Gabrielle Zevin - Bitterzart / All These Things That I've Done

  • Anya Balanchine lebt im New York von 2083. Rohstoffe sind knapp, vor allem Wasser und Papier und Genussmittel wie Schokolade und Kaffee sind verboten. Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern kümmert sie sich gemeinsam mit ihrer bettlägerigen Großmutter um ihre kleine Schwester Natty und ihren Bruder Leo, der nach einer Kopfverletzung ein beeinträchtigtes Auffassungsvermögen hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist sie auch noch die Tochter eines berüchtigten Verbrechers und damit Mitglied einer Familie, die führend im Schwarzmarktbereich des Schokoladenhandels ist. Gebrandmarkt mit diesem prekären Hintergrund, versucht sie verzweifelt ihre Geschwister und sich aus allem herauszuhalten. Doch als Win plötzlich in ihrem Leben auftaucht und ihr Exfreund Gable an einer Schokoladenvergiftung fast stirbt, drohen all ihre Pläne den Bach herunterzugehen.


    Meine Meinung:


    Der Titel des Buches allein suggerierte einer Schokoladenliebhaberin wie mir schon direkt, dass dieses Buch unbedingt mein Eigen werden musste. Und auch inhaltlich befasst sich der Roman mit einer der größten Versuchungen, die es kulinarisch für mich gibt.


    Gabrielle Zevin hat diesen Roman aus der Sicht von Anya verfasst, die, einem persönlichen Rückblick gleich, ihre Geschichte dem Leser erzählt und ihn zwischendurch auch immer wieder unvermittelt anspricht. Normalerweise ist dieser Schreibstil eigentlich nicht mein Geschmack, doch hier schien er mir genau die richtige Wahl zu sein.


    Die Idee des Buches fand ich sehr reizvoll und hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Was wäre, wenn in unserer Welt die Schokolade verboten wäre? Immerhin ist sie ein Genussmittel, das bei übermäßigem Verzehr durchaus gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann. Insofern ist der Gedankengang gar nicht so absurd, wie er mir zunächst vorkam, allerdings wenn man berücksichtigt, dass der Alkohol in der Geschichte wiederum legal ist, dann erkennt man doch schnell die Willkür der dortigen Legislative.


    Die Welt der Zukunft in "Bitterzart" hat sich verändert und ist stellenweise sehr grausam. Rohstoffe, insbesondere Wasser, sind sehr knapp und die zahlreichen Verbote führen zu hoher Kriminalität und beleben den Schwarzmarkt. Mittendrin die Familie Balanchine, die der Inbegriff für qualitativ hochwertige Schokolade ist und zu den fünf mächtigsten Schokoladen-Dynastien gehört.


    Anya Balanchine ist mit all dem aufgewachsen und hat in ihrem jungen Leben schon viel Leid erfahren. Der Verlust der Mutter und der Mord an ihrem Vater haben ihr Leben als Kind einer Verbrecherfamilie geprägt. Die Verantwortung, die sie für ihre kleine Schwester und ihren geistig etwas einfach gestrickten Bruder tragen muss, drohen sie manchmal zu überwältigen, doch sie versucht stets ihre Familie aus allen Problemen herauszuhalten. Ihre Entscheidungen sind pragmatisch und immer auf das Wohl ihrer Geschwister ausgerichtet, doch die Liebe zu Win stellt sie auf eine harte Probe, zumal sein Vater als zweiter Oberstaatsanwalt ein sehr mächtiger Mann ist, der von der Beziehung nicht sehr angetan ist. Es war sehr interessant, Anyas persönliche Entwicklung zu beobachten, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer erwachsenen und selbstbewussten Frau wandelt.


