Steven Brust - Jhereg

  • Inhalt laut Amazon:
    Vlad ist ein Mensch in einer Stadt der Dragaerer, einem großwüchsigen Volk, das durchschnittlich tausend Jahre alt wird und sich nie rasieren muß. Sie sind dort zuhause, nach ihren Regeln wird gespielt, und sie haben die Gewohnheit, Ostländer (wie Vlad) schlecht zu behandeln. Einer wie Vlad läßt sich das nicht gefallen. Also wird er Berufskiller und arbeitet sich allmählich nach ganz oben. Er ist wer, und einige Dragaerer gewinnen ihn als Freund. Andere versetzt er in Schrecken. Er adoptiert einen eben geschlüpften Drachen, einen Jhereg, der über eine fast menschliche Intelligenz verfügt und einen ziemlich üblen Sinn für Humor hat. Und er gewinnt den Respekt der Dragaerer. Alle seine Freunde sind älter als 900 Jahre oder Untote oder Vampire oder Meisterdiebe. Aber das sollte man ihnen nicht zum Vorwurf machen.


    Meine Meinung:
    Die Welt ist nicht bizarrer als andere Fantasy-Welten auch: es gibt zwei menschliche Rassen, die Ostländer und die Dragaerer (die das Ergebnis genetischer Manipulationen außerirdischer Besucher sind :-s ), dazu eine nicht näher spezifizierte Tierwelt, deren Angehörige zur Benennung der untereinander verfeindeten oder verbündeten Dragaerer-Häuser herangezogen wurden. Es gibt zwei Sorten von Magie: Zauberei (Dragaerer) und Hexerei (Ostländer), wobei beide Arten von den Angehörigen beider Rassen erlernt werden können. Und es gibt die Jhereg, kleine Drachen, deren Biss giftig ist, die auf der Schulter ihrer "Herren" sitzen und telepathisch mit ihnen kommunizieren und einen eigenen Sinn für Humor haben. Ach ja, und man kann sowohl Dragaerer als auch Ostländer töten und dann wieder zum Leben erwecken, sofern Kopf und Seele intakt geblieben sind.


    Vlad Taltos, der Ich-Erzähler, ist ein Berufskiller und soll im vorliegenden Band einen äußerst heiklen Auftrag ausführen. Er soll sein Opfer töten, bevor herauskommt, dass dieses dem Haus Jhereg sehr viel Geld gestohlen hat. Dummerweise hat das Opfer aber um Asyl auf dem Schloß von Vlads Freund Morrolan gebeten. Morrolan gehört zum Haus Dragon und seine Gastfreundschaft ist heilig. Tötet Vlad den Dieb in Morrolans Haus, kommt es zu einem Krieg zwischen Haus Jhereg und Haus Dragon.
    Es ist also einiges an Fingerspitzengefühl, List und Ränke erforderlich, damit Vlad seinen Auftrag ausführen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass auch auf ihn ein Mörder angesetzt ist.


    Das Buch ist angefühlt mit herrlich schrägen Charakteren und einer spannenden, verwickelten Handlung, deren Ausgang nicht von vornherein klar ist. Der Autor verzichtet auf allzu detaillierte Beschreibungen und konzentriert sich lieber auf den Fortgang der Handlung und die Lösung des Problems. Zwar sind dazu etliche Besprechungen und Recherchen erforderlich, aber die Dinge, die dabei zutage treten, sind interessant und ergeben eine deutliches Bild der Gesellschaft und des Opfers. Auch die schlußendliche Lösung hat mich zufriedengestellt.
    Manchmal hätte ich mir allerdings schon gewünscht, er würde so ein Teckla beschreiben oder genauer auf das Aussehen seiner Figuren eingehen. Das ist aber auch das einzige Manko.


    Fazit:
    Vlad Taltos ist eine echte Entdeckung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!