Mia James - Die Schule der Nacht

  • Inhalt
    April Dunne ist alles andere als glücklich als ihre Familie umziehen muss. Zu allem Übel muss sie auch noch auf eine neue Schule, Ravenwood. Zwischen all den Hochbegabten und den super Reichen fühlt sie sich verloren. Doch da ist auch der äußerst gut aussehende Gabriel Swift, der sie eines Nachts vor dem Angriff eines mysteriösen Wesens rettet. Später erfährt sie, dass an diesem besagten Abend auch jemand ermordet wurde. Dies bleibt aber nicht das letzte Opfer, denn schon kurze Zeit später wird Aprils Vater ermordet. Zusammen mit ihrer Freundin Caro, einer überzeugten Verschwörungstheorethikerin, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Alle Hinweise deuten auf Übergriffe von Vampiren hin, doch kann es so etwas tatsächlich geben? April weiß nicht was sie denken soll, vor allem da alle um sie herum etwas zu verbergen scheinen.


    Meine Meinung
    "Ravenwood" ist keine Schule wie jede andere. Vieles hier ist anders. Hier lernen die klügsten Köpfe, aber auch die reichsten Kinder. Hier ist vieles nicht so wie es scheint, denn diese Schule ist voller Geheimnisse. Wer nach der Wahrheit sucht, sollte wissen, dass diese immer mit Gefahr verbunden ist.


    Eingeführt wird die Geschichte mir einem Geschehen in der Vergangenheit. Jemand bringt ein verletztes Mädchen in eine Kirche. Eigentlich wollte man so ein Wesen wie ihn nicht an einem heiligen Ort haben, doch da sie unschuldig ist, lässt man ihn ein. Sie stirbt in seinen Armen und er schwört den Verantwortlichen ewige Rache.
    Zu Beginn lässt sich mit dieser Erzählung noch nichts anfangen, doch mit dem Fortschreiten der Geschichte wird alles klarer. Es lässt sich erkennen, was dahinter steckt.


    Im Großen und Ganzen wird hier aber April Dunnes Leben wiedergegeben. Ihre Familie ist gerade erst nach Highgate gezogen, als alles aus dem Ruder zu laufen beginnt. Immer öfter streiten ihre Eltern und bleiben außer Haus. Auch die neue Schule ist seltsam, beinahe alle Schüler sind entweder sehr klug oder sehr reich. Doch dann geschehen sehr seltsame Überfälle und April gerät in einen davon, doch sie hat Glück, denn Gabriel rettet sie. Alles wird immer merkwürdiger; Personen sind auf Fotos nicht zu sehen, ihr Vater schreibt ein Buch über Vampire und Leichen werden mit herausgerissener Kehle aufgefunden. Auch ihr Vater gehört zu den Opfern, was ihr Weltbild zerstört. April weiß, sie wird erst richtig Ruhe haben, wenn sie die Wahrheit kennt. Doch die Wahrheit ist alles andere als verständlich, vielmehr scheint sie der Feder eines Horrorautors zu entstammen. Dann können Vampire tatsächlich real sein? Mal ehrlich, wer glaubt schon an solche Wesen?
    April ist ein wunderschönes junges Mädchen. Sie ist stur und wissbegierig, doch manchmal auch ziemlich naiv. Sie weiß nicht wem sie trauen soll, weshalb sie sich gerne verschließt. Es verletzte sie, dass alle um sie herum anscheinend etwas vor ihr verbergen. Um jedes Stückchen Wahrheit muss sie wahnsinnige kämpfen und doch scheinen die Antworten nicht einmal annähernd in Griffweite zu sein.


