In „Töchter der Lagune“ werden zwei Geschichten zur Zeit des 16. Jahrhunderts miteinander verflochten. Der eine Handlungsstrang erzählt das für Shakespeare-Kundige bekannte Drama von Othello und Desdemona, der zweite handelt von der Venezianerin Elissa di Morelli. Sie wird bei einer Schiffsreise von Venedig nach Rom bei einem Piratenüberfall verschleppt und in den Harem von Sultan Selim in Konstantinopel verkauft. Beide Geschichten stehen zwar unabhängig voneinander, sie gehen aber auch eine Symbiose ein, was das Buch sehr reizvoll macht.
Silvia Stolzenburg ist für ihre hervorragende geschichtliche Recherche bekannt, die man immer wieder in ihren Büchern finden kann. Gleichzeitig hat die Autorin einen wunderbaren Schreibstil, bildgewaltig, aber auch gefühlvoll und detailgenau, dem man sich einfach nicht verschließen kann. Gleich zu Beginn wird man regelrecht ins Buch gesogen und rennt in einem atemberaubenden Tempo regelrecht durch die Kapitel, die hier auffallend kurz gehalten sind im Gegensatz zu ihren anderen Büchern. Der Spannungsbogen ist herrlich herausgearbeitet und als Leser fiebert man bis zur letzten Seite mit den Protagonisten mit.
Als Shakespeare-Fan beäugt man kritisch, was andere aus dessen Werken machen, wie in diesem Fall Silvia Stolzenburg in ihrem Buch „Töchter der Lagune“, in der sich die Autorin an eine Adaption von „Othello“ wagt. Doch in diesem Fall ist es hervorragend gelungen, das würde auch Shakespeare gefallen. Denn hier verläuft das Ende mal ganz anders und gibt dem Leser die Möglichkeit, an eine Fortsetzung zu denken. Nicht umsonst ist Frau Stolzenburg zu einer meiner Lieblingsautorinnen geworden. Jeder, der schon einmal ein Buch von ihr gelesen hat, ist bereits süchtig nach Nachschub!!
Ein besonders schöner historischer Roman von der ersten bis zur letzten Seite! Lassen Sie sich einhüllen von diesen wunderbaren Geschichten, schöner kann man sie nicht erzählen. Man will immer nur mehr davon! Ein absolutes Lesemuss!!!
Hier gibt es auf jeden Fall , am liebsten noch mehr...:)