    Aber auch die zahlreichen Nebencharaktere machen hier eine gute Figur, obwohl sie neben Anya nicht ganz so präsent sind. Angefangen bei ihrer treuen Freundin Scarlet, die stets hunderprozentig loyal ist, bis zu ihrem liebenswerten Bruder Leo, der intelligenten Schwester Natty und Wil, dem Jungen, der Anyas Herz erobert und, der immer freundlich ist und an Anya glaubt. Er ist nicht der typische starke Held der Protagonistin, sondern hinterlässt eher einen etwas soften Eindruck, obwohl er ohne zu zögern für seine Liebe eintritt. In dieser Hinsicht bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, da ich vermute, dass auch Win noch eine ordentliche Entwicklung durchmachen wird.


    Fazit:


    "Bitterzart" ist der Auftakt einer neuen dystopieähnlichen Reihe von Gabrielle Zevin, in dem eine tolle Idee wirklich gut umgesetzt ist. Der angenehme Schreibstil hat mich an diesen Roman, der wichtige Themen wie Liebe, Freundschaft, Macht und Loyalität als Grundlage hat, gefesselt und in freudiger Erwartung auf die Fortsetzung "Zartherb" zurückgelassen.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Ich habe das Buch als e-book im Rahmen der Monatschallenge Februar 2014 im englischen Original gelesen. Ich lese inzwischen sehr gerne Dystopien und seid Kai Mayers Arkadien-Reihe auch Bücher, die etwas mit organisiertem Verbrechen zu tun haben. Wie ich das Buch dann begonnen habe, war ich zuerst enttäuscht, ich hatte etwas anderes erwartet. Nach kurzer Zeit hat sich das jedoch geändert. Anya ist ein sehr vielschichtiger Charakter und sie lässt die Geschichte aus ihrer Perspektive immer spannend und authentisch wirken. Daneben hat mich der Rahmen der Geschichte, den Gabrielle Zevin gewählt hat fasziniert. In unserer heutigen Gesellschaft ist es absurd sich vorzustellen, dass Schokolade verboten ist und Koffein fast eine Droge sein soll. Doch Zevin gelingt es dieser Welt eine Struktur zu geben in der solche Dinge logisch erscheinen.


    Anyas Familie ist im Schokoladenhandel tätig, was in New York illegal ist. Seit ihre Eltern ermordet wurden ist ihre Großmutter der offizielle Vormund für sie und ihre beiden Geschwister Natty und Leo. Durch ein paar unglückliche Verwicklungen gerät Anya mit dem Gesetz und dem zweitmächtigsten Mann in der Stadt in einen Konflikt. Ihre wachsende Liebe zu seinem Sohn und ihr Familiärer Hintergrund stellen sie schließlich vor eine Reihe von Entscheidungen, die ihr Leben auf den Kopf stellen.


    Neben einer guten Handlung tragen auch die Figuren zu einem gelungenen Buch bei. Auch diese Aufgabe ist Zevin sehr gut gelungen. Anya besinnt sich im Laufe der Geschichte immer wieder darauf was ihr wichtig ist und versucht die Eskalation von Konflikten zu vermeiden, sowie die damit verbundenen Konsequenzen für alle Beteiligten zu minimieren. Zuerst erscheint es wenig glaubwürdig, das dies eine 16-jährige Schülerin ist, im Laufe der Geschichte versteht man immer besser warum Anya so schnell erwachsen werden musste und was ihr und ihrer Familie zugestoßen ist. Auch ihre beiden Geschwister Natty und Leo sind Zevin gut gelungen. Natty scheint durch ihre Erlebnisse eine engere Verbindung als normalerweise zu ihrer älteren Schwester zu haben und Leo, der durch einen Unfall eine Kopfverletzung mit dauerhaften Folgeschäden zu kämpfen hat, sieht einerseits zu Anya (seine jüngere Schwester) auf und versucht andererseits auf möglichst eigenen Füßen zu stehen. Dies bringt ihn jedoch in einige Situationen, die auch für Anya weitreichende Folgen haben.
    Goodwin Delacroix, der Sohn von Charles Delacroix Stellvertretender Staatsanwalt des Staates New York ist, ist derjenige der Anyas Leben zugleich schöner und komplizierter macht. Er scheint vom Charakter eher der liebe Typ zu sein, der aber nicht zögert denen die er liebt beizustehen. Bedenkt man die familiären Hintergründe der beiden, scheint es sich um eine Neuauflage von "Romeo & Julia" zu sein, entpuppt sich aber als eine Liebesgeschichte der anderen Art. Während Anya versucht Win so gut es geht aus allem rauszuhalten, was mit ihrer Familie zu tun hat, versucht Win ihr Unterstützung und Hilfe anzubieten. Dann ist da noch Scarlett. Sie ist die beste Freundin von Anya und ihr gegenüber 100 % loyal. Sie unterstützt Anya wo sie nur kann, auch wenn es zeitweise auch zwischen ihnen ein paar Probleme gibt kann Anya sich auf sie immer verlassen


