wurden unter anderem mit dem Guardian Fiction Award und mit der Carnegie Medal ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Billy Elliot ist der jüngste Sohn einer Bergarbeiterfamilie. Klar, dass er wie jeder andere Junge in seinem Alter das Boxen lernen soll. Doch dann entdeckt er seine wahre Leidenschaft: Ballett. Sein Vater, der die Familie während eines erbitterten Streiks nur zusammenhalten will, ist entsetzt. Fast schon gibt Billy seinen Traum vom Tanzen auf. Als dann aber ein Platz in der Königlichen Ballettschule winkt, steht er vor der Entscheidung seines Lebens.


    Meine Meinung:


    In diesem seltenen Fall habe ich zuerst den Film gesehen, und erst jetzt das Buch dazu gelesen. Der Film gehört zu einem meiner Lieblingsfilmen, und auch das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Ich liebe diese Geschichte von einem mutigen Jungen, der seinen Träumen nachgeht, auch wenn er viele Hindernisse dabei überwinden muss.


    Er wächst in einer Männerdomäne auf: Vater, ältere Bruder, Mutter ist früh verstorben und die Grandma ist schon alt und teilweise verwirrt, aber dennoch eine liebevolle Person. Vater und Bruder Tony - sind Männer, die hart arbeiten müssen, und große Schwierigkeiten damit haben, ihre Gefühle zuzulassen und zu zeigen. Man erwartet von einem Jungen, dass er zu einem starken, harten und schwer arbeitenden Mann heranwächst: wie auch in Billys Fall. Doch es kommt anders als erwartet.


    Billy ist anders, er hört, versteht und liebt Musik und leider, hat kein Interesse am Boxen - was von ihm erwartet wird. Er will tanzen. Billy entdeckt Ballett - und seine Seele ist für immer dem Tanz verfallen. Große Hilfe dabei ist ihm die Ballettlehrerin- Miss Willkinson. Es dauert lange bis der Vater des Jungen erkennt, dass Billy Talent hat und eine Chance bekommen soll, dem trostlosen Leben der Bergarbeiter zu entfliehen und seinen Träumen nachzugehen.


    Eine bewegende Geschichte, die ich verschlungen habe. Aber ich muss auch gestehen, dass ich voreingenommen war, denn ich habe den Protagonisten Billy Elliot sehr gerne.


    Mit viel Gefühl, tiefsinnig und liebevoll schildert der Autor die Geschichte des Jungen, der doch seinen Traum erreicht. Ich habe das Buch von der ersten bis zu letzten Seite genossen, und fand es genau so gut, wie auch den gleichnamigen Film.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • und hier noch mal "Billy Elliot" auf englisch:

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

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  • Billy's Vater und Bruder sind Bergarbeiter. Sozusagen richtige Männer, die wollen, dass der kleine Billy auch so einer wird. Billy hat damit auch kein großes Problem, bis ihm klar wird, dass er die Musik liebt. Seine Mutter ist gestorben und seine verrückte Nan erinnert ihn immer wieder daran, dass sie beinahe selbst Ballettänzerin geworden ist. Beide haben die Musik damals sehr geliebt.
    Billy beendet gerade seinen Boxunterricht, da soll er den Schlüssel bei der Balletlehrerin nebenan abgeben, die gerade Unterricht gibt. Billy schaut den Mädels beim Tanzen zu und merkt, dass er das auch tun möchte, doch er gibt es nur nicht zu bzw. traut sich nicht.


    Der Leser merkt sofort, dass er sich in keiner schönen Zeit befindet: Die Arbeiter streiken, die Familie hat nicht viel Geld, die Politik verspricht zu viel usw. Da ist es doch schön zu sehen, wie Billy versucht seinen Traum zu verwirklichen.


    Man hat wirklich gemerkt, dass dies ein Jugendbuch ist: viele Kraftausdrücke, so wie sie Jugendliche heute auch benutzen. Man gewöhnt sich zwar nach der Zeit daran, doch das hat diesem Buch dafür einen Stern gezogen.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Durhan Mitte der 80ger Jahre. Die Gewerkschaft der Bergarbeiter ist im Streik, die Regierung unter Margaret Thatcher greift mit Polizeipräsenz und -gewalt durch. Streikbrecher, welche weiter ihre Arbeit machen, werden von den ehemaligen Kollegen nicht nur verbal attackiert. Der 12jährige Billy entstammt einer Bergarbeiterfamilie, Vater und Bruder sind im Streik, die Großmutter ist dement und läuft oft weg. Die Not ist groß in diesen Tagen. Billy soll, wie sein Vater in der Jugend, Boxen, hat aber keinen Spaß daran. Stattdessen tanzt er lieber in der Ballettgruppe mit und die Trainerin erkennt sein Talent. Es entbrennt ein zäher Kampf um Billys Zukunft...


