Shepard, Sara - Mein Herz ist rein / Two Truths and a Lie

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 und 2 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Und raus bist du" und "Weg bist du noch lange nicht" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Das perfide Spiel geht weiter. Sutton wurde ermordet und ihre Zwillingsschwester Emma nimmt ihren Platz ein und darf es niemandem erzählen, ansonsten droht ihr das gleiche Schicksal. Aber Emma versucht weiterhin den Mord an ihrer Schwester aufzuklären und merkt erneut, das Suttons Herz bei weitem nicht rein war. Immer mehr Personen fallen Emma auf, die ein Motiv haben könnten, Sutton zu töten. Was ist zum Beispiel mit Thayer? Scheinbar war er Suttons heimliche Ex-Affäre, dann verschwand er und taucht plötzlich in Emmas Leben auf. Unglaublich gutaussehend aber auch gefährlich.


    "Same old, same old." Oder um es auf Deutsch zu sagen "Alles beim Alten." So erging es mir im Großteil des Buches, denn die Serie dreht sich nun einmal stets um Emma, die Suttons Leben lebt und vor lauter Verdächtigen nicht weiß, wer ihre Schwester tatsächlich umgebracht hat. Auf den ersten Seiten fließen immer wieder ein paar kleine Rückblenden auf die bisherigen Bücher ein, was ich stets sehr angenehm finde, falls man sich nicht mehr an alles erinnern kann. Dann ging es wieder um das Lying Game, um den Ärger mit der Polizei und um Suttons oberflächliche Freundinnen. Neu hinzugekommen ist Thayer, bei dem man nicht genau weiß, was man von ihm halten soll. Außerdem spielt Ethan eine größere Rolle, was mich sehr gefreut hat, da ich diese Figur mag.


    Die erste drei Viertel des Buches fand ich nur mittelmäßig. Der Schreibstil ist wie gewohnt gut, somit lässt sich der Roman flüssig lesen, aber es hat sich einfach nicht so viel Neues getan hat. Gegen Ende des Romans wurde das Buch jedoch wieder interessanter. Emma hat sich weiter entwickelt, was ihr sehr gut getan hat, und sogar ihre eingebildeten Freundinnen haben für sie untypisch reagiert, was mir ebenfalls gefiel. Weniger gut gefällt mir weiterhin, dass Suttons Gedanken optisch nicht herausstechen. Von Band eins an schildert ein Erzähler Emmas Erlebnisse und zwischendurch meldet sich Sutton (als "Geist") zu Wort. Und von Band eins an wünsche ich mir, dass dieses durch Absätze, eingerückte Textstellen oder kursive Schrift kenntlich gemacht wird, aber vergebens. Natürlich unterscheiden sich die Passagen vom Rest, da sie in der Ich-Erzählperspektive geschrieben wurden und der Großteil des Romans nicht, aber wenn man gerade im Leserausch ist, kann man darüber schon einmal erst im Nachhinein stolpern und muss dann noch einmal zurück schauen.


    Die Fortsetzung ist übrigens auch schon gesichert, denn Band vier ("Wo ist nur mein Schatz geblieben?") erscheint im März 2014. Die Reihe wird aber noch weiter gehen, denn im englischen Original gibt es bereits Band fünf zu kaufen ("Cross My Heart, Hope to Die") und Band sechs ("Seven Minutes in Heaven") wird im Juli 2013 erscheinen. Da die Haupthandlung sicherlich weiterhin die gleiche bleiben wird, bleibt zu hoffe, dass der Autorin immer noch neue Details einfallen, um die folgenden Bände erneut interessant zu gestalten, denn ewig lange kann man die Thematik nicht ausdehnen, ohne dass es langweilig werden wird.



    Fazit:
    Im Vergleich zu den ersten zwei Bänden ist der dritte Roman etwas schwächer und kann erst im letzten Viertel richtig überzeugen. Trotzdem freue ich mich bereits auf die Fortsetzung und bin gespannt, ob die Autorin das Niveau der ersten Bücher halten kann. 4/5 Sterne.


