Susanne Klaffenböck-Pointecker - Die Bürde der Schatten

  • Klappentext:
    Schärding im Jahr 1935: Nacht für Nacht wird Franziska von den flüsternden Schatten der Toten heimgesucht. Sie wandeln durch ihr Zimmer, kommen ihr ganz nahe. Wegen ihrer Gabe wird sie von den Mitmenschen gemieden und fristet ein einsames Dasein. Nur ihre Freundin Magdalena begleitet sie stets treu durch jede Lebenslage. Als Franziskas Vater sie mit seinem alten Schwager Johann verheiratet, scheint ihr Schicksal besiegelt: Auf die junge Frau wartet ein Leben ohne Liebe und Hoffnung. Erst als Franziska dem Zwangsarbeiter Lucien begegnet, scheint sie die Stimmen der Toten zu besiegen. Vom Zauber der Liebe gefesselt, gibt sie sich der verbotenen Leidenschaft hin. Franziska ist beseelt von dem Wunsch, dieses Glück für immer zu halten, doch nach Ende des Krieges ist Lucien gezwungen, in seine Heimat zurückzukehren. Eine mitreißende Geschichte über eine große Liebe in einer Zeit, die mehr vom Sterben als vom Leben spricht. (Textquelle: amazon.de)


    Zum Buch:
    Das Cover ist richtig schön auf alt gemacht. Mit dem schwarz/weißen Hintergrund, der alten Schrift und dem alten Foto einer jungen Frau. Die Frau soll meiner Meinung nach wohl die Protagonistin sein, und da habe ich mir schon die Frage gestellt, ob es vielleicht nicht auch ein privates Foto aus der Verwandtschaft der Autorin sein könnte. Wäre ja sehr interessant.
    Im Hintergrund ein Baum, ein Ort der in diesem Buch eine große Rolle spielt und ich finde dieses Cover passt hervorragend zur Geschichte.
    Sehr gut gefallen haben mir auch die Zitate, die sehr schön in Ornamenten gefasst wurden.


    Erster Satz:

    Zitat

    „Jämmerliches Flüstern ließ mich mitten in der Nacht hochschrecken.“

    Meine Meinung:
    Franzi eine junge Frau aus Schärding (im Jahre 1935) hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann den Tod sehen, in Form von Schatten. Doch diese Gabe kann sie nicht nutzen, sie hat panische Angst vor diesen Schatten und das ganze Dorf hält sie für eine Hexe. Ihr Vater missachtet sie und hat kein gutes Wort für sie übrig, er will sie einfach nur loswerden. Die Mutter hat selbst große Angst vor ihrem Mann und ist Franzi keine große Hilfe.
    Doch Magdalena, ihre beste Freundin, steht ihr immer zur Seite. Nach einem schweren Unfall eines kleinen Dorfjungen, wird Franzi die Schuld auferlegt, wird von den Dorfbewohnern geprügelt, und kommt bei ihrer besten Freundin auf deren Hof unter. Dort versucht sie sich zu erholen, doch schon bald, wird sie von ihrem Vater gezwungen, den älteren Schwager Johann zu ehelichen. Franzi bleibt keine Wahl und muss sich ihrem Vater beugen. Doch nicht nur die ehelichen Pflichten machen es Franzi schwer, auch die Gewissheit, niemals ihr Leben so leben zu können wie sie es gerne führen möchte.
    Als dann der Krieg ausbricht und alle jungen Männer die Dörfer verlassen müssen, ist auch ihre beste Freundin Magdalena betroffen, denn ihr Mann Theo wird eingezogen. Franzi hilft ihr auf dem Hof, worüber sie sehr glücklich ist. Doch bald schon lernt sie einen bezaubernden Franzosen kennen, der als Zwangsarbeiter bei ihrer Freundin auf dem Hof arbeiten muss. Eine verbotene Liebe beginnt immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden...
    Die Autorin hat es geschafft, mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Zeitliche Geschichte des Krieges und die örtliche Gegend wurde einem sehr schnell bildlich und sachlich erzählt, ohne das es zu viel wurde, denn die eigentliche Geschichte, über Franzi steht im Vordergrund. Die Emotionen der Charaktere wurden für mich sehr schön widergegeben und ich konnte mich in die Situationen hineinversetzen und mitfühlen. Ich war an vielen Stellen traurig und zu Tränen gerührt, dann auch wieder mal glücklich.
    Sehr interessant fand ich die Mischung aus den historischen und auch mysteriösen Aspekten. Die Gabe von Franzi, passt perfekt zur Geschichte und auch in die Zeit. Gerne hätte ich da noch so einige Geschehnisse in der Geschichte erlebt, die zum Ende hin, doch etwas in den Hintergrund gerückt sind.


    Und im Nachhinein habe ich dann noch von der Autorin erfahren, dass die Personen und diese Liebesgeschichte wirklich gegeben hat. Und zwar waren Lucien und Franzi ihre Großeltern und dementsprechend Bernadette die Mutter der Autorin. Was ich total toll finde und die Geschichte dann um ein weiteres für mich persönlich schöner und bedeutender gemacht hat.
    Zum Ende des Buches bin ich immer langsamer geworden mit dem lesen, da ich vor dem Ende Angst hatte und mich nicht von Franzi trennen wollte. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die sehr viel Leid erleben musste und doch immer wieder die Kraft hatte, dies alles zu überstehen.


    Fazit:
    Ein historischer Roman mit einem Hauch Mystery, über Leid, Freundschaft und wahrer Liebe. Eine Geschichte die den Leser fesselt und wünschen lässt, sie würde niemals zu Ende gehen! Eine absolute Leseempfehlung!


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Zur Autorin:
    Susanne Klaffenböck- Pointecker wurde 1977 in Schärding geboren. Ihre Ausbildung zur Kostümschneiderin machte sie in den Kostümwerkstätten der Staatsoper und des Volkstheater in Wien. Später vertiefte sie ihre Ausbildung und wurde Meisterin. 2003 sehnte sie sich nach einer beruflichen Veränderung und arbeitete in der Lebenshilfe-Tagesheimstätte. Inzwischen hat sie einen Sohn und eine Tochter und widmet sich ihrer Leidenschaft zum Schreiben, wenn die beiden tief und fest schlafen. Die Bürde der Schatten ist ihr erster Roman. (Quelle: amazon.de)