    Ihre Beziehung zu Gabriel Swift ist mehr als kompliziert. Der geheimnisvolle und unnahbare Kerl, ausgerechnet in ihn verliebt sie sich. Sie möchte ihm nahe sein, doch er stößt sie immer wieder von sich. Eigentlich möchte Gabriel ist auch nahe sein, allerdings fürchtet er sich davor sie damit in Gefahr zu bringen. Seine dunkle Vergangenheit verfolgt ihn, so sehr er auch entkommen will, sie wird immer ein Teil von ihm sein. Als er ihr offenbart, was er ist, ist sie skeptisch. Eigentlich will sie ihn anerkennen, sie will akzeptieren, dass er ein Wesen der Nacht ist, doch es fällt ihr schwer. Jedes Mal wenn etwas geschieht, sieht sie in Gabriel nur eine Bestie. Dieses Hin und Her kann ganz schön nervig werden. Wie soll so eine Beziehung funktionieren?


    Neben April und Gabriel werden noch viele weitere Protagonisten vorgestellt, die viel zum Großen und Ganzen beitragen. Das wäre Caro, die Verschwörungstheoretikerin. Sie geht wie April auf die Ravenwood und wird zu einer ihrer engsten Freundinnen. Caro ist jemand, der hinter jeder Ecke eine Verschwörung sieht. Sie glaubt, dass mit der Schule etwas nicht stimmt, doch erst mit April kommt sie der Wahrheit näher. Ich fand es toll, wie sie April mal so richtig die Meinung gegeigt hat. Diese hatte sich so sehr in ihren Verlustschmerz verkrochen, dass sie einfach nicht mehr wahrgenommen hat, dass auch die Menschen um sie herum Gefühle haben.
    Aprils Vater, William, ist ebenfalls ein Rätsel. Er leibt seine Familie, doch mit seiner Arbeit bleibt er eher im Verborgenen. Als seine Tochter findet sie immer mehr über seine Arbeit heraus. Sie muss erfahren, dass er Dingen auf die Spur gekommen war, die besser im Verborgenen geblieben wären. Auch Aprils Mutter hütet Geheimnisse vor ihrer Tochter. Immer wieder will jemand April die Wahrheit über dieses Etwas sagen, doch sie verhindert es immer wieder.
    Doch von allen Nebencharakteren hat bei mir Benjamin Osbourne den stärksten bleibenden Eindruck hinterlassen. Weshalb kann ich allerdings nicht sagen. Die Absichten seiner Schwester sind irgendwie klar, doch ihn kann man nicht ganz einordnen. Er scheint etwas zu verbergen, doch seine Absichten ließen sich, in meinen Augen, nicht klar definiere. Auch die Seite, auf der er steht, scheint mir noch nicht ganz klar. Benjamin ist irgendwie undurchsichtig und noch geheimnisvoller als Gabriel.


    Mia James hat allerdings nicht nur ihre Protagonisten geheimnisvoll und vielschichtig gestaltet, auch die Stimmung des Buches lässt sich damit beschrieben. Passend zu der Vampirthematik ist alles dunkel und düster. Geschickt werden geschichtliche Fakten ins Geschehen eingeflochten. In gewisser Weise sind sie einer der Grundsteine des Ganzen.


    Gemeinsam mit April macht sich der Leser auf die Suche nach den Hintergrundmännern. Wer ist für die Morde verantwortlich? Wer steckt hinter Ravenwood? Was wollen die Vampire in Highgate?
    Der einfache und fesselnde Schreibstil des Autorin lässt die knapp 600 Seiten so schnell verfliegen, dass man deren hohe Anzahl gar nicht wahrnimmt. Die weiche und gefühlvolle Wortwahl lässt den Leser an Aprils Innerem teilhaben, während die Atmosphäre düster bleibt.


    Zum Ende des ersten Bandes wird ein Teil der Geschichte abgeschlossen, ein großer Teil bleibt allerdings offen. Noch immer sind viele Fragen unbeantwortet geblieben. April hat eine Antwort gefunden, doch der Rest liegt nach wie vor im Dunkeln.