    Für Spannung sorgt unter anderem natürlich Anyas Familie, ihre Beziehung zu Win und der Konflikt mit Wins Vater. Ich bin letztendlich durch das Buch durchgerutscht und viel schneller als es mir lieb war war es zu Ende. Ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht unter anderem mit Win und Anya und mit Anyas Familie: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • 2083: Schokolade ist in den USA verboten und Schokoladenfabrikanten/-händler kriminell, auch Annies Familie ist davon betroffen. Vor Jahren sind erst ihre Mutter, dann ihr Vater durch Anschläge umgekommen, die 16jährige Annie und ihre Geschwister leben bei ihrer, inzwischen pflegebedürftigen Großmutter, Annies älterer Bruder wurde bei einem der Anschläge verletzt und ist seitdem geistig etwas zurückgeblieben, so dass Annie die ganze Verantwortung für ihre Familie alleine schultert. Und dann wird sie auch noch in die geschäftlichen Probleme ihrer Familie hineingezogen.


    Schokolade verboten – für mich Naschkatze ein großer Anreiz, den Roman zu lesen … Erzählt wird von Annie selbst in Ich-Form, anscheinend viele Jahre später, denn mehr als einmal fällt der Begriff „damals“. Annie erzählt selbstkritisch und mit Ironie, mir gefällt das gut und es passt hervorragend zur Geschichte. Diese packt einen schnell, macht Spaß und ist recht spannend. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen, man legt ihn ungern aus der Hand, ich war erstaunt, wie schnell ich die, immerhin gut 550 Seiten gelesen hatte.


    Die Geschichte wirkt zudem frisch und durchaus innovativ: Ein Jugendroman (der auch Erwachsene begeistern kann), der in einer leicht dystopischen Welt spielt (über die Hintergründe dieser Welt wird, zumindest in diesem ersten Trilogie-Band, wenig bekannt) und über eine nicht alltägliche Familie erzählt. Im Laufe der Handlung kommt noch eine Liebesgeschichte hinzu, die gut hineinpasst und dem Ganzen einen Romeo-und-Julia-Touch gibt.


    Die Charaktere sind schön gezeichnet, man lernt nicht nur Annie gut kennen. Besonders gefallen hat mir Win (Sohn des Staatsanwalt, der „Romeo“ der Liebesgeschichte), den man gerne selbst zum Freund haben würde. Annie ist manchmal schwierig und ihr Denken und Handeln nicht immer sofort nachvollziehbar, bedenkt man jedoch die Umstände, wird Vieles verständlicher, insgesamt kann man sich schon in sie hineinversetzen. Etwas genervt hat mich aber das Gerede über Annies zu erhaltende Jungfernschaft (sie ist Katholikin!) und ob deswegen geheiratet werden soll ...


    Das Ende ist, wie es sich für eine Trilogie gehört, offen, und macht Lust auf den nächsten Band. Bei mir steht er (und auch Band 3) nun auf der Wunschliste.