    [list=][*]Taschenbuch: 320 Seiten[*]Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren[*]Originaltitel: The Lying Game 3[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Im dritten Teil ihrer „Lying Game“ Serie tritt Sara Shepard nach zwei hochgradig spannenden Teilen ein wenig auf die Bremse. Zwar gelingt es Emma und Ethan, einige neue Informationen über Sutton, die Nacht in der sie starb und den Lügenspielclub zu bekommen, doch wirkliche Fortschritte machen die beiden in ihren Ermittlungen nicht. Der Leser bekommt zwar einige wichtige Dinge aus anderer Quelle, die Geschichte tritt jedoch ein wenig auf der Stelle. Durch das unverhoffte Auftauchen von Thayer, der trotz Abwesenheit in den ersten beiden Teilen schon immer sehr präsent war, stehen aber plötzlich neue Dinge im Raum, was sehr förderlich für die Spannung ist. Er ist ein undurchsichtiger Charakter, aus dem man nicht wirklich schlau wird und der frischen Wind in die Geschichte bringt. Wie schon zuvor gelingt es der Autorin auch dieses Mal, die Spannung über das Ende des Buches hinaus zu halten und so die Neugier auf den vierten Teil zu schüren.


    Während Emma als nette Version von Sutton sowohl bewusst als auch unbewusst versucht, die Schäden, die Sutton mit ihrer egoistischen, kaltherzigen Art angerichtet hat, zu bereinigen, wird Sutton selbst immer mehr zur Sympathieträgerin. Sie versteht, wie gut sie es in ihrem Leben eigentlich hatte und kann endlich ein wenig dankbar dafür sein.


    Zwar kommt „Mein Herz ist rein“ nicht ganz an seine zwei Vorgänger heran, darf aber trotzdem nicht als schlecht gewertet werden. Auch dieses Mal schafft Sara Shepard es, den Leser mit klugen Wendungen und großer Spannung an das Buch zu fesseln. Zwar kommt die Geschichte nicht so voran, wie es vielleicht zu erwarten war, bringt aber trotzdem einige neue Erkenntnisse und lässt auf eine baldige Aufklärung des Falls hoffen. So langsam möchte man nämlich endlich wissen, was mit Sutton passiert ist und wer sie ermordet hat. Ob dies jedoch im vierten Band „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ aufgelöst wird, bleibt abzuwarten.

  • Nach dem zweiten Band der “Lying Game” Reihe dachte ich, das Konzept würde sich schnell totlaufen, aber tatsächlich hat mir der dritte Band jetzt wieder sehr viel Spaß gemacht. Sara Shepard kann mich zwar nicht mehr so sehr an der Nase herumführen wie noch im ersten Band, aber wie Sutton und Emma beide – auf natürlich ganz verschiedene Weise – versuchen, den Mörder Suttons zu finden, ist spannend erzählt.
    In diesem Band geht es nun also um Thayer Vega und Sutton, und dadurch, dass Thayer in der Mordnacht mit Sutton zusammen war, kommt man dem, was geschehen ist, endlich mal ein kleines Stück näher. Außerdem lernt man Sutton und Emma wieder etwas besser kennen und auch das ist wirklich interessant gemacht.
    Gelungen an der Reihe finde ich, dass es wirklich eine Entwicklung der Figuren gibt – zumindest finde ich, dass Sutton und Emma wirklich eine Wandlung durchmachen. Dabei ist natürlich klar, dass Sutton der “böse Zwilling” ist, und für Emma ist es nach wie vor nicht immer leicht, den Platz der Zwillingsschwester einzunehmen, die an ihrer Schule eine Berühmtheit war und vor der viele ihrer Mitschüler Angst hatten. Emma wird langsam aber etwas zäher und Sutton etwas nachdenklicher, was mir ganz gut gefällt, zumal es nicht übertrieben wirkt.
    Ich finde es außerdem erwähnenswert, dass man sehr schnell wieder in die Geschichte einsteigen kann, auch wenn ein paar Monate zwischen dem Lesen der einzelnen Bände vergangen sind. Es gibt immer wieder Anspielungen auf die vergangenen Bände, und die Autorin macht das sehr geschickt dadurch, indem sie Emma immer mal wieder rekapitulieren lässt, was sie schon weiß und herausgefunden hat.
    Mittlerweile habe ich auch schon einen Verdacht für die Auflösung, muss aber gleichzeitig sagen, dass ich hoffe, dass sich diese nicht bewahrheiten wird…
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