    Fazit
    "Die Schule der Nacht" bietet einen spannenden und fesselnden Einstige in die Ravenwood-Reihe. Die Autorin lässt ihre Protagonistin in eine Welt voller Geheimnisse und Gefahren eintreten. Auf Ravenwood muss April erkennen, dass vieles nicht so ist wie es erscheint. Sie erleidet Verluste findet aber auch Freunde, Verbündete und eine Liebe. Die Suche nach der Wahrheit hat gerade erst richtig begonnen, weshalb die Vorfreude auf den nächsten Band gewaltig ansteigt.
    Das Buch hat mich überrascht, gefesselt und fasziniert. Ich kann es kaum erwarten Aprils Abenteuern weiter zu folgen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das scheint wirklich ein tolles Buch zu sein. Deine Rezension hat mich echt neugierig gemacht und das gute Stück wandert auch direkt auf meine Wunschliste. Vielen Dank dafü.


    Aber von der Beschreibung her hat mich die Geschichte ein bisschen an den Manga 'Vampire Knight' erinnert. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst, aber wenn doch: hat es irgendwelche Gemeinsamkeiten damit?


    Äh...und was ich noch fragen wollte...achja: Sind die Vampire in diesem Buch tagaktiv? Also wie bei der Bis(s)-Reihe?

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ich kenne den Manga, aber bisher scheint mir diese Geschichte nicht so zu sein. Es gibt jedenfalls keine Trennung zwischen Menschen und Vampiren wie im Manga.


    Ja, die Vampire sind Tagaktik. Sie gehen ganz normal mit den anderen zur Schule. Doch anders als bei der Biss-Reihe glitzern sie nicht, zum Glück. :wink:
    Ich finde, die Bücher lassen sich auch nicht wirklich vergleichen.
    Hier geht es mehr darum, dass die Vampire an der Schule praktisch Menschen für sich rekrutieren, natürlich im Verborgenen. In Ravenwood sind viele Schüler, die auf bestimmten Wissensgebieten ausgezeichnet sind, weshalb die Vampire sie auf ihrer Seite haben wollen um sie für öffentliche Ämter einzusetzen.


    Ich will jetzt aber nicht zu viel verraten.

  • Ja, die Vampire sind Tagaktik. Sie gehen ganz normal mit den anderen zur Schule. Doch anders als bei der Biss-Reihe glitzern sie nicht, zum Glück. :wink:



    Okay...das ist schon mal gut. Ich meine, anfangs fand ich die Idee mit dem Glitzern noch in Ordnung, aber bei näherem Nachdenken, war das dann doch irgendwie zu weit entfernt vom klassischen Bild eines Vampirs.
    Es fällt mir zwar inzwischen ein bisschen schwer, mich daran zu gewöhnen, wenn Vampire tagsüber unterwegs sind, aber wenn es in die Story passt, kann ich mich damit, denke ich abfinden.


    Ich finde, die Bücher lassen sich auch nicht wirklich vergleichen.
    Hier geht es mehr darum, dass die Vampire an der Schule praktisch Menschen für sich rekrutieren, natürlich im Verborgenen. In Ravenwood sind viele Schüler, die auf bestimmten Wissensgebieten ausgezeichnet sind, weshalb die Vampire sie auf ihrer Seite haben wollen um sie für öffentliche Ämter einzusetzen.


    Ich will jetzt aber nicht zu viel verraten.

    Okay, ich kann mir nicht helfen, aber bei deinen Beschreibungen muss ich unwillkürlich immer wieder an den Manga denken. Aber mir gefällt trotzdem, was du so beschreibst. Ich werde mir das Buch also auch irgendwann zulegen.


    Danke :)


    Eine Frage habe ich aber noch: Wissen die menschlichen Schüler, dass sie mit Vampiren zusammen an die Schule gehen?
    Tut mir leid, wenn ich rumnerve :loool:

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    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ach was, du nervst doch nicht. :)


    Natürlich wissen sie es nicht. Caro hat zwar einen Verdacht, dass etwas nicht stimmt, weiß aber nicht was es ist.
    April muss es Schritt für Schritt rausfinden. Sie findet Hinweise, kann aber nicht so wirklich daran glauben. Erst durch Gabriel erfährt sie die ganze Wahrheit.