  • Mich hat dieses Buch sehr gefesselt. Ich fand es interessant, dass die Geschichte in der Zukunft gespielt hat und wie die Welt sich verändert hat. Die Veränderungen waren nicht so extrem und daher fand ich es realistisch, aber sie waren schon drastisch, wenn ich mir vorstelle, dass Schokolade verboten ist :shock:
    Es gibt hier nicht so viel Action und ich finde es sehr gut, dass die Protagonisten hier mal nicht versuchen ein System total zu stürzen und zu verändern, sondern dass sie es akzeptieren und darin leben; auch wenn es nicht optimal ist.
    Die Charaktere fand ich sehr interessant und auch die kleine Liebesbeziehung war gut gezeichnet. Deren Verlauf war nämlich absolut nicht vorhersehbar. Die Familie von Anya war richtig interessant, da der Vater und die restlichen Verwandten zu Verbrechern zählen, was das Leben für Anya nicht sehr einfach macht. Nach seinem Tod ist sie diejenige, die sich hauptsächlich um die Familie kümmert und es ist erstaunlich, aber realistisch wie Anya das meistert. Sie trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen und das ist sehr authentisch.
    Das Ende war für mich überraschend und ich musste mir sofort den zweiten und dritten Band bestellen :D
    Was mich etwas gestört hat, waren die Kapitelüberschriften. Diese haben teilweise schon ziemlich viel verraten.


    Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Meine Meinung:
    Richtig, oder Falsch?
    Gut, oder Böse?
    Gerecht, oder Ungerecht?


    Anya Balanchine ist siebzehn und wurde in eine Mafia-Familie hineingeboren. Ihr Vater war sozusagen der „Boss“. Mit diesem Familienzweig möchte sie allerdings nicht wirklich was zu tun haben.
    Da sie jedoch sehr früh Waise wurde, ihre Großmutter mittlerweile nicht mehr für sie sorgen kann, ist sie für ihre kleine Schwester und ihren großen geistig behinderten Bruder verantwortlich.
    Dadurch bleibt es nicht aus, dass sie ab und an Hilfe ihrer „Familie“ in Anspruch nimmt… Somit lastet ihr "Erbe" trotzdem auf ihr, und überall wo sie hinkommt, eilt ihr der Name „Balanchine“ voraus. Dadurch hatte sie es nie irgendwo leicht.
    Als sie sich auch noch mit einem neuen Schüler ihrer Schule anfreundet, dessen Vater angehender Staatsanwalt für New York werden möchte, gerät sie unwissentlich in einen Machtkampf, den sie selbst nicht gewählt hat und niemals haben wollte.
    Wins Vater passt dessen Freundschaft zu einer Mafiatochter nicht und greift zu ungewöhnlichen Mitteln, die Anya unbewusst immer mehr in die Fußstapfen ihres Vaters drängen…


    Die Autorin erzählte mir Anyas Geschichte so treffend und real, als würde mir die Protagonistin selbst ihre Lebensgeschichte erzählen. Die Geschichte liest sich zum Teil auch, als würde Anya Tagebuch in Form eines Romans führen. Dadurch sind natürlich sogenannte Randbemerkungen zwischendrin auch enthalten. Aber trotzdem las es sich wie ein Roman. Phantastisch!!!
    Ich bin von dieser Erzählweise für ein Jugendbuch total begeistert.


    Dass das Jugendbuch auch eine Art Dystopie ist, merkte ich eigentlich nur am Rande. Zwischendurch gab es vereinzelt Hinweise dazu, aber nicht explizit, worauf speziell eingegangen wurde. Bis vielleicht auf die Rationalisierung von Wasser, der Sperrstunde und dem Verbot von Schokoladen- und Kaffeebesitz. Und um die Balanchine-Schokolade geht es in dieser Trilogie ja auch.


