Gary Jennings - Der Azteke

  • Kurzbeschreibung Amazon:
    Karl der Fünfte, Kaiser des Römischen Reiches und König von Spanien, verlangt im Jahre 1529 einen Bericht über seine neue Provinz Neuspanien, über Geschichte, Traditionen, Sitten und Gebräuche dieses Landes. Der Kaiser und sein Hofstaat sind hingerissen und gebannt, wenn daraus vorgelesen wird. Fray Don Juan de Zumßrraga, Erster Bischof von Mexiko, hat den Befehl seines Kaisers befolgt. Er läßt einen Azteken berichten - und ist entsetzt über das, was er zu hören bekommt und was er dem Kaiser vermelden muß. Mixtli, der Azteke, hat getreulich Bericht gegeben und drei Jahre den Schreibern des Bischofs erzählt. Von der großen Geschichte seines Volkes, von den farbenprächtigen Städten, den Palästen, den schwimmenden Gärten, von der Zügellosigkeit der feinen Gesellschaft des Aztekenreichs, aber auch von der Grausamkeit der spanischen Eroberer, die eine alte Kultur vernichteten.



    Dieses Buch ist eine Klasse für sich, ich glaube es ist das längste Buch, das ich je gelesen habe - meine Ausgabe hatte zwar "nur" knapp 900 Seiten, aber mit so einer winzigen Schrift, dass es glatt für das Doppelte an Seiten gereicht hätte.
    Im Grunde genommen gibt es im Buch zwei Handlungsebenen: zum einen den Azteken, der den entsetzten Schreibern des Bischofs aus seinem Leben erzählt (und ihre Reaktionen auf seine Glaubensauffassung sind wirklich witzig), zum einen die wirklich nur als monumental zu beschreibende Darstellung des damaligen Aztekenreiches.
    Hier überkreuzen sich Unmengen von Handlungssträngen, eine Vielzahl von Hauptpersonen ist untereinander in ein kompliziertes Beziehungsgeflecht verwickelt, und das ganze wird geschildert vor dem ungeheuer farbenprächtigen Hintergrund der damaligen Hochlultur. In diesem Buch passiert so viel, dass man gut und gern drei oder vier Romane daraus hätte schreiben können - das kann durch die Flut an Details ab und zu ein bisschen ermüdend sein, hält den Leser aber dennoch immer wieder in Spannung, denn man weiß nie was als nächstes geschieht. Eine spezielle Note erhält das Buch auch dadurch, dass der alte Azteke ja in einem Rückblick von seinem Volk erzählt, also in dem Wissen wann durch wen welche Fehler begangen wurden, und auch welche Fehlentscheidungen von ihm zu welchen tragischen oder günstigen Ereignissen geführt haben.


    Mich würde jetzt noch interessieren, ob all die Einzelheiten durch die Forschung belegt sind, oder ob der Autor nur eine außergewöhnlich blühende Phantasie hat?



    LG schnakchen

  • Hallo erstmal,
    ich muß mich meinen Vorredner anschliesen, es dürfte auch das Umfangreichste Buch
    sein welches ich gelesen habe.


    Nichtsdestotrotz gehört es zu meinen Absoluten Lieblingsbüchern, wenn es nicht sogar
    Platz 1. auf meiner Liste ist;
    das Buch hat alles was man sich vorstellen kann, Liebe, Sex, Gewalt, Intriegen, Mord und so vieles mehr,
    ich kann hier gar nicht alles aus dem Kopf aufzählen.
    Der Leser Begleitet den Hauptprotagonisten von seiner Kindheit an und mann muß Ihn einfach lieben.


    Um so verwundeter war ich zu sehen, daß nur 3 Leute des Forums das Buch auch im
    virtuellen Bücherregal stehen haben :shock:


    Ich gebe hier noch einmal wieder was im Büch selbst steht:
    "Ein hinreisend geschriebener historischer Roman. Schauplatz ist Mexico gegen Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Azteken standen auf den Höhepunkt Ihrer Macht - in den fünfzig Jahren vor der Ankunft der 'Weißen Götter'.
    Die Herrscher von Tenoctitlan, dem heutigen Mexico City, hatten durch List und Gewalt die Führungsrolle in Alt-Mexico an sich gerissen. Montecuzoma I. und später Montecuzoma II. beherrschten an der Spitze des Dreibundes 'Die Eine Welt'.
    Hauptperson dieses Buches ist das aztekische Volk. Es wird vertreten duch den aus einer Handwerkerfamilie stammenden Mixtli - Schwarze Wolke. Der macht seinen Weg, steigt auf mit dem wachsenden Wohlstand und der wirtschaftlichen Entwicklung seines Volkes. Zuerst ist er Schreiber, dann Krieger; als er in die Gilde der Fernhändler eintritt, schafft er sich ein Vermögen. Seine Handlungsreisen, die zugleich Forschungsreisen sind, verbinden sich schließlich mit Ausspähungen und diplomatischen Aufgaben, die er für seinen Herrscher, den Großen Sprecher in Tenoctitlan durchführt. Der Lebensbericht Mixtlis vollendet sich, als er als Abgesanter Montecuzomas II. den Zerstörern seiner Welt gegenübertritt - den Konquistadoren.
    Mixtli erzählt die Geschichte seines Lebens spanischen Geistlichen, die im Auftrag des in Madrid Herrschenden Kaisers Karl V. Informationen über Neuspanien beschaffen sollen. Und er erspart seinen schockierten Zuhöhrern nichts: seine Liebesabenteuer, Schilderund der blutigen, mach Tausenden zählenden Menschenopfern, die Zügellosigkeiten der feinen Gesellschaft des Aztekenreiches. Er berichtet aber auch über die Sitten und Gebräuche, Wirtschaft, Kulte - über Land und Leute der Azteken.
    Sein Bericht ist ein Roman vollgepackt mit prallem Leben, historisch fundiert. Ein Roman über eine untergegangene Zivilisation und über den zusammenprall zweier Kulturen."