Kurzbeschreibung:
Antiquitätenhändlerin Lilly bekommt eine ungewöhnliche alte Geige angeboten: Auf ihrer Unterseite ist eine Rose ins Holz gebrannt. Lilly ist fasziniert von dem alten Instrument und will das Rätsel der Rose unbedingt entschlüsseln. Sie sucht Hilfe bei dem charmanten Musikexperten Gabriel. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Geige vor über hundert Jahren einer berühmten Violinistin gehörte, die damals plötzlich verschwand. Gebannt vom geheimnisvollen Schicksal der schönen Frau begibt Lilly sich auf deren Spuren, die sie nach Italien und schließlich nach Sumatra führen. Dort findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert…
Inhalt:
Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Die Autorin wechselt kapitelweise zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. In der Vergangenheit befindet man sich hauptsächlich mit Rose und Helen auf Sumatra in den Jahren 1902 und 1910. Diese beiden Frauen sind Vorbesitzerinnen des geheimnisvollen Musikinstruments und nehmen einen mit ins Sumatra während der niederländischen Kolonialisierung. In der Gegenwart befindet man sich mit Lilly in Berlin, London, in Italien und schließlich ebenfalls auf Sumatra. Lilly versucht den Geheimnissen um diese beiden Frauen auf die Spur zu kommen.
Meine Meinung:
Durch das Abwechseln der verschiedenen Zeitebenen wird die Spannung im gesamten Roman konstant gehalten, wenn sie auch gut zum Aushalten ist. Man möchte natürlich erfahren, was es mit dieser Violine auf sich hat und wieso nun Lilly die Geige vermacht bekommen hat. Allerdings gibt es im Buch zwischendurch immer wieder mal Längen, die mich nicht so gepackt haben. Teilweise plätschert die Geschichte recht belanglos vor sich hin, vor allem die anfängliche Geschichte um Rose. Allerdings ist der Autorin ein guter Anfang und auch ein gutes, spannendes Ende gelungen. Die Geschichte schließt rund ab, es bleiben keine Ungereimtheiten. Jedoch finde ich die Story teilweise zu konstruiert, die Auflösungen gehen oft zu einfach. Ständig begegnet Lilly sehr hilfsbereiten Menschen, die sie immer unterstützen und ihre Zeit mit viel Freude opfern. Auch kennt ständig einer, jemanden, der wiederum bereitwillig weiterhilft. Dies finde ich etwas unrealistisch und ich denke, wenn Lilly die ein oder andere Schwierigkeit in den Weg gelegt bekommen hätte, hätte sich die Handlung etwas spannender gestaltet. So fügt sich problemlos ein Puzzlestückchen ans nächste. Jedoch muss ich der Autorin diesmal zu Gute halten, dass ihr weniger „Logikfehler“ unterlaufen sind, als im Vorgängerroman „Die Schmetterlingsinsel“. Im Großen und Ganzen gestaltet sich der Roman etwas realistischer, auch wenn natürlich einige Klischees bedient wurden. Einige Handlungen waren vorhersehbar, aber die Autorin hält auch einige Überraschungen bereit.
Manchmal hatte ich Schwierigkeiten mich richtig in die Hauptprotagonisten einzufühlen, teilweise blieben sie mir zu blass, teilweise waren sie mir auch unsympathisch. Die Liebesgeschichte um Rose z.B. hat mich kaum berührt, sie verlief einfach zu belanglos, um mich richtig mitfiebern zu lassen.
Der Schreibstil ist allerdings sehr schön. Landschaften werden bildhaft beschrieben, Atmosphäre wird geschaffen. So können problemlos Bilder im Kopf entstehen und man befindet sich wirklich an all den schönen Orten im Buch.
Fazit:
Trotz meiner Kritik hat mich das Buch unterhalten. Es ist ein schöner „Frauenschmöcker“ zum Abschalten und Entspannen. Wenn auch an der ein oder anderen Stelle etwas klischeehaft, so doch ein Buch zum Eintauchen in exotische Welten. Wer ein Buch zum „Seele baumeln lassen“ sucht, macht mit diesem Roman nichts verkehrt. Von mir gibt es Sterne.
Ein besonderes Lob geht natürlich auch an den Verlag für die schöne Buchgestaltung.