    Auch wird die Beziehung von Anyas durch ihre Mafia-Familie und Win, dem Sohn eines Staatsanwaltes etwas mit Romeo und Julia verglichen, deren Liebe auch nicht hätte sein dürfen. Doch so extrem kamen mir die Ähnlichkeiten überhaupt nicht vor und ich hatte dieses Paar beim Lesen eigentlich nie im Hinterkopf.


    Sehr angetan war ich von den Wendungen, die sich durch den gesamten Roman zogen. Nicht immer ersichtlich und für manche Leser nicht immer nachvollziehbar, passierten Dinge mit und ohne Anyas Zutun, was die Spannung immer mehr steigerte. Und so hat sich der Jugendroman im Laufe der Geschichte äußerst gewaltig gesteigert was die Thematik und die Spannung betrifft.


    Fazit:
    Ich bin überwältigt von diesem Auftakt!
    Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit Anya Balanchine weitergeht und welche gewagten Entscheidungen sie noch treffen wird.
    Somit verbleibe ich bei diesem genialen Roman bei fünf von fünf Sternen.


    Birthright-Trilogie:
    1. Bitterzart
    2. Edelherb
    3. Extradunkel

  • Ich war sehr auf "Bitterzart" gespannt. Die Idee einer Welt, in der Schokolade und andere Genussmittel verboten sein könnten, klang für mich faszinierend und ich war gespannt, wie die Autorin dies umsetzen würde. Letztlich fand ich zwar, dass das World Building noch etwas mehr hätte vertieft werden können, aber die Informationen, die dem Leser durch die Ich-Erzählerin übermittelt wurden, waren auf jeden Fall interessant und sie haben neugierig auf die nächsten Bände gemacht, in denen man hoffentlich mehr über die Hintergründe erfahren wird. Unter den gegebenen Umständen war es für mich nachvollziehbar, dass Anya nicht ausführlicher auf alles eingegangen ist, aber ich hoffe, dass sie in der Fortsetzung stärker persönlich involviert sein wird.


    Die Charaktere selbst waren gut ausgearbeitet und es war leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Durch die Erzählperspektive ist man natürlich davon beeinflusst, wie die Protagonistin die Figuren sieht, aber die Konstellationen sind sehr komplex und es ist leicht zu sehen, dass Anya - obwohl sie ihre Familie liebt und beschützen möchte - ihre Angehörigen teilweise zu sehr einschränkt und Entscheidungen trifft, die vielleicht nicht für alle ideal sind. Das hat mir gut gefallen, da es mir gerade aufgrund ihres Alters und ihrer bisherigen Erfahrungen realistisch vorkam.


    Der Protagonistin wird im Lauf der Handlung einiges zugemutet und teilweise war es für mich nicht leicht weiterzulesen, da die Erlebnisse der Charaktere aufwühlend sein konnten und es ein paar ernste Situationen gab, bei denen ich mich gefragt habe, wie sie da wieder herauskommen sollten. Tatsächlich mochte ich aber, dass das Buch Anya und ihr Umfeld mit solchen Krisen konfrontiert hat; da nicht alles glatt lief und bestimmtes Verhalten ernsthafte Konsequenzen hatte, wurde die Geschichte packender und es war einfacher, darauf zu hoffen, dass für die Figuren alles gut ausgehen wird. Gerade das Ende des Buches eröffnet viel Potential, auch wenn ich natürlich nicht wollte, dass es so kommt.


    Obwohl die Charaktere interessant und gut ausgearbeitet waren, muss ich leider sagen, dass es mir schwer gefallen ist, mit ihnen mitzufühlen. Ihr Schicksal hat mich emotional nur selten berührt, was vielleicht auch am Schreibstil lag, den ich eher distanziert und zwischendurch trocken fand. Dennoch bin ich gespannt darauf, was im nächsten Band passieren wird und "Bitterzart" konnte mich auf jeden Fall fesseln. Deshalb würde ich das Buch mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewerten.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher