Originaltitel: Maestro (1989 bei Angus & Robertson, Australien erschienen)
Klappentext: Paul, der mit seinen Eltern im Norden Australiens lebt, erhält
Klavierunterricht bei Eduard Keller, einem Lehrer, der ungewöhnliche
Methoden bevorzugt. Das Kind ist verstört und fasziniert zugleich.
Eduard Keller kommt aus Österreich, Paul entwickelt die fixe Idee, er
müsse ein Nazi gewesen sein. Doch erst viele Jahre später wird Paul
verstehen, wovor Eduard Keller bis ans Ende der Welt geflüchtet ist.
Peter Goldsworthy erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen einem
alten Mann und einem kleinen Jungen, erzählt von erster Liebe,
Erwachsenwerden, vom Schrecken der Erinnerung und der Sehnsucht nach dem
Glück.
Meine Meinung: Das Buch habe ich mir in der Bücherei ausgeliehen, da mich der Klappentext angesprochen hat. Ich war gespannt darauf zu erfahren, welche Methoden der Klavierlehrer anwendet und was hinter seiner Flucht steckt.
Das Buch ist flüssig zu lesen und mit seinen 192 Seiten hatte ich das Buch schnell durch. Das Titelbild gefällt mir, allerdings sehe ich darauf einen Jungen, der vielleicht 10 Jahre alt ist. Dass Paul im Buch bereits 15 ist hat mich ein wenig erstaunt.
Das Buch beginnt im Jahre 1967 und endet im Jahre 1977, was sich auch im Buch widerspiegelt, da das Thema Krieg, Juden und Hitler dort eine größere Rolle spielt und einzelne Personen diese Zeit selbst miterlebt haben und dadurch geprägt wurden.
Der Roman ist in Ich-Form aus der Sicht von Paul verfasst, was das Lesen einfach macht und man die Gedanken von Paul miterlebt.
Paul erhält bei Eduard Keller Klavierunterricht, der ihn anfangs mit seinen Methoden verärgert. Mit der Zeit akzeptiert er diese und wird dadurch immer besser und sicherer in seiner Spielweise. Nach einigen Jahren endet der Unterricht, da Paul auf eigenen Beinen steht, hält aber weiterhin den Kontakt zu ihm. Man erfährt sehr viel über das Leben von Paul, wie er erwachsen wird, von seinen Freunden, Erfolgen und Niederlagen.
Zu Beginn ist das Buch humorvoll geschrieben und man ist gespannt wie es weitergeht. Allerdings fand ich streckenweise die Erzählung über Pauls Leben als zu viel, da die Beziehung zu Eduard Keller in den Momenten keine Rolle gespielt hat und erst nach vielen, vielen Seiten wieder auf ihn eingegangen wurde. Hier hätte ich mir gewünscht noch mehr über Eduard Keller zu erfahren und dafür lieber unwichtige Details von Paul wegzulassen. Aus diesem Grund habe ich mich streckenweise sehr gelangweilt und hatte nicht den Drang danach das Buch unbedingt weiterlesen zu müssen. Zudem baut sich in dem Buch keinerlei Spannung auf. Am Ende erfährt man die Wahrheit über Eduard Keller, die ich nochmal richtig gut fand. Allerdings konnte mich das Buch trotzdessen nicht mehr richtig begeistern.
Da mir das Buch zwar auf der einen Seite, besonders am Anfang und am Ende, ganz gut gefallen hat und mir die Prise Humor das eine oder andere Schmunzeln auf die Lippen gezaubert hat, fand ich es auf der anderen Seite etwas langweilig und streckenweise zu langgezogen. Leider kam auch nie eine Spannung auf, weshalb ich dem Buch gebe.