    Mir hat dieses Buch noch besser gefallen, als der gleichnamige Film. Man spürt förmlich die gespannte Situation jener Tage und die Problematik der Familie, wenn jemand ganz aus der Art schlägt und nur durch sein Können und Ausdauer schließlich zu seinem Ziel kommt. ](*,)

  • Dieses Buch wurde schon hier rezensiert.
    Brigitte
    wärst du so nett, die Threads zusammenzufügen.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Da das eine oder andere Buch das @Emili gelesen bzw. rezensiert hat mir schon sehr gefallen hat/ich das eine oder andere wundervolle Buch entdecken durfte. Musste ich mir natürlich auch dieses Buch zu legen.
    Was soll ich sagen, die Story an sich hat mir sehr gefallen....nur leider kam ich mit dem Schreibstil von M. Burgess so überhaupt nicht zurecht. Vielleicht lag es aber auch an der Übersetzung, da hier mehr als einmal das Wort "kriegen" verwendet wurde. Bei diesem Wort stellen sich mir sämtliche Nackenhaare auf, es gibt doch nun wirklich auch andere Worte (z.B. bekommen) dafür.
    Was ich sehr schön finde ist, das nicht nur Billy, sein Papa und Bruder hier zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge erzählen können. Sondern auch sein bester Freund. Leider ist auch in diesem Roman das Ende bzw. die Wandlung einiger Protagonisten sehr kurz gekommen, wie in so vielen Romanen die ich derzeit in meine Finger bekomme :cry:
    gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: würde ich hier gerne vergeben.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Ich habe "nur" den Film gesehen, und ihn sehr gerne gesehen!



    ...nur leider kam ich mit dem Schreibstil von M. Burgess so überhaupt nicht zurecht. Vielleicht lag es aber auch an der Übersetzung, da hier mehr als einmal das Wort "kriegen" verwendet wurde. Bei diesem Wort stellen sich mir sämtliche Nackenhaare auf, es gibt doch nun wirklich auch andere Worte (z.B. bekommen) dafür.


    Wie Du schon in Erwägung ziehst, kann es ja an der Ubersetzung an sich liegen.


    Oder aber an der tatsächlichen Verwendung dieses Wportes im Englischen (to get). Das ist so eins dieser ständig auftauchenden Verben, wie es sie auch im Deutschen gibt. Manchmal sind wir nicht so erfinderisch... In wie vielen Zusammenhängen wir zB das Wort "tun oder machen" verwenden etc.


    Dies wiederum kann entweder eine Einfallslosigkeit des Autors sein, oder aber eine bewußte Stilwahl: ist solch ein Sprachgebrauch vielleicht im Milieu, aus dem Billy stammt, sehr verbreitet?


    Das sind nur Ideen dazu, vielleicht haben andere mehr dazu zu sagen?

  • Dies wiederum kann entweder eine Einfallslosigkeit des Autors sein, oder aber eine bewußte Stilwahl: ist solch ein Sprachgebrauch vielleicht im Milieu, aus dem Billy stammt, sehr verbreitet?

    das war der Gedanke, der mir sofort in den Kopf kam - schließlich ist Billys Geschichte im Bergarbeitermilieu Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre angesiedelt. Das passt für mich sehr gut - und ich kenne auch bisher nur den Film. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • das war der Gedanke, der mir sofort in den Kopf kam - schließlich ist Billys Geschichte im Bergarbeitermilieu Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre angesiedelt. Das passt für mich sehr gut - und ich kenne auch bisher nur den Film. :wink:


    Zwecks Sprache gibt es eine sehr schöne Szene im original Musical. Billys Vater und der Vater eines anderen Sohnes unterhalten sich wärend Billy im angrenzenden Raum seine Aufnahmeprüfung für die Ballet-Schule hat. Der Vater des einen Jungen spricht feinstes Hoch-Einglisch, Billys Vater dagegen in seinem Dialekt/Jargon. Beide verstehen sich gegenseitig nicht. Die Sprache wird wohl bewusst gewählt sein.