Alice Gabathuler - Blackout

  • Blackout. Totale Finsternis im Kopf. Keine Erinnerung an die letzten drei Tage. Nick wird aufgesammelt und von der Polizei verhört. Er soll mit seiner Cousine nach Berlin gefahren sein und nun werde diese vermisst. Nick kann sich jedoch an absolut nichts erinnern. Aber er ist sich sicher, dass er Carla nie im Stich gelassen hätte - auch wenn seine Vergangenheit nicht gerade für ihn spricht. Doch wenn er sich an nichts erinnern kann, wie soll er die Polizei davon überzeugen, dass sie weiter nach Carla suchen, nach einem eventuellen Entführer oder Schlimmerem?


    Nachdem ich letzten Jahr den aktuellsten Roman von Alice Gabathuler gelesen habe (Matchbox Boy), habe ich mich nun ihrem Debüt zugewandt. "Blackout" ist erstmals 2007 erschienen und wurde nun mit einem viel schöneren Cover als Klappenbroschur erneut auf den Markt gebracht. Hätte ich nicht gewusst, dass es das Erstlingswerk der Autorin ist, wäre ich nie darauf gekommen. Es lässt sich genauso flüssig und spannend lesen, wie ihr letzter Jugendthriller und mir sind keine typischen Debütroman-Fehler aufgefallen.


    Stattdessen ist mir aber aufgefallen, dass Gabathuler ihre "bösen" Figuren zu lieben scheint. Ich hatte bei beiden Romanen das Gefühl, dass die Autorin ganz viel Herzblut in ihre problembehafteten Figuren steckt und es ihr Spaß macht in deren Rollen zu schlüpfen. In "Blackout" gibt es keinen Ich-Erzähler, sondern einen auktorialen Erzähler, der seinen Fokus die ganze Zeit auf Nick ruhen lässt. Nick, der in seiner Vergangenheit schon viel Mist gebaut hat. Nick, der zu seiner Tante und seinem Onkel gezogen ist, um seine letzte Chance zu nutzen. Und Nick, der überzeugt ist mit Carlas Verschwinden nichts zu tun zu haben - aber ohne Erinnerung schrumpft diese Überzeugung stündlich zusammen.


    Fazit: Gabathuler hat alles richtig gemacht: Ein interessanter Protagonist, eine spannende, schlüssige Handlung, authentisches Verhalten ihrer Figuren und eine gelungene Auflösung am Ende des Romans, die man nicht schon in tausend anderen Büchern gelesen hat. Rundum ein gelungener Thriller, der sowohl für Mädchen, als auch Jungen geeignet ist - und auch Erwachsene begeistern wird. 5/5 Sterne.


    [list=][*]Broschiert: 208 Seiten[*]Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Spannender Thriller für Jugendliche.


    Hint: Wobei ich ehrlich gesagt die Kategorie "Thriller" (was aber auf dem Cover steht) für zu hoch gegriffen halte, aber auf jeden Fall ein spannender Roman für Jugendliche.


    Inhaltsangabe gemäß der Buchumschlaginnenseite:
    Nick ist wahrlich kein Musterknabe: Schulverweise, eine Menge Drogen, und dann setzt er auch noch ein gestohlenes Auto gegen einen Baum …
    Der Aufenthalt in der Familie seiner Tante ist seine letzte Chance, sein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Und dann verschwindet Nicks Cousine Carla nach einem gemeinsamen Discobesuch. Für alle ist klar, dass er sie in Schwierigkeiten gebracht hat. Nick hat zwar einen totalen Blackout, doch er ist sich sicher: Diesmal ist er unschuldig. Ihm bleibt nur eine Wahl: Er muss selbst herausfinden, was in jener Nacht passiert ist. Und er entdeckt, dass Carla einer Sache auf der Spur war, die offensichtlich eine Nummer zu groß für sie war - und bei der Nicks Vater die Hände im Spiel hat ...


    Meine Meinung:
    Der Roman ist spannend geschrieben und wirkt nicht übertrieben oder überzogen. Die Handlung ist schlüssig und bleibt bis zum Ende spannend. Das innere Gefühlsleben des Protagonisten wird gut und nachvollziehbar beschrieben.


    Die Moral von der Geschichte:
    Jugendliche haben es auch nicht immer leicht.
    Und manches Mal kommen sie vielleicht in Situationen, in denen sie sich falsch verhalten, obwohl sie eigentlich keinen schlechten Charakter haben.
    Und dies hängt ihnen dann noch lange nach.
    Deshalb: Jugendliche brauchen Erwachsene, die zu ihnen halten und an sie glauben.
    Und das ist doch mal eine schöne Aussage.


    Das Buch besteht aus schönen, dicken, holzigen Seiten und Einband - fühlt sich sehr gut an und lässt sich sehr schön lesen.


    Thematisch würde der Roman wahrscheinlich eher den Jungs als den Mädchen liegen.
    Hint: Der Roman kann aber auch gut von Erwachsenen gelesen werden.


    Mein Kritikpunkt: Etwas viel Schlägereien.


    Bei der empfohlenen Altersangabe von 13 bis 16 Jahren würde ich die untere Altersangabe eher etwas nach oben korrigieren.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: