Andrea Seidl - Mit Kommissaren spielt man nicht


  • Klappentext:
    Uli ist Hauptkommissarin in Regensburg und seit eineinhalb Jahren mit ihrem Chef Daniel liiert. Doch der ist leider verheiratet. Aber das wird sich ändern, denkt Uli, und räumt im Geiste schon die Wohnung um, damit Daniel bei ihr einziehen kann.


    Natürlich kommt es ganz anders. Daniel macht mit Uli Schluss und zwingt sie, sich nach München versetzen zu lassen. Bis dahin muss sie mit Daniel klarkommen, während sie beide in einem Mordfall ermitteln, dessen Hauptverdächtiger ausgerechnet ein gewisser Leo Lebowski ist, zu dem Uli sich schon zwei Jahre zuvor auf seltsame Weise hingezogen fühlte.


    Meine Meinung:
    Ich fing gestern Abend an, die Geschichte zu lesen und habe die halbe Nacht gelesen, da ich sie nicht aus der Hand legen konnte. Die Geschichte liest sich sehr schnell und flüssig. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und die Wortwahl einfach ohne langweilig zu sein.


    Uli war mir sofort sympathisch, allerdings hätte ich sie schütteln können, dass sie sich von Daniel so unter Druck setzen lässt. Meiner Ansicht nach hätte sie am längeren Hebel gesessen, wenn sie die Zähne zusammen gebissen hätte und sich nicht hätte versetzen lassen. Aber, dann wäre die Geschichte ja schon vor dem Anfang zuende gewesen (bzw. vielleicht in eine völlig andere Richtung gelaufen), von daher war es wohl doch gut, dass sie dem Druck nachgegeben hat. Neben Uli lernen wir ihre Freundin Isi und ihren Freund Ben kennen, die mir auch beide gut gefallen haben. Sie spielten zwar nur Nebenrollen, waren aber so gut dargestellt, dass ich auch diese beiden vor meinem inneren Auge sehen konnte.


    Die Bösewichte waren in dieser Geschichte Daniel, den ich von der ersten Seite an abgrundtief gehasst habe und Leo, den ich einfach “nur” verabscheut habe. Beides manipulative Männer, die meinen, dass sich das Leben nur um sie dreht und die durch und durch unsympathisch sind.


    Die Geschichte mit Sven, den ich übrigens auch nicht leiden kann (scheint bei diesem Buch mein Schicksal zu sein, alle Männer ätzend zu finden), war gut erzählt aber es war etwas zu schnell offensichtlich, worauf es hinaus laufen würde. Dies tat der Geschichte zwar keinen großen Abbruch, aber es nahm ein bisschen die Spannung raus.


    Der Kriminalfall in der Geschichte war eher Nebenhandlung, von daher würde ich das Buch eher einem Frauenroman-Leser, als einem Krimi-Leser empfehlen. Wer allerdings bei dem Titel und dem Cover einen Roman in Richtung heiterer Frauenroman/ Chic-Lit vermutet wird enttäuscht sein. Gelacht habe ich eher weniger. Im Vordergrund stand wirklich das mitleiden und mitfühlen mit Uli. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht, wie ich das Genre einordnen soll.


    Leider ist die Story in zwei Teile geteilt, wie das ja so oft bei den selbst verlegten ebooks der Fall ist, so dass es an einer spannenden Stelle zuende ist. So wie ich das recherchiert habe gibt es den zweiten Band leider noch nicht, sonst hätte ich ihn mir gleich gekauft und weiter gelesen. Wer mich kennt weiß, dass eine Aufteilung in zwei Teile bei nicht abgeschlossenem ersten Teil immer einen negativen Punkt gibt. Hier allerdings schafft es die Autorin tatsächlich an einer Stelle Schluß zu machen, die auch das Ende der Geschichte sein könnte. Dafür spreche ich mein großes Lob aus und insgesamt gibt es von mir 3,5 gute Sterne für eine flüssig zu lesende Geschichte, die Spaß macht. Für 4 Sterne ist die Geschichte ein bisschen zu vorhersehbar und Uli dafür, dass sie Kommissarin ist, etwas zu wenig tough.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • ASIN eingetragen. 8)


    Danke! Irgendwie hat er sie bei mir nicht genommen.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)