Klappentext:
Wenn die Nacht beginnt, erwacht sein wahres Ich, und sie erkennt in ihm ihre große Liebe...
Weil Lillys Mutter mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wollte, sitzt Lilly jetzt in der Provinz fest – weit weg von ihren Freunden.
Aber es gibt einen Lichtblick: ihr Mitschüler Raphael, der es Lilly gleich angetan hat, obwohl er sie vor ein Rätsel stellt. Über Tag ist
er abweisend, doch sobald es Nacht wird, verführerisch charmant. Als ihr Stiefbruder dann in einen Autounfall verwickelt wird, zeigt
sich Raphaels wahres Ich, und Lilly entdeckt sein unglaubliches Geheimnis...
Inhalt:
Lilly ist 17 Jahre alt und muss zum wiederholten Male mit ihrer Mutter umziehen. Ihr Vater ist vor einigen Jahren bei einem
Autounfall ums Leben gekommen, was ein tiefes Loch in die kleine Familie riss und Lilly's Mutter wechselte seither ihre
Beziehungen und ihren Wohnort regelmäßig. Diesmal meint sie es mit ihrem neuen Freund Thomas jedoch ernst und daher
verschlägt es die beiden in einen kleinen Ort im Odenwald, wo Lilly von nun an mit ihrer Mutter, ihrem neuen Freund und ihrem
jetztigen Stiefbruder Samuel leben soll. Mit diesem versteht sich Lilly glücklicherweise recht gut und zusammen mit ihm
findet sie schnell Anschluss in der neuen Schule. Dort trifft sie auch den geheimnisvollen Raphael, für den sie schnell mehr
empfindet, der aber irgendwie anders zu sein scheint als die anderen und der sie am Tag immer extrem rüde behandelt,
in der Nacht jedoch sehr liebevoll. Nachdem ihr Stiefbruder in einen Autounfall verwickelt wurde, scheint dieser plötzlich
wie ausgewechselt und Lilly entdeckt langsam, dass in der kleinen Provinz so einige unfassbare Geheinmisse schlummern.
Allgemeines:
Das Buch umfasst 416 Seiten und gliedert sich in einen Prolog und 64 Kapitel. Am Schluss findet sich noch eine kurze Danksagung
der Autorin. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers.
Meine Meinung:
Ich bin zwiegespalten über dieses Buch. Der Einstieg fällt zunächst sehr leicht, es ist die übliche Mischung aus jugendlichen
Charakteren, einem kleinen, abgeschiedenen Ort und einer Schule, auf der sich jede Menge abspielt. Lilly ist dabei von
Anfang an eine sympathische Hauptfigur. Der Tod ihres Vaters und die vielen Umzüge haben sie zu einer eher ruhigeren,
distanzierten Person gemacht, die aber mit der Zeit schnell auftaut. Als sie dann Raphael an der Schule erblickt, ist es natürlich
sofort um sie geschehen, auch wenn ihre beiden neuen Freundinnen Michelle und Amy sie vor seiner kühlen Art warnen.
Der Spannungsbogen fällt nach dem Beginn der Geschichte leider recht schnell ab. Die Handlung beginnt zu einem einzigen
großen Rätselraten zu werden: Was ist mit Samuel nach dm Autunfall los? Und warum verhält sich Raphael Lilly gegenüber so
widersprüchlich? Lilly versucht Antworten darauf zu finden, aber dreht sich viele Seiten lang dabei jedoch im Kreis und begann
bereits mich zu langweilen. Doch dann kommt ungefähr nach der Mitte des Buches gott sei Dank nochmal die Wende und die
Spannung steigert sich wieder extrem.
Lilly erfährt nun Stück für Stück das Geheimnis um Raphael und damit zusammenhängend auch, was mit ihrem Stiefbruder passiert
ist. Hier kommen natürlich gewisse übernatürliche Wesen ins Spiel, denen ich so aber vorher noch nie begegnet bin, was ich
sehr gut fand. Die genaue Idee hinter der Geschichte verrate ich jetzt natürlich nicht, nur soviel wie der Titel des Buches auch
schon erahnen lässt: Die Sterne spielen dabei eine gewisse Rolle. Ich fand die Idee, die sich die Autorin hier ausgedacht hat,
unglaublich spannend und sehr kreativ. Es stecken schon fast philosopische Gedanken dahinter - über das Leben, den Tod und der
Seele eines Menschens. Obwohl es eigentlich eine Fantasygeschichte ist, regte mich das Buch zwischen den Zeilen mit leisen Tönen,
die gut in das eigentliche drumherum der Geschichte eingebaut sind, zum Nachdenken an und vermochte so nach dem eher
schwächelnden Start mit der insgesamten Grundidee doch noch zu überzeugen.
Die Liebesgeschichte, die sich natürlich wie zu erwarten zwischen Lilly und Raphael anbahnt, vermochte mich dagegen die ganze
Zeit nicht wirklich zu begeistern. Denn es fehlte für mich komplett die Basis, warum die beiden sich verlieben, es geschieht eben
einfach - zack, bum - und fertig. Ich mochte die beiden, aber so wirklich nahe wollten sie mir zusammen nicht kommen.
Zum Glück empfand ich ihre Beziehung aber in der zweiten Hälte auch nicht mehr als so dominierend und daher hat mich das nicht
ganz so gestört.
"Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich eine Seele besitze. Ich atme, ich sehe, ich denke - das hat mir immer genügt.
Nun, da ich sie Antwort kenne, stehe ich vor der Wahl, meine Seele zu opfern oder meine Liebe zu verlieren.
Kann man ohne Seele lieben?"
Fazit:
Ein Buch, das definitiv gerade in der ersten Hälfte seine Längen besitzt, dafür aber in der zweiten Hälfte umso mehr Spannung bietet
und das mich letztlich mit seiner überraschend tiefgründig ausgebauten Grundidee doch noch überzeugen konnte.
Ich vergebe